Einkaufen am Sonntag Richter kippen großzügiges Ladenschlussgesetz

[Snitlev]

Das Bundesverfassungsgericht hat den Schutz der Sonn- und Feiertage gestärkt. Die Richter kippten die großzügige Berliner Regelung, nach der an bis zu zehn Sonntagen im Jahr die Geschäfte geöffnet haben dürfen. Geklagt hatten dagegen die beiden großen Kirchen. Das Urteil hat Auswirkungen auf ganz Deutschland.

Die großzügige Regelung zur Ladenöffnung an Sonntagen im Land Berlin ist teilweise verfassungswidrig. Die Freigabe aller vier Adventssonntage verstößt gegen den besonderen Sonntagsschutz im Grundgesetz, entschied das Bundesverfassungsgericht.
Zur Begründung hieß es, Sonn- und Feiertage seien als "Tage der Arbeitsruhe“ aus religiösen Gründen, aber auch zur persönlichen Erholung der Arbeitnehmer und ihrer Teilhabe am sozialen Leben geschützt. Bloße Profitinteressen reichten nicht aus, um mehrere verkaufsoffene Sonntage in Folge als Ausnahme von der Schutzregel zuzulassen. Damit hatten die Beschwerden der beiden Amtskirchen teilweise Erfolg (AZ: 1 BvR 2857/07 u.a.).

Quelle: Einkaufen am Sonntag: Richter kippen großzügiges Ladenschlussgesetz - Nachrichten Wirtschaft - WELT ONLINE

Wieder ein heikles Thema, zum einen wollen wir die Freiheit rund um die Uhr einkaufen zu gehen, zum anderen aber auch unser freien Sonntag/Feiertag genießen!
Nun kann man zwar sagen dadurch entstehen Arbeitsplätze, aber ist das so?
Man fängt die Tage doch mit Aushilfskräften bzw. Halbtagskräften (400 € Basis) auf.
Was meint Ihr?

mfg

[Se7Ven]

Gemessen an internationalen Standards dürfte diese Entscheidung ein deutlicher Rückschritt sein und in anderen Berufen wie z.b. Ärzte,Krankenpfleger,Polizei etc. wird auch Sonntags gearbeitet.


An Sonntagen darf also grundsätzlich nicht gearbeitet werden und es herrscht nach dem Grundgesetz an diesem Tag die Arbeitsruhe.


Eigentlich ist dieses auch wieder eine wahnwitzige Heuchelei und zwar wegen der Doppelmoral ....wie wir alle wissen und sehen wird sonst fast überall auch am Wochenende gearbeitet.

[HeikeK]

Ich denke mal, das mit den langen Öffnungszeiten geht eh in die Hose. Ich komme aus der goldenen Mitte des Ruhrpotts und sehe, wie die Menschen sich verhalten. In Oberhausen ist am Sonntag das Centro total voll. Aber das nur, weil es mehr ein Touristisches Abenteuer ist, als "normales" einkaufen. Alle anderen Läden in der City haben zwar auch geöffnet, aber da stehen sich die Aushilfskräfte die Beine in den Bauch. Wie immer, der doofe...äähhh Durchschnittsdeutsche liegt am Sonntag bei Mutter auf'e Couch mit 'n Pulle Bier und guckt Sportschau.
Und ich denke das wird in den nächsten 10 Jahren auch noch so bleiben. Man verändert das Verhalten als Wirtschaftsfaktor eben nicht so schnell. Und die wirklich armen Schweine sind die Leute die da im Laden für 400 € den Monat stehen und ihre Stunden verbummeln.
O.K. wir jungen Menschen, wir könnten von den Öffnungszeiten profitieren, wir haben noch die Power dafür. Aber die Kaufkraft.....wo ist sie denn hin??!! Denn von den bis zu 30 jährigen bleiben auch nicht allzu viele übrig. Arbeitslosigkeit und Lohnabzocke besorgen den Rest. Nee, ich denke das wird hier nichts. Ich würde ja auch gern einen Coffeeshop aufmachen, aber Madame Merkel lässt mich nicht

Heike

[mabuse]

. . . zum anderen aber auch unser freien Sonntag/Feiertag genießen!

