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View Full Version : SPD verliert das Vertrauen als Arbeiterpartei



Snitlev
24.05.13, 08:31
Die SPD erhält zu ihrem 150. Geburtstag ein enttäuschendes Umfrageergebnis: Eine Mehrheit der Deutschen denkt, dass die Partei nicht mehr die politischen Interessen der Arbeitnehmer vertritt.



Kommt nach der Feierlaune die Katerstimmung? Vor 150 Jahren wurde der Allgemeine Deutsche Arbeiterverein durch Ferdinand Lassalle gegründet – damit war der Vorläufer der SPD geboren. Der runde Geburtstag wurde am Donnerstag euphorisch gefeiert. Da kommen die Ergebnisse des aktuellen Deutschlandtrends, der im Auftrag des ARD-Morgenmagazins und der "Welt" vorgenommen wurde, besonders ungelegen.
Durch die Gründung wurde die damalige Arbeiterschaft zum ersten Mal parteipolitisch organisiert; 150 Jahre später hat eine Mehrheit der Deutschen Zweifel, dass die SPD noch die politische Interessensvertretung der Arbeitnehmer ist.
Insgesamt 59 Prozent der Befragten verneinten die Frage, ob die SPD heute noch die Interessenvertretung der Arbeitnehmer sei. Lediglich 35 Prozent bejahten die Frage. Anders sieht es bei den SPD-Anhängern aus: 66 Prozent sehen in ihrer Partei noch die Interessensvertretung der Arbeitnehmer. Doch selbst hier sehen 33 Prozent der Anhänger das anders.

Quelle: DeutschlandTrend : SPD verliert das Vertrauen als Arbeiterpartei - Nachrichten Politik - Deutschland - DIE WELT (http://www.welt.de/politik/deutschland/article116467886/SPD-verliert-das-Vertrauen-als-Arbeiterpartei.html)

Vielen Dank noch mal an Herrn Schröder!

Warum lässt die SPD es auch zu dass die Sozialen Leistungen immer mehr auf die Arbeitnehmer umgelegt werden und die Arbeitgeber davon teils befreit werden, siehe Krankenversicherung, Rentenverarsche ala' Riester ( Alle wissen dass die Rieste Rentenrversicherung eine Verarsche ist, das einzigst profitable Riestergeschäft sind Banksparpläne die auch genügend garantierte Profite bei akzeptablen Laufzeiten versprechen, garantieren aber nein die Banken sind von ganz oben aufgefordert worden dieses nicht den Kunden anzubieten da für die Banken unrentabel und nur der Kunde der Gewinner ist. Nein sie sollen den Kunden die unrentable Riester Rentenversicherung andrehen die wiederum für die Bank rentabel ist und der Kunde der dumme Verlierer ist) und was kommt wohl als nächstes ???

Nein bis zum Herrn Schröder war ich immer SPDler, aber mittlerweile sind sie nichts anderes als die CDU und auch FDP in meinen Augen, ob es die Politik ist besonders die Demographie (Rente) oder das Bankendisaster mitgestalten usw.
Bankangestellte sind keine Kundenberater mehr die Pro Kunden agieren, nein es sind nur noch Verkäufer die es nur auf ihren Profit abgesehen haben, schaut man selbst heute in den V+R Banken, Stadtsparkassen rein, sitzen dort meistens branchenfremde Verkäufer für Versicherungen, Renten, Baufinanzierung und der gute alte Bank-Kundenberater segnet es nur noch ab und man erfreut sich an der Provision.

Sorry etwas abgetrifftet vom Thema, aber was unternimmt die SPD dagegen? Genauso viel wie die anderen gr. Parteien; Nichts!

Was mich aber am meisten ankotzt, bzw. uns alle ankotzen sollte ist dass man es nicht schafft Beamte endlich ihren Beitrag in die Kasse zahlen lässt, früher gab es den Unterschied zwischen Angestellten und Beamten, denn die Beamten waren wesentlich billiger als damals Angestellte dafür hat man sie mit Pensionen bzw. sie beitragsfrei arbeiten lassen so dass es für die Behörden eine Win/Win Situation war, aber warum ist das heute noch so?
Eine einzige Ausnahme würde ich machen für Polizisten, Soldaten, Feuerwehr ectr. die ihr Leben für Deutschland aufs Spiel setzen bzw. würde ich noch Richter dort mit reinbringen aber das wären auch schon alle.
Denn heute sind die Arbeitsverhältnisse vollkommen anders, an die längeren Arbeitszeiten zwecks Demographie hat man reagiert, aber an den Beamten traut sich keiner ran (Wenn es ans den eigenen Geldbeutel geht, sind sich ja alle einnig und wie heißt es so schön eine Krähe kratzt der anderen kein Auge aus) und dass ist traurig und führt letztendlich für alle in die Altersarmut.


