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View Full Version : 19. Juli 2013 19:02 Merkel über Prism-Skandal Ich bin die Chefin. Ich weiß von nicht



Snitlev
20.07.13, 18:45
Wer glaubt, Angela Merkel würde helfen, die Prism-Affäre aufzuklären, liegt falsch. Die Kanzlerin glänzt auf der Bundespressekonferenz durch demonstrative Unwissenheit. Ihre Botschaft: Details gehen mich nichts an. Sie offenbart dabei ein sehr merkwürdiges Amtsverständnis.



Angela Merkel ist Physikerin. Sie hat technisches Verständnis. Sie ist zudem neugierig und an Fakten interessiert. Eigentlich beste Voraussetzungen, um einen Skandal wie den um das US-Abhörprogramm Prism zu verstehen. Damit sollen die Amerikaner nahezu flächendeckend deutsche Bundesbürger ausgespäht haben.
Dass der Kanzlerin die intellektuellen Fähigkeiten fehlen, sich in das Thema einzuarbeiten, dürfte also unwahrscheinlich sein. Sie will einfach nicht. Sie sei schließlich nicht mehr Physikerin, sagt sie in ihrer Sommerpressekonferenz in Berlin. "Ich habe jetzt einen anderen Beruf." Kanzlerin nämlich. Für Details sei sie nicht mehr zuständig.
Eine Kanzlerin kann nicht alles wissen. Und sollte es auch nicht. Aber der Fall Prism ist anders gelagert. Seit Wochen bestimmt er die öffentliche Debatte. Wenn die Amerikaner wirklich unbescholtene Bundesbürger überwacht haben, dann ist das ein Angriff auf die Souveränität und Integrität Deutschlands. Spätestens da sollte Merkel wissen, worum es eigentlich geht. Das ist dann schlicht Chefsache.
Merkel scheint ein sonderbares Verhältnis zu ihrer Chefrolle zu haben. Eines, das so geht: Ich bin Chefin. Ich weiß von nichts.

Quelle: Merkel über Prism: Ich bin die Chefin. Ich weiß von nichts - Politik - Süddeutsche.de (http://www.sueddeutsche.de/politik/merkel-ueber-prism-skandal-ich-bin-die-chefin-ich-weiss-von-nichts-1.1725613)

Das ist einfach nur erbärmlich und grenzt schon an Peinlichkeit, gerade diese Frau die solche Methoden aus der ehemaligen Heimat nicht weltfremd erscheinen sollten, stellt sich jetzt in aller Öffentlichkeit hin und erklärt auf gut Deutsch "Deutschland für blöd"...

mfg

leus
21.07.13, 02:29
Ich glaube dass sämtlichen großen Mächte auf der Welt sich von der Demokratie verabschiedet haben. Sei es Russland, China, die Staaten oder auch die EU. Nervig ist nur dass durch die humanistische Grundausbildung die doch ein nennenswerter Teil der Bevölkerung erhalten hat viele an den alten Idealen festhalten.

-edit-
http://www.sueddeutsche.de/politik/michael-hayden-ueber-internet-ueberwachung-ex-nsa-chef-spottet-ueber-deutsche-politiker-1.1726449
Seit dem 11. September ist die Spionage wohl mit den Staaten vereinbart. Die "Unwissenheit" wird nur genutzt um vor der Wahl nicht zu viele Leute gegen sich aufzubringen.

Rebound
21.07.13, 02:49
Wieso hat sie eigentlich nicht gesagt: "PRISM ist Neuland für uns alle [...]". :P
Sorry, konnte ich mir nicht verkneifen.

leus
21.07.13, 11:14
Genau solche Vorfälle bestätigen dass man die Piraten wählen sollte. Die würden sich entweder in die Haare kriegen und gar nichts tun (Wie Merkel) oder evtl. eine bessere Lösung suchen. Auf jeden Fall stehen die Piraten für eine transparentere Politik und das ist etwas was wir in diesem Jahrhundert UNBEDINGT brauchen.

Snitlev
21.07.13, 15:19
Genau solche Vorfälle bestätigen dass man die Piraten wählen sollte. Die würden sich entweder in die Haare kriegen und gar nichts tun (Wie Merkel) oder evtl. eine bessere Lösung suchen. Auf jeden Fall stehen die Piraten für eine transparentere Politik und das ist etwas was wir in diesem Jahrhundert UNBEDINGT brauchen.

Ich wünschte mir dieses alleine nur von den mal wieder zu erwartenden Nichtwählern und dann könnten die großen Parteien alle zusammen nur noch dumm nachrechnen um evtl. sinnlose Koalitionen einzugehen.
Leider werden mal wieder die Nichtwähler den größten Prozentsatz ausmachen, was mir einfach unbegreiflich ist, wählen ist doch endlich mal eine aktive Möglichkeit sich an der Politik zu beteiligen, aber nein anschließend dummes Kneipengeschwätz mit Stammtischparolen wie "Das habe ich schon vorher gewußt usw." da könnte ich jedem Nichtwähler direkt in die Frexxe hauen, sorry aber die großen profetieren und rechnen seit langen damit, daß gerade diese Nichtwähler ihnen helfen, denn dass sind meistens die die sich ihre Meinung aus der "Blöd" holen...


