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View Full Version : Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen Grünen-Spitzenkandidatin für Tempo 120



Snitlev
01.03.13, 07:42
Katrin Göring-Eckhardt will die Zeiten freien Fahrens auf deutschen Autobahnen beenden. Mit einer Maximalgeschwindigkeit von 120 Stundenkilometern komme man schneller voran, sagte die Spitzenkandidaten der Grünen im kommenden Bundestagswahlkampf am Donnerstag.



Die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt hat die Forderung ihrer Partei nach Tempo 120 auf deutschen Autobahnen bekräftigt. „Man weiß aus der Chaostheorie, dass man mit 120 Stundenkilometern schneller vorankommt. Tempo 120 würde helfen, mehr Mobilität zu erreichen“, sagte die Spitzenkandidatin der Grünen für die Bundestagswahl im September dem Wirtschaftsmagazin „Impulse“.
In dem Streitgespräch mit drei Unternehmern, darunter einem Automobilzulieferer, wies Göring-Eckardt auch das Argument zurück, freie Fahrt auf deutschen Autobahnen sei ein Marketingargument für die heimischen Autobauer. „Ihre Kunden werden nicht aufhören, an das deutsche Ingenieurswesen zu glauben, weil wir Tempo 120 auf der Autobahn haben. In vielen Ländern gibt es Tempolimits, und die Hersteller dort verkaufen trotzdem Autos.“



Quelle: Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen: Grünen-Spitzenkandidatin für Tempo 120 - Parteien und Kandidaten - FAZ (http://www.faz.net/aktuell/politik/bundestagswahl-2013/parteien-und-kandidaten/hoechstgeschwindigkeit-auf-autobahnen-gruenen-spitzenkandidatin-fuer-tempo-120-12098680.html)

Fangen sie wieder mit Politik wie in den 80er Jahren an damals ein Autofreier Tag, Spritpreis 5 DM pro liter und ebenfalls km/h Beschränkung und was hat sich durchgesetzt alles nur kein Vorschlag der Grünen und so wird es jetzt auch wieder sein. Viel zu stark ist hier die Automobil-Lobby ähnlich wie in den USA die Waffenlobby und von daher halte ich 0% Erfolg für diesen Vorshlag als angemessen...

mfg

leus
01.03.13, 11:52
Die Leute haben auch mal gesagt dass die Tabaklobby in den Staaten zu stark ist. Nach und nach bröckelts. Aber der Vorschlag wird wohl auf wenig Gegenliebe stoßen, außer bei der Zielgruppe der Grünen. In den Staaten wurde es ja in den 80ern glaub ich durchgesetzt dass man nur 130 km/h fahren darf. Damals wollte man weniger Sprit verbrauchen um den OPEC-Staaten zu zeigen dass es auch ohne sie geht. Man hat effektiv nur 1% Sprit gespart aber die Zahl der Verkehrstoten ist in dem Jahr um 10.000 zurückgegangen und deshalb gibt es diese Regelung dort heute noch.
Ich denke dass man die Anzahl der Unfälle hier auch verringer könnte.

Instab
01.03.13, 19:54
solche sachen werden wir wohl noch oft sehen denn es ist wahlkampfjahr. da wird alles ausgepackt was irgendwie zur partei passt - auch wenn es abgedroschen ist ein paar leuten wird es vielleicht doch gefallen.

Se7Ven
01.03.13, 23:29
Wie heißt es mit Ruhe und Gemütlichkeit oder in der Ruhe liegt die Kraft ein flanieren mit 120 km/h ohne den aufgestauten Stress auf der Autobahn mit dem PKW zu kompensieren ...hoffentlich kein populistisch wahltaktisches Manöver.

v6ph1
02.03.13, 00:39
Wie heißt es mit Ruhe und Gemütlichkeit oder in der Ruhe liegt die Kraft ein flanieren mit 120 km/h ohne den aufgestauten Stress auf der Autobahn mit dem PKW zu kompensieren ...hoffentlich kein populistisch wahltaktisches Manöver.
Wenn es um die Sicherheit beim Fahren gehen soll, dann ist 120 überall nicht optimal, sondern man sollte eine fahrbahnabhängige Geschwindigkeit einführen:
rechte Spur: 80 km/h (fest wegen LKW)
2. Spur: 110 km/h (30 km/h kann man ausgleichen)
3. Spur: 140 km/h
4. Spur: 170 km/h

Zusätzliche Spuren bei Autobahnkreuzen/-Dreiecken und Auf-/Abfahrten zählen natürlich nicht.

