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View Full Version : "Gerechtigkeit für Trayvon"



Snitlev
21.07.13, 15:53
Der Freispruch im Fall Trayvon Martin bewegt die Amerikaner: Tausende Menschen gingen im ganzen Land auf die Straße, um ihre Solidarität mit der Familie des getöteten 17-Jährigen zu zeigen. Und: Sie wollen einen neuen Prozess gegen den Todesschützen.



Eine Woche nach dem Freispruch im Prozess um den erschossenen Schwarzen Trayvon Martin haben in den USA Tausende Menschen gegen das Urteil protestiert. Unter dem Motto "Gerechtigkeit für Trayvon" gingen am Samstag in mehr als 100 US-Städten von der Ost- bis zur Westküste Menschen auf die Straße, um eine neue Anklage gegen den Todesschützen George Zimmerman zu fordern.
Zu den Kundgebungen, bei denen es jeweils mehrere Hundert Teilnehmer gab, hatte die Bürgerrechtsbewegung National Action Network (NAN) unter dem Schwarzen Al Sharpton aufgerufen. Demonstriert wurde unter anderem in New York, Washington, Miami, Chicago, Dallas und Los Angeles.
Der 17-jährige Trayvon Martin war vor 15 Monaten in Sanford (Florida) von Zimmerman erschossen worden, als er sich auf dem Rückweg von einem Einkauf befand. Er war unbewaffnet. Im Prozess hatte Zimmerman sich erfolgreich auf Notwehr berufen. Kritiker wollen nun, dass er wegen Verletzung von Trayvons Bürgerechten vor Gericht gestellt wird.
Die Mutter des getöteten Teenagers, Sybrina Fulton, und sein Bruder Jahvaris Fulton nahmen an den Protesten in New York teil. Trayvon habe jedes Recht gehabt, sich dort aufzuhalten, wo er dann sein Leben verlor, sagte Sybrina Fulton bei der Kundgebung, zu der auch Sängerin Beyoncé und Rapper Jay-Z kamen. "Das sind die Fakten, auf denen wir beharren müssen, denn heute war es mein Sohn, morgen könnte es eurer sein."
Vater Tracy Martin demonstrierte in Miami mit und rief die Gesellschaft zu einem Bewusstseinswandel auf. In Washington trugen Demonstranten T-Shirts mit einem aufgedruckten Trayvon-Foto und in der Hand Tüten mit jener Art Süßigkeit, die Martin am Abend seines Todes eingekauft hatte. In Sanford marschierten mehrere Hundert Menschen mit Postern mit dem Porträt des Getöteten durch die Straßen.

Quelle: Demonstrationen in den USA - "Gerechtigkeit für Trayvon" - Panorama - Süddeutsche.de (http://www.sueddeutsche.de/panorama/demonstrationen-in-den-usa-gerechtigkeit-fuer-trayvon-1.1726554)

Im ersten Moment hat mich das an den Fall in den 80ern erinnert Rodney King (http://de.wikipedia.org/wiki/Rodney_King) indem ebenfalls ein schwarzer durch unverhältnismässige Gewalt zu Tode kam.
Aber machen wir uns nichts vor, solche Fälle gab und wird es immer wieder in den USA geben so wie auch bei uns die NSU oder ähnliches, dass sind leider Kapitel die traurigerweise zu den USA wie auch zu uns gehören.
Ich bezweifel auch stark das Obama das ändern wird, er wird ebenso einknicken wie bei dem Vorhaben "Strengeres Waffengesetz".

Für mich persönlich ist der Fall eindeutig, der Polizist hat unverhältnismässig reagiert und einen unschuldigen Mann erschossen und so müsste auch das Urteil ausfallen...

mfg

v6ph1
21.07.13, 20:32
Für mich persönlich ist der Fall eindeutig, der Polizist hat unverhältnismässig reagiert und einen unschuldigen Mann erschossen und so müsste auch das Urteil ausfallen...
Es war kein Polizist, sondern einer, der als selbsternannte Bürgerwehr meinte, für "Ordnung" sorgen zu müssen.

Das eigentlich erschreckende an dem Fall ist nicht unbedingt das Urteil, sondern dass Fälle in umgekehrter Konstellation anders beurteilt werden.

Möglich wurde dies erst durch:
Wenig sichtbare Polizei (Unsicherheitsgefühl -> Bürgerwehr)
Freie Verfügbarkeit von Waffen
Rassismus (sieht anders aus -> Böse)

Hier müssen die USA noch lange Arbeiten um zu einem demokratischen Staat gleichberechtigter Bürger zu werden, wie er in der Verfassung steht.

mfg
v6ph1