In 20-30 Jahren kommen die geburten starken Jahrgänge der Beamten und Pensionäre (meistens die in den obersten Gehaltsstufen angesiedelt sind) auf die Steuerzahler zur die diese bezahlen müssen, diese Kosten sollen sich auf mehere 2stellige Milliarden Beiträge belaufen und wer muss dass bezahlen bzw. wovon wird es bezahlt, die Länder sind alle verschuldet und haben sich verpflichtet ab 2020 keine neuen Schulden mehr aufzunehmen.

Ich kann dass nicht nachvollziehen, denn allen gr. Parteien muss doch klar sein das wir mit dieser jetzigen Reform in eine Sackgasse laufen, früher hat man es als größte Errungenschaft der sozialen Leistungen gehalten als man die Lebensarbeitszeit von 70 Jahren auf 65 Jahren reformiert hat und heute gehen wir wieder zurück.

Es gibt auch diese dämlichen Studien wie lange man arbeiten kann und man zu leben oder aber durch immer weniger Kinder die Deutschen aussterben werden, die Versicherungen, Banken und die Politik usw. macht sich dieses zu nutze. Aber hätte man auf die Vorhersagen gehört was man den Deutschen in den 50er Jahren vorhergesagt hat, weiß man heute dass dieses nicht eingetroffen ist, denn man kann Studien nicht mehr als max. 20-25 Jahren vorhersagen und selbst diese sind noch recht spekulativ.

Ich habe jetzt etwas weit ausgeholt, aber ich will damit nur sagen egal ob nun SPD oder CDU, mit dieser heutigen Politik fahren wir gegen die Wand.


mfg

v6ph1
24.05.13, 15:26
Das ist doch schon etwas am Thema SPD vorbei, Snitlev.
Die SPD wollte nie das komplette System ändern, sondern immer nur anpassen.
Mittlerweile ist sie selbst im Establishment angekommen.

In den 150 Jahren hat die SPD nicht immer nur als Arbeiterpartei agiert, sondern auch das Land umgestaltet und Entscheidungen getroffen, die nicht sozialdemokratisch sind:
Angefangen mit den Kriegskrediten 1912, über den Umgang mit der KPD (vor und nach dem 2. Weltkrieg) bis hin zu den Balkankriegen um der Agenda 2010.
Viele Ideale wurden aufgegeben und haben die SPD zu dem gemacht, was sie heute ist:
Eine angepasste staatstragende Blockpartei, die sich nur in Nuancen von den anderen unterscheidet.
Sie wurde gemäßigter - und ist nun so gemäßigt, dass von der Sozialdemokratie nicht mehr viel übrig ist.

Will man heute noch echte sozialdemokratische Werte finden, muss man die Geschichte der Arbeiterbewegung mit den vielen Verzweigungen weiterverfolgen:
Im 1. Weltkrieg spaltete sich die USPD ab.
Der linke Flügel der USPD wurde zur KPD und der Rechte gliederte sich wieder in die SPD ein.
Mit dem 3. Reich wurde die KPD verboten und existierte nur im Untergrund weiter.
Die SPD stimmte als einzig verbleibende linke Partei gegen das Ermächtigungsgesetz.

Nach dem 2. Weltkrieg wurden (in der SBZ) SPD und KPD zur SED vereinigt. - in den 3 westlichen Besatzungszonen bestanden SPD und KPD weiter.
Dann ging es in den 2000er Jahren weiter als sich Teile der SPD (WASG) abspalteten und mit der PDS (nachfolger SED) zusammen die Linke gründeten.

Es blieb die heutige SPD übrig:
Der rechte Flügel der Arbeiterbewegung, der zum Establishment geworden ist.
Der linke Flügel agiert unter dem Namen Linkspartei.