Bei passender Verbindung fährt man aber im Zug am entspanntesten.

Was den Energieverbrauch betrifft, so ist der beim Autofahren immernoch quadratisch von der Geschwindigkeit abhängig. (genau genommen: E(v) = a*v² + b*v + c)

mfg
v6ph1

Se7Ven
02.03.13, 21:29
Wenn es um die Sicherheit beim Fahren gehen soll, dann ist 120 überall nicht optimal, sondern man sollte eine fahrbahnabhängige Geschwindigkeit einführen:
rechte Spur: 80 km/h (fest wegen LKW)
2. Spur: 110 km/h (30 km/h kann man ausgleichen)
3. Spur: 140 km/h
4. Spur: 170 km/h

Zusätzliche Spuren bei Autobahnkreuzen/-Dreiecken und Auf-/Abfahrten zählen natürlich nicht.

Bei passender Verbindung fährt man aber im Zug am entspanntesten.

Was den Energieverbrauch betrifft, so ist der beim Autofahren immernoch quadratisch von der Geschwindigkeit abhängig. (genau genommen: E(v) = a*v² + b*v + c)

mfg
v6ph1

Eine Verständnis frage..wäre dieses Konstrukt praktisch umgesetzt als Autobahn dann eine vierspurige Fahrbahn in jede Fahrtrichtung und damit im Endeffekt eine achtspurige Autobahn als Lösungsorientierung der bestehenden Probleme im Straßenverkehr?

Erinnert stark an nordamerikanische (Highways) Straßenverhältnisse und in Europa sind nach meinen Erfahrungen in Skandinavien in diesem Kontext gute Bedingungen anzutreffen.

v6ph1
03.03.13, 00:13
Eine Verständnis frage..wäre dieses Konstrukt praktisch umgesetzt als Autobahn dann eine vierspurige Fahrbahn in jede Fahrtrichtung und damit im Endeffekt eine achtspurige Autobahn als Lösungsorientierung der bestehenden Probleme im Straßenverkehr?
Nein - nur das Tempolimit ist von den Gegebenheiten abhängig:

Bei (in Deutschland recht seltenen) 4spurigen Richtungsfahrbahnen wäre das Tempolimit auf der linken Spur 170 km/h.
Für übliche 3spurige Richtungsfahrbahnen 140 km/h und für 2spurige Richtungsfahrbahnen 110 km/h auf der jeweils linken Spur.

2spurig: 80 | 110 || 110 | 80
3spurig: 80 | 110 | 140 || 140 | 110 | 80
4spurig: 80 | 110 | 140 | 170 || 170 | 140 | 110 | 80

Eine Erweiterung der Autobahnen auf mehr Spuren sollte bedarfsgerecht erfolgen.
Mehr als 3spurige Richtungsfahrbahnen sind in Deutschland selten notwendig.

mfg
v6ph1

PS: 2x4spurige Straßen gibt es in einigen Orten als normale Hauptstraßen inkl. Fußgängerüberwege und Ampeln.

LongbowArcher
03.03.13, 13:52
Deutschland hat sehr niedrige Unfallzahlen, trotz nicht vorhandenem Tempolimit. Die meisten Unfälle geschehen auf Landstraßen und nicht auf Autobahnen.

supermarrioh
03.03.13, 14:33
Da würde mich die Verhältnisse interessieren:
Tote pro Unfall auf der Autobahn vs Tote pro Unfall auf der Landstraße
und das vielleicht auch noch im Vergleich zu anderen Ländern

Se7Ven
03.03.13, 20:39
Damit entwickelt sich aus den bestehenden Informationen das "optimale" Voraussetzungen im Straßenverkehr verantwortungsvolle Autofahrer mit übersieht wären und eine entsprechend gute Fahrbahn günstige Bedingungen sind ....ein allgemeines striktes Tempolimit damit kontraproduktiv und nicht hilfreich wäre?

weitere interessante Information zu dem Thema

European Commission - Road Safety -/care_en.htm (http://ec.europa.eu/transport/roadsafety/road_safety_observatory/care_en.htm)

http://ec.europa.eu/transport/roadsafety_library/care/doc/care_glossary.pdf

v6ph1
03.03.13, 22:05
Damit entwickelt sich aus den bestehenden Informationen das "optimale" Voraussetzungen im Straßenverkehr verantwortungsvolle Autofahrer mit übersieht wären und eine entsprechend gute Fahrbahn günstige Bedingungen sind ....ein allgemeines striktes Tempolimit damit kontraproduktiv und nicht hilfreich wäre?
Schlechte Straßen haben zumindest den Vorteil, dass viele freiwillig langsamer fahren (aus Angst um ihr Auto!).
Aber den großen Nachteil, dass die Manövrierbarkeit des Autos darunter leidet.

