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View Full Version : Kein Beweis, dass sich Filesharing negativ auf Umsatz auswirkt!



Butcho
07.09.07, 18:39
Folgt man der Anti-P2P-Argumentationskette von Industrielobbyisten, so wirken sich die Downloads negativ auf die Umsätze der gesamten Musikindustrie aus, was sich wiederum negativ auf das zu investierende Kapital niederschlägt, was dann wiederum eine Einengung der Vielfalt bedeutet, worunter die KonsumentInnen als Letzte in der Kette leiden. Leider ist es aber nicht ganz so einfach wie auf dem lobbyistischen Reißbrett. Zum einen gelingt bis heute der Beweis nicht, dass sich P2P-Filesharing tatsächlich negativ auf den Umsatz der Industrie auswirkt. Ökonometrische Studien können für beide Seiten der Argumentation herangezogen werden woraus bemerkenswerterweise letztlich nichts hervorgeht. Empirisch wird das Problem so bald nicht zu lösen sein, denn auch, wenn die Umsätze aus dem CD-Verkauf deutlich nach unten zeigen, so ist das nicht notwendigerweise allein die Schuld von Peer-to-Peer-Netzwerken. Beispielsweise überschnitt sich das Aufkommen von Napster mit dem zu Ende gehenden Produktlebenszyklus der CD als Trägermedium für Musik. Ebenfalls mehr oder minder zeitgleich diversifizierte sich die Produktpalette der Entertainmentindustrie (Spiele und dazugehörige Hardware, Klingeltöne, DVD-Verkauf, ...) sodass zwangsläufig weniger Geld für die „traditionellen“ Vergnügungen wie CDs und Kinobesuche zur Verfügung stand. Dies führte aber nicht zu einem Schrumpfen der Industrie sondern vielmehr zu einer internen Umverteilung weg von CDs hin zu Klingeltönen und MP3, weg von Kinobesuchen und Videoleihgebühren hin zum DVD-Kauf. Misst man also die Umsätze der gesamten Branche und nicht nur jene aus dem CD-Verkauf, so stellt sich das Bild gänzlich anders dar...

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