Für die 150 Jahre noch ein Lied:

http://www.youtube.com/watch?v=8vFL0QWxugI

mfg
v6ph1

Se7Ven
24.05.13, 22:23
Die Frage die zustellen wäre ist doch folgende.... welche Zielsetzungen/Prioritäten verfolgt die SPD/Opposition gegenwärtig und sind die politischen Entscheidungen deutlich für die Wähler erkennbar um eine soziale Gerechtigkeit/Wandel im Kapitalismus für alle Bürge entwickeln zu können?

Die Existenziellen Themen wie Altersarmut und Rentensicherheit oder Kinderarmut sowie der Verfall unserer sozialen Sicherungssysteme ....nicht zu vergessen die Bildung und Integration der Bürger bleiben aktuell brisant.

Instab
30.05.13, 03:31
darf mich in diesem fall selbst zitieren:


die gewerkschaften wie auch die spd verlieren mitglieder weil die lage einfach zu gut ist :P
in nur wenigen anderen ländern weltweit geht es den leuten insgesamt so gut wie in deutschland da bleibt den gewerkschaften und gleichgesinnten parteien nur noch die möglichkeit probleme anzuprangern die eigentlich keine sind bzw. gründe zu suchen wo angeblich zu wenig soziale gerechtigkeit herrscht.

vom staat gibt es zuschüsse bis zum abwinken, kaum irgendwo auf der welt ist das soziale netz so dicht wie in deutschland und die zusatzleistungen sind teilweise aberwitzig. man hat z.b. ein anrecht darauf dass die vom staat gestellte und komplett finanzierte wohnung alle 2 jahre gestrichen wird - natürlich ebenfalls komplett auf staatskosten. jaja, kein witz, arbeitet euch mal durch die liste an sozialleistungen wenn ihr zeit und lust habt da schlackert man nur so mit den ohren.

Snitlev
30.05.13, 10:14
naja, ich weiß ja nicht was du unter "gut gehst" verstehst, aber wenn ich sehe dass viele Menschen im Niedriglohnsektor einen zweiten oder gar dritten Job ausüben müssen um ihre Familien zu ernähren, oder Rentner die 40 jahre eingezahlt haben und jetzt PET-Flaschen sammeln bzw. Zeitungen austragen um ihre Mieten zu bezahlen, dann ist das für mich nicht gerade "es gut uns viel zu gut in Deutschland"...

mfg

Instab
30.05.13, 18:56
naja, ich weiß ja nicht was du unter "gut gehst" verstehst, aber wenn ich sehe dass viele Menschen im Niedriglohnsektor einen zweiten oder gar dritten Job ausüben müssen um ihre Familien zu ernähren, oder Rentner die 40 jahre eingezahlt haben und jetzt PET-Flaschen sammeln bzw. Zeitungen austragen um ihre Mieten zu bezahlen, dann ist das für mich nicht gerade "es gut uns viel zu gut in Deutschland"...

mfg

hehe, es geht in solchen fällen immer um den schnitt. natürlich gibt es immer negative ausnahmen auch wenn es im durchschnitt sehr gut aussieht.
was einige parteien und auch erheblich zu viele medien tun ist dass sie die wahrnehmung der verhältnisse beeinflussen indem unverhältnismässig viel über anteilig kleine bereiche bzw. gruppen berichtet wird. eben genau das habe ich ja bereits in meinem zitat abgedeckt.

Snitlev
30.05.13, 19:54
was einige parteien und auch erheblich zu viele medien tun ist dass sie die wahrnehmung der verhaeltnisse beeinflussen indem unverhaeltnismaessig viel ueber anteilig kleine bereiche bzw. gruppen berichtet wird. eben genau das habe ich ja bereits in meinem zitat abgedeckt.

Nur mit dem Unterschied, dass diese "kleinen Gruppen/Bereiche" immer größer werden und erschreckende Ausmaße annimmt, es gibt genügend Beisspiele die ich aber jetzt nicht alle rausgoogeln möchte (das größte und auch ernstzunehmende Beispiel ist die Altersarmut und das wird nicht besser werden eher das Gegenteil das auch jedem klar sein sollte)...

mfg

v6ph1
30.05.13, 20:45
hehe, es geht in solchen faellen immer um den schnitt. natuerlich gibt es immer negative ausnahmen auch wenn es im durchschnitt sehr gut aussieht.
was einige parteien und auch erheblich zu viele medien tun ist dass sie die wahrnehmung der verhaeltnisse beeinflussen indem unverhaeltnismaessig viel ueber anteilig kleine bereiche bzw. gruppen berichtet wird. eben genau das habe ich ja bereits in meinem zitat abgedeckt.
Nur besitzt gerade das arithmetische Mittel bei großen Streuungen wenig Aussagekraft:

Wenn von 1000 Menschen, 999 mit 500€ im Monat auskommen müssen und der 1000ste 1Mio. € bekommt, dann stehen nach dem arithmetischen Mittel jedem 1499,50€ zur Verfügung - eine Zahl die weder Ansatzweise für den einen reichen noch für die 999 ärmeren stimmt.