Ist das so?

Gegenfrage: Warum ist Samstags im Baumarkt immer die Hölle los?
Die holen Material für den erholsamen Sonntag . . .

[Snitlev]

Zitat von Mabuse - Gegenfrage: Warum ist Samstags im Baumarkt immer die Hölle los?
Die holen Material für den erholsamen Sonntag . . .

Mal daran gedacht das viele bedingt durch die Arbeit erst Samstag zum einkaufen kommen bzw. es sich so einrichten lässt das die Familie zusammen in den Baumarkt fährt um sich evtl. auch über die Bauteile geschmacklich abzustimmen, oder aber auch das man sich mal einen Hänger ausleiht am WE ?
Davon ab schau mal ab wann die Baumärkte Sa. morgends öffnen, bei uns spätestens ab 07:00 Uhr und der Ansturm ist meistens Vormittags damit man Nachmittags dann genügend Zeit zum werkeln hat...

mfg

[Se7Ven]

Mal daran gedacht das viele bedingt durch die Arbeit erst Samstag zum einkaufen kommen bzw. es sich so einrichten lässt das die Familie zusammen in den Baumarkt fährt um sich evtl. auch über die Bauteile geschmacklich abzustimmen, oder aber auch das man sich mal einen Hänger ausleiht am WE ?
Davon ab schau mal ab wann die Baumärkte Sa. morgends öffnen, bei uns spätestens ab 07:00 Uhr und der Ansturm ist meistens Vormittags damit man Nachmittags dann genügend Zeit zum werkeln hat...

mfg

Das grundlegende Problem dürften die Mitarbeiter im Einzellhandel haben den diese müssen dann rund um die Uhr zur Verfügung stehen und das zu einem Billiglohn.

Wenn wir uns weiterhin zu ökonomischen Sklaven erziehen lassen wollen und international konkurrieren möchten bleibt die Sonntagsarbeit nicht aus.

[Snitlev]

Sonntagsarbeit ist selbst zu Niedriglöhnen teuer denn es gibt einen Sonntags/Feiertags Zuschlag so wie es auch den Nachtzuschlag gibt!

Und das auch aus einen guten Grund, und glaube mir es gibt genug Leute die sich darauf freuen an solchen Tagen zu arbeiten, denn diese Zuschläge sind steuerfrei.

Zumindest noch...

mfg

[HeikeK]

Ich vergass......die Baumärkte. Kann ja mal passieren, aber ihr Männer denkt da wohl öfter dran
Sagt nix, klar sind auch Frauen da. Aber 60% von denen laufen da nur ihren Männern hinterher und dürfen ab und an 'n Kommentar los werden
Egal, ihr habt Recht. Ist doch schon viel los am Samstag, aber ob der Sonntag ein Verkaufsschlager wird? Ich zweifel daran.

Heike

[Se7Ven]

Ich vergass......die Baumärkte. Kann ja mal passieren, aber ihr Männer denkt da wohl öfter dran
Sagt nix, klar sind auch Frauen da. Aber 60% von denen laufen da nur ihren Männern hinterher und dürfen ab und an 'n Kommentar los werden
Egal, ihr habt Recht. Ist doch schon viel los am Samstag, aber ob der Sonntag ein Verkaufsschlager wird? Ich zweifel daran.

Heike

Das Angebot und die Nachfrage sollten eigentlich darüber entscheiden ob am Sonntag eingekauft werden kann oder nicht.....okay wenn die Mitarbeiter dann auch angemessen bezahlt werden.


Die Erweiterung der Ladenschlussgesetze könnten getestet werden und wenn die Nachfrage sowie die Umsatzzahlen durch die Verbraucher steigen könnte das Angebot weiterhin beibehalten werden.

[mabuse]

Mal daran gedacht das viele bedingt durch die Arbeit erst Samstag zum einkaufen kommen

???
Öffnungszeiten sind täglich von 8 bis 20 Uhr, also 12 Stunden.
Halb Deutschland arbeitet soviel, das sie ihre Schrauben nicht mal eben abends nach der Arbeit holen können?

und der Ansturm ist meistens Vormittags damit man Nachmittags dann genügend Zeit zum werkeln hat...

