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View Full Version : Sharehoster-Studie / Komm auf meine Festplatte



Snitlev
15.03.13, 08:18
Speicherplatz fürs private Fotoarchiv oder Tummelplatz für Online-Piraten - Sharehoster sind beides. Eine neue Studie sagt: Die illegale Nutzung macht mehr als 90 Prozent aus.



Raubkopien von Filmen und Pornos
Rapidshare.com, uploaded.net und share-online.biz waren im zweiten Quartal 2012 die am häufigsten verwendeten Speicherdienste. Sie bieten kostenlose Basiszugänge und Prämienzugänge, über die man gegen Bezahlung schneller und mehr Daten laden kann. Zusammen erreichten die drei Plattformen mehr als sechzehn Prozent der deutschen Nutzer. Für August 2012 schlüsselten GfK und OpSec die Bewegungen auf diesen Websites genauer auf - und entdeckten eine Quote illegaler Nutzung, die zwischen 91,3 Prozent (bei rapidhare.com) und hundert Prozent schwankte: Für legale Inhalte interessierte sich auf share-online.biz niemand.
Was lockte, waren stattdessen raubkopierte Kinofilme und Fernsehproduktionen. Mehr als die Hälfte der illegalen Klicks landeten bei diesen Inhalten. An dritter Stelle rangierten Kopien von Pornofilmen mit gut siebzehn Prozent. Für den kostenlosen Download urheberrechtlich geschützter Musik und von Software interessierte nur noch jeweils ein knappes Zehntel der User, für Videospiele, Hörbücher und Radiosendungen noch weniger.
Als Nutzung allerdings klassifiziert die Studie bereits, wenn ein Nutzer die Unterseite öffnet, von der aus er den Download starten kann. Ob der tatsächlich erfolgte, erfasste das verwendete Kontrollprogramm nicht: Es speichert nur URL-Adressen. „Aber wer Download-Seiten öffnet, zieht mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch Daten“, sagt Petur Agustsson von OpSec, der zweite Verfasser der Studie. Das gelte vor allem, wenn jemand nacheinander mehrere Downloadseiten von Dateien öffnet, die zusammen etwa einen Film ergeben, oder wenn Nutzer ausgesprochen lange auf den Seiten bleiben.
Speicherdienste, die sich um einen seriösen Auftritt bemühen, verlieren Besucher - auch das zeigt die Studie. Als die amerikanischen Behörden zu Beginn des vergangenen Jahres mit Megaupload den größten Datenspeicherdienst wegen massenweiser Urheberrechtsverletzungen vom Netz nahmen, distanzierte sich Rapidshare von der Konkurrenz.
Rapidshare sucht dagegen auch intern nach verdächtigem Material. Daniel Raimer, Rechtsanwalt und Pressesprecher des Unternehmens, schätzte 2012 den Anteil widerrechtlich geteilter Dateien bei Rapidshare auf einen „niedrigen einstelligen Prozentbereich“. Ob das stimmt, kann keiner sagen. Nach der GfK-Studie sieht es jedenfalls danach aus, als würde sich das Gros der Nutzer von Sharehostern - also deren Kundschaft - nicht für legale Inhalte interessieren. Sondern für Raubkopien von Spielfilmen und Pornos.


Quelle: Sharehoster-Studie: Komm auf meine Festplatte - Medien - FAZ (http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/sharehoster-studie-komm-auf-meine-festplatte-12113447.html)

Nichts neues...

mfg

v6ph1
15.03.13, 10:16
Zwei grundlegende Fragen:
1. Wer finanziert die GfK?
Werbeindustrie, TV-/Radio-/Zeitungsverlage,...
2. Nach welchen Kriterien wird "Nutzung" gemessen?
Dateien -> 1 Film (HD) = 7-150 Häppchen (Mittelwert ca. 30-40)
Nutzungsdauer = Downloadzeit = Datenvolumen -> 1 Film = 700MB - 25 GB (im Mittel ca. 4GB)

Vergleichen wir das mal mit üblichen legalen Dateien, die von Privatnutzern hochgeladen werden:
1 Office-Dokument/PDF -> 1 Datei; idR. <1MB
1 Bildersammlung -> idR. <100MB

-> Macht bei beiden Messverfahren einen Korrekturfaktor von 30-40 aus:
91,3 / 30 = 3,5
8,7 = 8,7
-> Auf zusammenhängende Einheiten bezogen:
28,6 % illegal; 72,4% legal

Und daran sieht man mal wieder: man muss Zahlen nur ordentlich interpretieren.

mfg
v6ph1