Betrachtet man hingegen Medianwerte (hier: 500€) oder das geometrische Mittel (503,81 €), so ist ein Großteil der Bevölkerung damit besser abgedeckt.

Der Anteil derer, die trotz Arbeit zusätzlich staatliche Hilfe in Anspruch nehmen müssen wächst ständig. - Nur das Klischee vom faulen, nichtarbeitenwollenden Hartz-IV-Empfänger wird weiterverbreitet.
So werden Feindbilder geschaffen, die diese Ausbeutung weiter möglich machen.

@Se7Ven:
Wer wirklich nach sozialen Lösungen sucht, sollte seinen Suchraum nicht auf den Kapitalismus begrenzen.

mfg
v6ph1

LongbowArcher
30.05.13, 21:34
Nur besitzt gerade das arithmetische Mittel bei großen Streuungen wenig Aussagekraft:

Wenn von 1000 Menschen, 999 mit 500€ im Monat auskommen müssen und der 1000ste 1Mio. € bekommt, dann stehen nach dem arithmetischen Mittel jedem 1499,50€ zur Verfügung - eine Zahl die weder Ansatzweise für den einen reichen noch für die 999 ärmeren stimmt.

Betrachtet man hingegen Medianwerte (hier: 500€) oder das geometrische Mittel (503,81 €), so ist ein Großteil der Bevölkerung damit besser abgedeckt.

Der Anteil derer, die trotz Arbeit zusätzlich staatliche Hilfe in Anspruch nehmen müssen wächst ständig. - Nur das Klischee vom faulen, nichtarbeitenwollenden Hartz-IV-Empfänger wird weiterverbreitet.
So werden Feindbilder geschaffen, die diese Ausbeutung weiter möglich machen.

@Se7Ven:
Wer wirklich nach sozialen Lösungen sucht, sollte seinen Suchraum nicht auf den Kapitalismus begrenzen.

mfg
v6ph1

Genau, schauen wir auf die DDR, Nordkorea, China und und und wenn wir es sozial haben wollen...

Se7Ven
31.05.13, 01:23
Es bleibt eine konkrete politische und gesellschaftliche Herausforderung/Aufgabe für die sozial Schwachen an der Armutsgrenze lebenden und alten sowie bedürftigen/behinderten Menschen einzustehen....hier sind die Parteien/Bürger gemeinsam gefordert Stellung und Verantwortung zu übernehmen.

Snitlev
31.05.13, 01:25
Es bleibt eine konkrete politische und gesellschaftliche Herausforderung/Aufgabe für die sozial Schwachen an der Armutsgrenze lebenden und alten sowie bedürftigen/behinderten Menschen einzustehen....hier sind die Parteien/Bürger gemeinsam gefordert Stellung und Verantwortung zu übernehmen.

Du vergisst das wesentliche "wirtschaftliche" steht leider Gottes immer noch über alles andere...

mfg

Instab
31.05.13, 19:38
Du vergisst das wesentliche "wirtschaftliche" steht leider Gottes immer noch über alles andere...

mfg

korrekt, die zahl derer die uneigennützig handeln ist sehr klein und wenn man auf die geschichte schaut ist es unwahrscheinlich dass sich das in naher zukunft ändert.

um noch auf die immer gern herangezogene altersarmut zu kommen, natürlich gibt es fälle wo die leute mehr oder weniger der situation ausgeliefert sind allerdings gibt es auch eine grosse zahl von fällen in denen die betroffenen selbst schmied ihres schicksals sind. viele schöpfen ihre mittel voll aus und verschwenden kaum gedanken an vorsorge und rücklagen. das gilt nicht nur für die rente sondern auch einfach schlechtere zeiten die jeden treffen können durch umstände auf die man keinen einfluss hat.
das wird allerdings häufig erfolgreich verdrängt. statt dessen wird fröhlich dem konsum gelebt usw.