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Spähsystem XKeyscore: Ergiebiges Spionagewerkzeug

Deutsche Geheimdienste nutzen nach Informationen des SPIEGEL das NSA-System XKeyscore - das hat Verfassungsschutz-Präsident Maaßen nun bestätigt. Folien aus dem Fundus von Edward Snowden zeigen, wie ergiebig dieses Werkzeug ist.



Es ist der Sommer der neuen Vokabeln: Durch Whistleblower Edward Snowden hat die Welt von riesigen Schnüffelprogrammen namens Prism, Tempora oder Boundless Informant erfahren, nun kommt wieder ein neuer Begriff dazu - XKeyscore.
Hinter der Bezeichnung verbirgt sich ein Spionagesystem der NSA, das nach SPIEGEL-Informationen der deutsche Auslandsgeheimdienst BND und das im Inland operierende Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) nutzen.
Das geht aus geheimen Unterlagen des US-Militärgeheimdienstes hervor, die der SPIEGEL einsehen konnte. (Den ausführlichen Bericht finden Sie im neuen SPIEGEL, die digitale Ausgabe können Sie hier laden.)
XKeyscore ist das System, mit dem die NSA selbst einen Großteil der monatlich bis zu 500 Millionen Datensätze aus Deutschland erfasst.
In der vergangenen Woche hat die brasilianische Zeitung "O Globo" über XKeyscore berichtet und einige Folien aus einer internen NSA-Präsentation aus dem geheimen Schatz Edward Snowdens veröffentlicht. Durch die SPIEGEL-Recherchen ist nun klar, dass genau dieses System auch deutschen Geheimdiensten zur Verfügung steht.
Der SPIEGEL hat BND und BfV dazu am Donnerstag befragt - und keine Antwort zum Einsatz des Systems erhalten. Vom BND hieß es, zu Einzelheiten der nachrichtendienstlichen Tätigkeit könne man leider öffentlich nicht Stellung nehmen. Nun hat Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen öffentlich eingestanden, das System zu nutzen. Der "Bild am Sonntag" ("BamS") sagte er: "Das BfV testet die vom SPIEGEL angesprochene Software, setzt sie aber derzeit nicht für seine Arbeit ein." Dass der BND das Werkzeug ebenfalls gut kennt, erschließt sich aus einem dem SPIEGEL bekannten NSA-Dokument. Darin heißt es, die Kollegen vom BND sollten den Inlandsgeheimdienst im Umgang mit dem Spionageprogramm schulen.
In der "BamS" weist Maaßen die angebliche "Spekulation zurück, dass das BfV mit einer von der NSA zur Verfügung gestellten Software in Deutschland Daten erhebt und an die USA weiterleitet oder von dort Daten erhält". Doch dies hat bislang niemand behauptet. Aus den geheimen Unterlagen, die dem SPIEGEL bekannt sind, geht hervor, dass von Datensätzen aus Deutschland, auf die die NSA Zugriff hatte, ein großer Teil mit dem XKeyscore-Programm erfasst wird.
Antworten auf drängende Fragen stehen aus: Was können die Versionen von XKeyscore, die bei BND und BfV genutzt und "getestet" werden? Und: Haben die Geheimdienstchefs das parlamentarische Kontrollgremium in den vergangenen Wochen darüber unterrichtet? Und wenn nicht, warum?
Suche bei Google Maps kann verräterisch sein
Die XKeyscore-Folien stammen aus dem Jahr 2008 und zeigen Grundzüge des Spionagewerkzeugs. Zu dem System gibt es offenbar verschiedene Erweiterungen und Ausführungen. Die Abbildungen lassen darauf schließen, wie mächtig das Werkzeug ist: Eine Grafik zeigt ein Männchen am Computer, einen stilisierten NSA-Analysten, der eine Anfrage stellt - an eine Datenbank, die mit E-Mails, Telefonverbindungen, Login-Daten und Nutzeraktivitäten gespeist wird - Metadaten. Schon diese Daten sind enorm aussagekräftig.
Beziehungsgeflechte, Bewegungsprofile und Nutzungsgewohnheiten von Menschen lassen sich damit darstellen. Metadaten geben Antworten auf Fragen: Wer hat wann mit wem gesprochen? Und auch: Welche Firmen sind miteinander im Gespräch?
Metadaten fallen auch bei Suchanfragen an und lassen sich einer bestimmten Person zuordnen. So lässt sich mit XKeyscore rückwirkend sichtbar machen, welche Stichwörter Zielpersonen in Suchmaschinen eingaben oder welche Orte sie auf Google Maps suchten. Eine Folie zeigt, dass die Suche eines Nutzers bei Google Maps als Basis dafür dienen kann, um weitere Informationen zu gewinnen. "Was ist mit den Web-Suchen - sind irgendwelche davon auffällig oder verdächtig?" steht auf einer der Folien.

Quelle: http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/xkeyscore-spionagewerkzeug-wird-von-bnd-und-bfv-genutzt-a-912260.html

Nun weiß man endlich wie das Kind beim Namen heißt...


mfg