Snitlev
25.03.13, 08:13
Die Studiengebühren werden wieder abgeschafft. Wolfgang Herrmann, der Präsident der TU München, zieht Bilanz.
Herrmann: Es ist eine tiefe Enttäuschung, auch wenn wir das Prinzip verdeutlichen konnten: Hochschulstudium ist kein Konsumgut, sondern Lebensinvestition. Nun ist zu befürchten, dass sich das Thema Studienbeiträge für viele Jahre erledigt hat. Damit könnten wir aber hinter die besten internationalen Standards zurückfallen, denn Leistung hat immer einen Preis. Jetzt signalisieren wir, alles sei unentgeltlich. Aber für andere Kulturkreise, etwa Asien, ist das verdächtig, denn was nichts kostet, ist dort noch weniger wert als hier. Abgesehen davon, ist es auch im Sinne einer Bürgergesellschaft, dass einen Obolus entrichten sollte, wer Privilegien in Anspruch nimmt. Und wenn man etwas zahlen muss, bleibt auch die Wertigkeit eines Hochschulstudiums als Lebensinvestition erhalten. Als ich Ende der 1960er Jahre studierte, haben wir Hörgeld gezahlt, 172 Mark im Semester, das war damals viel Geld für meinen Vater mit seinem kleinen Lehrersalär. Aber dafür hat mir die Universität auch viel gegeben. Durch die Studienbeiträge der letzten Jahre fühlen sich auch viele Absolventen mehr mit der Universität verbunden, weil sie gewissermaßen in sie investiert haben.
ZEIT: Woran zeigt sich das?
Herrmann: Unsere TUM Universitätsstiftung hat in den letzten zwei Jahren über 25 Millionen Euro eingenommen, für deutsche Verhältnisse ist das spitze. Vieles davon haben wir den Alumni zu verdanken. Abgesehen davon, und das ist ja das eigentlich Wichtige, brauchen wir Studienbeiträge für die Unabhängigkeit der Universitäten und ein qualitativ hochwertiges Studium. Es ist bekannt, dass ein sehr gutes Studium große Vorteile im späteren Leben bringt. Studierte sind seltener arbeitslos, genießen ein höheres Sozialprestige und erzielen ein höheres Lebensarbeitseinkommen. Diese Fakten konnten aber den Meinungswechsel in der Politik nicht verhindern, da ticken die Deutschen in der Masse eben nicht bürgergesellschaftlich. Die "Rundum-sorglos-Pakete" sind wieder in Mode gekommen.
Quelle und das ganze Interview gibts hier: Universitäten: "Es ist eine tiefe Enttäuschung" | Studium | ZEIT ONLINE (http://www.zeit.de/2013/12/Studiengebuehren-Abschaffung-Bilanz)
Wenn ich diesen fett markierten Satz lese frage ich mich dann grundsätzliches, was ist denn eine allg. Schulbildung oder was sind Ausbildungen usw. ?
Sind das etwa keine Lebensinvestitionen?
Ich finde das man die Studiengebühren abgeschafft hat richtig, denn jeder sollte das Recht haben studieren zu können, vorrausgesetzt er bringt die nötigen Schulnoten bzw. Reife und Willen mit.
Mal ganz anders gefragt, warum bekommt jemand der ein Ausbilung absolviert Geld und jemand der studiert soll zahlen?
Mir nicht ganz einleuchtend, aber das ist wohl ein Thema das man ausgiebig und kontrovers diskutieren kann...
mfg
Herrmann: Es ist eine tiefe Enttäuschung, auch wenn wir das Prinzip verdeutlichen konnten: Hochschulstudium ist kein Konsumgut, sondern Lebensinvestition. Nun ist zu befürchten, dass sich das Thema Studienbeiträge für viele Jahre erledigt hat. Damit könnten wir aber hinter die besten internationalen Standards zurückfallen, denn Leistung hat immer einen Preis. Jetzt signalisieren wir, alles sei unentgeltlich. Aber für andere Kulturkreise, etwa Asien, ist das verdächtig, denn was nichts kostet, ist dort noch weniger wert als hier. Abgesehen davon, ist es auch im Sinne einer Bürgergesellschaft, dass einen Obolus entrichten sollte, wer Privilegien in Anspruch nimmt. Und wenn man etwas zahlen muss, bleibt auch die Wertigkeit eines Hochschulstudiums als Lebensinvestition erhalten. Als ich Ende der 1960er Jahre studierte, haben wir Hörgeld gezahlt, 172 Mark im Semester, das war damals viel Geld für meinen Vater mit seinem kleinen Lehrersalär. Aber dafür hat mir die Universität auch viel gegeben. Durch die Studienbeiträge der letzten Jahre fühlen sich auch viele Absolventen mehr mit der Universität verbunden, weil sie gewissermaßen in sie investiert haben.
ZEIT: Woran zeigt sich das?
Herrmann: Unsere TUM Universitätsstiftung hat in den letzten zwei Jahren über 25 Millionen Euro eingenommen, für deutsche Verhältnisse ist das spitze. Vieles davon haben wir den Alumni zu verdanken. Abgesehen davon, und das ist ja das eigentlich Wichtige, brauchen wir Studienbeiträge für die Unabhängigkeit der Universitäten und ein qualitativ hochwertiges Studium. Es ist bekannt, dass ein sehr gutes Studium große Vorteile im späteren Leben bringt. Studierte sind seltener arbeitslos, genießen ein höheres Sozialprestige und erzielen ein höheres Lebensarbeitseinkommen. Diese Fakten konnten aber den Meinungswechsel in der Politik nicht verhindern, da ticken die Deutschen in der Masse eben nicht bürgergesellschaftlich. Die "Rundum-sorglos-Pakete" sind wieder in Mode gekommen.
Quelle und das ganze Interview gibts hier: Universitäten: "Es ist eine tiefe Enttäuschung" | Studium | ZEIT ONLINE (http://www.zeit.de/2013/12/Studiengebuehren-Abschaffung-Bilanz)
Wenn ich diesen fett markierten Satz lese frage ich mich dann grundsätzliches, was ist denn eine allg. Schulbildung oder was sind Ausbildungen usw. ?
Sind das etwa keine Lebensinvestitionen?
Ich finde das man die Studiengebühren abgeschafft hat richtig, denn jeder sollte das Recht haben studieren zu können, vorrausgesetzt er bringt die nötigen Schulnoten bzw. Reife und Willen mit.
Mal ganz anders gefragt, warum bekommt jemand der ein Ausbilung absolviert Geld und jemand der studiert soll zahlen?
Mir nicht ganz einleuchtend, aber das ist wohl ein Thema das man ausgiebig und kontrovers diskutieren kann...
mfg