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Thread: Wir sind einen Teufelspakt eingegangen

  1. #1

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    Wir sind einen Teufelspakt eingegangen

    Die Welt wird vom "Superkapitalismus" beherrscht. Und wir haben dieses Monster erst genährt - weil wir als Verbraucher immer billiger einkaufen wollen. Das sagt Robert Reich, einer der einflussreichsten Wirtschaftswissenschaftler der USA. Ein Gespräch über Gier, Geld und die Zukunft der Demokratie.

    Robert Reich: 'Wir sind einen Teufelspakt eingegangen' - Wirtschaft - stern.de


    Sollte man auf jedenfall einmal gelesen haben! Ich zumindest finde es sehr interessant und es dürfte wohl einien Menschen die Augen öffnen!
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    Anyway (19.01.08) , hitman (19.01.08) , Rebound (19.01.08)

  3. #2
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    Vielen Dank, Longbow…!

    Ein absolut gutes und sehr lesenswertes Interview mit dem Mann, der Bill Clintons rechte Hand war und während dieser Zeit einen richtig guten Job machte.

    Es ist in der Tat so. Wir schaufeln uns unser eigenes Grab mit unserer Billig Kauferei! Diese verstößt gegen jedes ökonomische Grundprinzip! Wir nehmen uns durch dieses Kaufverhalten gegenseitig die Butter vom Brot. Profitieren tun von diesem Gebaren vielleicht 0.01% der Bevölkerung. Wenn ich lesen muss, dass ein Vorstandschef gerade eines Energiekonzerns nach dem Ausscheiden aus seinem Unternehmen über 400 Millionen Dollar bekommt für seine ach so tolle Arbeit, dann frage ich mich schon, wo ist da die Chancengleichheit? Wie vielen Menschen könnte es mit dieser Kohle besser gehen?

    Doch wie willst Du die Energiekostenexplosion sonst auffangen? Und die Mehrkosten durch immer teurer werdende Grundnahrungsmittel wie Milch, Butter und Brot? Dann musst Du halt an anderen Ecken sparen und andere Dinge billig einkaufen! An ein wenig Luxus haben wir uns ja schließlich alle ein wenig gewöhnt. Es ist halt ein Teufelskreislauf!

    Bei uns in Deutschland wurde leider verpasst, die Reißleine rechtzeitig zu ziehen. Viel zu lange ging es den Deutschen viel zu gut! Daran trugen auch die Gewerkschaften bei. Jedes Jahr zwischen 3 und 10 Prozent Lohnerhöhung. Das gibt es in der Form in kaum einem anderen Land! Muss es da wirklich verwundern, dass Firmen wie Nokia nach Osteuropa auswandern, wo die Lohnkosten nur einen Bruchteil dessen ausmachen, wie sie in Deutschland üblich sind?

    Die Karre ist derart in den Dreck gefahren, dass es mir fast unmöglich erscheint, sie da wieder rauszuholen. Man darf gespannt sein….!

    Gruß,
    Anyway
    Last edited by Anyway; 19.01.08 at 23:44.
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    Wer immer mit dem Strom schwimmt, wird die Quelle nie erreichen...
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  4. #3
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    Bei uns in Deutschland wurde leider verpasst, die Reißleine rechtzeitig zu ziehen. Viel zu lange ging es den Deutschen viel zu gut! Daran trugen auch die Gewerkschaften bei. Jedes Jahr zwischen 3 und 10 Prozent Lohnerhöhung. Das gibt es in der Form in kaum einem anderen Land! Muss es da wirklich verwundern, dass Firmen wie Nokia nach Osteuropa auswandern, wo die Lohnkosten nur einen Bruchteil dessen ausmachen, wie sie in Deutschland üblich sind?
    Ja, es ging uns gut und wir sind verwöhnt. Ich denke das hat aber auch mit dem Modell unseres Staates zu tun, das ausdrücklich auf die Förderung des wohles des einzelnen ausgelegt ist.
    Deutschland ist von seinen Grundpfeilern aus darauf ausgelegt für den einzelnen einen möglichst hohen Lebensstandard zu sichern.

    Was wir momentan erleben ist das Unser Soziales Wirtschaftssystem, wenn ich es mal so nennen darf, durch die Globalisierung zerschlagen wird. Wir haben das direkte Problem das in Europa ein extremes Wohlstandsgefälle auf recht kleinem Raum herrscht. Nur ein paar Kilometer in den Osten ist der von den Menschen erwartete Lebenstandard und die damit verbundenen Lebenserhaltungskosten erheblich geringer, folglich wandern die Unternehme in diese Gebiete aus, da sie hier qualitativ äquivalente Arbeit zu niedrigeren Preisen bei nur geringer Ortsverlagerung bekommen.
    Waren es bis vor Kurzem noch Taiwan oder China die solch optimalen Bedingungen lieferten, haben die europäischen Unternehmen den Osten für sich entdeckt.
    Man könnte sagen ein eigentlich erfolgversprechendes Modell ist an äußeren Einflüssen gescheitert.

    Was aber definitiv verschlafen worden ist, ist das System anzupassen als es feststand das es in dieser Form zum scheitern verurteilt ist. Anstatt die Ursachen zu bekämpfen, hat man versucht die Unternehmen mit Millionenschweren Subventionen zum bleiben zu bewegen.

    Wie man es aber hätte anpassen müssen, das ist mir ehrlich gesagt selbst noch keine Lösung eingefallen, da jede an dem Billig-Kaufwahn der Menschen scheitern würde. -->
    Code:
    Sind wir also selbst zu gierig? Wollen wir Schnäppchen um jeden Preis - und wenn es der Preis unseres eigenen Arbeitsplatzes ist?
    Ja. Auch wenn es eine unangenehme Erkenntnis ist: Letztlich tragen wir in unserer Rolle als Konsumenten dazu bei, die Säulen unserer Demokratie zu zerstören. Wir sind einen Teufelspakt eingegangen.
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  5. #4
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    Ja, Du triffst den Nagen auf den Kopf! Ich traue es sowohl Rumänen als auch Russen oder Polen zu, Waren auf dem gleichen Qualitätsniveau zu fertigen, wie es die Deutschen tun! Warum sollen Firmen dann in Deutschland investieren, wenn sie ein paar Kilometer weiter die gleiche Leistung für wesentlich weniger Kohle bekommen??

    Das ist nichts anderes, als wenn wir Klamotten im Internet kaufen, obwohl wir das gleiche Zeugs beim Händler um die Ecke für mehr Geld kaufen können. Damit würde ich zwar der lokalen und nationalen Wirtschaft helfen, aber ich habe dadurch weniger Knatter in der eigenen Tasche!

    Warum werden dann Firmen von uns verurteilt, die genauso denken wie der gemeine Deutsche und ebenso handeln? Wir sollten uns erst einmal an die eigene Nase fassen. Wenn wir uns als Einzelne ändern und die Zeichen der Zeit erkennen, dann sind wir auf dem Wege der Besserung und des Aufschwungs.

    Ansonsten tauschen wir mit Polen oder Rumänien die Positionen.

    Und in 100 Jahren wird es wieder anders sein.

    Gruß,
    Anyway
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