Dann besuchst du andere Baumärkte als ich . . .

Und hast andere Nachbarn. Hier beginnt Sonntags unmittelbar nach der Messe der Heimwerkertag. Nur bei Bohr- und Presslufthämmern gibt's hier ein "Gentlemans Agreement", das man es Sonntags nicht übertreiben soll.
Find ich auch gut: Wenn man Sonntags Langeweile hat (oder kein Bier mehr im Kühlschrank <kicher>), geht man einmal die Strasse rauf unter runter.
Dann hilft man Oma Müller, den neuen Teppich zu legen, Hannes, das neue Gartenhäuschen aufbauen, Franz den Keilriemen am Auto zu spannen - anschließend ist man über alle Vorgänge im Dorf umfassend informiert und darüber hinaus breit wie 1000 Mann . . .
Und umgekehrt auch: Wenn mit Hacke und Schaufel in den Garten gehe, hab ich maximal ein Stunde später drei bis acht Helfer (natürlich muss ich dann das Bier stellen

Wenn wir uns weiterhin zu ökonomischen Sklaven erziehen lassen wollen und international konkurrieren möchten bleibt die Sonntagsarbeit nicht aus.

Nun, diese Entscheidung wird wohl der Verbraucher treffen müssen. Geh Sonntags nicht einkaufen, dann erledigt sich der Spuk von ganz alleine.

Ist doch schon viel los am Samstag, aber ob der Sonntag ein Verkaufsschlager wird? Ich zweifel daran.

Ich auch.

Ich würde es für sinnvoller halten, einen oder zwei Tage in der Woche bis - sagen wir mal - 10 Uhr aufzulassen. Hat der Verbraucher nicht angenommen.
Und ganz ehrlich: Wenn es jetzt mal irgendwo einen verkaufsoffenen Sonntag gibt - das ist doch auch mehr Abenteuerurlaub als Shopping-Tour. Sobald sich alle dran gewöhnt haben, wird kaum noch einer hingehen.

[Se7Ven]

Ich auch.

Ich würde es für sinnvoller halten, einen oder zwei Tage in der Woche bis - sagen wir mal - 10 Uhr aufzulassen. Hat der Verbraucher nicht angenommen.
Und ganz ehrlich: Wenn es jetzt mal irgendwo einen verkaufsoffenen Sonntag gibt - das ist doch auch mehr Abenteuerurlaub als Shopping-Tour. Sobald sich alle dran gewöhnt haben, wird kaum noch einer hingehen.

Das wäre wahrscheinlich sinnvoller und das setzt aber voraus das der Verbraucher sein Konsumverhalten dementsprechend steuert.

Glaubst du tatsächlich das die ökonomischen Sklaven ihr Konsumverhalten sinnvoll ändern werden und das nach dem Motto weniger ist mehr?

Bei dem Konsumtempel und Vorbild USA schaue dir dort mal den Wall Markt an
einer der übelsten Arbeitgeber in Amerika.

[mabuse]

Glaubst du tatsächlich das die ökonomischen Sklaven ihr Konsumverhalten sinnvoll ändern werden und das nach dem Motto weniger ist mehr?

Nein.
Und genau darum glaube ich auch nicht, das sich der verkaufsoffene Sonntag wirtschaftlich rentieren wird. Wenn der Sonntag komplett freigegeben würde, dann wäre die ersten ein, zwei Monate gut was los in den Geschäften, dann hat sich der Konsumpöbel dran gewöhnt - und dann gehen die Verkaufszahlen zurück.
Ein paar Monate später werden die Läden ein bischen Statistik machen, dabei feststellen, das sich die Sache nicht wirklich rentiert - und dann ist der Spuk vorbei. Ich seh einfach nicht den Bedarf dafür. Schließlich gibt es ja mittlerweile noch andere Alternativen (online).

Die vier Wochen Ausnahmezustand im Dezember lassen wir mal außen vor . . .