Die meisten Unfälle entstehen durch unangepasste Geschwindigkeit, wobei man zwischen Stadt, Landstraße und Autobahn unterscheiden muss:

Stadt:

viele Unfälle durch missachten von Vorangregeln, Ampeln,...
Teilweise auch Fußgänger und Radfahrer betroffen, die auf Grund des Massenunterschieds ein erhebliches Verletzungsrisiko tragen.

Landstraße:

Meist Überschätzung der eigenen Fähigkeiten, unangepasstes Überholen, überhöhte Geschwindigkeit
Je nach Unfallursache Personen in 1-2 Autos betroffen; Dank hoher Geschwindigkeiten und massiver Hindernisse (Bäume) großes Verletzungsrisiko auch im Auto.

Autobahn:

Falschfahrer, Überholmanöver,...
Meist mehrere Autos betroffen; wegen Geschwindigkeit oft Todesfälle.


Bei dem Tempolimit geht es nur sekundär um die Geschwindigkeit.
Hauptziel ist die Reduktion riskanter Überholmanöver.
Wer schonmal in einem Land mit Tempolimit auf der Autobahn unterwegs wird feststellen dass sich dort der Verkehr (im Gegensatz zu Deutschland) gleichförmiger bewegt.
-> Weniger Überholmanöver
-> Weniger Unfälle

Um die Gefahren auf Autobahnen weiter zu senken bietet es sich zusätzlich an, die einzelnen Fahrspuren etwas breiter zu machen. (mehr Platz bei plötzlich ausscherenden Fahrzeugen)

Mit der Richtgeschwindigkeit von 130 km/h auf Autobahnen gibt es auch in Deutschland ein Tempolimit.
Bei Überschreitung selbiger erlischt der Versicherungsschutz. (Wobei das nach einem Unfall mit höherer Geschwindigkeit kaum noch jemanden interessiert)

Im Gegensatz zu Autobahnen sind Landstraßen deutlich unübersichtlicher, was eine vorausschauende Fahrweise erfordert und demzufolge gibt es dort auch ein etwas anderes Unfallbild.
Insbesondere ohne größere Streckenkenntnis sollte man die erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf Landstraßen nicht immer ausreizen.

mfg
v6ph1

LongbowArcher
04.03.13, 09:14
Mit der Richtgeschwindigkeit von 130 km/h auf Autobahnen gibt es auch in Deutschland ein Tempolimit.
Bei Überschreitung selbiger erlischt der Versicherungsschutz. (Wobei das nach einem Unfall mit höherer Geschwindigkeit kaum noch jemanden interessiert)



Das der Versicherungsschutz erlischt, ist falsch.

Problem ist nicht nur eine eventuell hohe Geschwindigkeit, sondern dass rücksichtslose fahren der Verkehrsteilnehmer angefangen bei Mittelspurfahren, Schleichern auf der Beschleunigungsspur, die gefährliche Situationen provozieren, die Nicht-Blinker und die, die mit 70 km/h ein Überholmanöver starten.

Se7Ven
04.03.13, 23:31
Wie sieht nach diesem Informationsstand eine Empfehlung zur Reduzierung von Unfällen aus und wäre ein Tempolimit von max..130-150 km/h auf Autobahnen sowie 100 km/h auf den Landstraßen eine sinnvolle Option?

Wobei sicherlich nicht alle Faktoren wie der Mensch/Autofahrer und die Straßenverhältnisse immer zu jeder Zeit ebenso überall konkret von dem Fahrer spontan kalkuliert somit beurteilt/überblickt werden können.

Snitlev
05.03.13, 01:29
Wenn alle normal am Verkehr teilnehmen würden bzw. sie würden vorrausschauend fahren umd wüssten noch die Regeln (Bremsreaktion, Abstand, Spurwechsel usw.) dann bräuchten wir keine Geschwindigkeitsbegrenzungen.

Ich halte auch nicht viel von Geschwindigkeitsregeln denn es ist doch auch mal geil ein schnelles Auto ausfahren zu dürfen bei Vollgas natürlich immer vorrausgesetzt man geht ordnungsgemäß damit um.
Klar klingt das für mich auch paradox da es ökologisch nicht passt, aber diese kleine fahrlässige Unvernunft möchte ich mir schon vorbehalten...

mfg