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View Full Version : "Ein Kind, das an Hunger stirbt, wurde ermordet"



Snitlev
20.11.12, 14:30
Der Saal im Berliner Pfefferwerk war voll, als dort am Samstag die Stiftung Ethecon ihren Positiv- und Negativpreis vergab. Publikumsmagnet war der Schweizer Soziologe Jean Ziegler, der sich den Kampf gegen den Hunger verschrieben hat und dafür auch in UN-Gremien als Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung arbeitete.
"Ziegler setzt sich seit Jahren unerschrocken für das Recht auf Nahrung ein", begründete Ethecon-Sprecherin Bettina Schneider die Auswahl des diesjährigen Preisträgers. Bei seinem Engagement ging es Ziegler immer auch um die gesellschaftlichen Ursachen für den Hunger in der Welt, worauf der Gründer der NGO Business Crime Control, Hans See, in seiner ausführlichen Laudatio auf den Preisträger hinwies. "Nie mehr auf Seiten der Henker stehen", sei Zieglers Devise, betonte See. Vor wenigen Monaten ist Zieglers Buch Wir lassen sie verhungern - die Massenvernichtung in der dritten Welt auf Deutsch erschienen. Dort geht er mit dem kapitalistischen Wirtschaftssystem hart ins Gericht. Zieglers Äußerung: "Ein Kind, das an Hunger stirbt, wurde ermordet", wurde am Samstag häufig zitiert.

Quelle: "Ein Kind, das an Hunger stirbt, wurde ermordet" | Telepolis (http://www.heise.de/tp/blogs/6/153213)

Die Aussage ist richtig, auch wenn es vielen unterbewußt nicht klar ist. Denn solange einige im Überfluß sich masslos an den Fleischtheken und anderen Nahrungsmitteln hermachen ist jeder einwenig mitschuld, wir wissen alle von der anderen Seite die der großen Hungersnot in der dritten Welt, aber wir verdrängen es einfach bzw. wollen davon nichts wissen.
Paradoxerweise sind wir erstaunt über die Nachrichten dieser Hungersnöte und regen uns auf warum man dagegen nichts unternimmt.
Viele erleichtern ihr Gewissen mit Spenden und sagen sich "Ich habe was unternommen", richtig aber leider hilft es nicht den wirklichen Bedürftigen.
Das soll ja auch kein Vorwurf an Euch sein, denn ich bin ja auch nicht anders.
Nur um es mal ganz realistisch zu betrachten wird es sich nicht ändern, weder wir noch die weltweite Politik. Der Grund ist auch ziemlich einfach denn solange wirtschaftliche Intressen über den menschlichen Bedürfnissen stehen wird es so bleiben und da sehe ich auf langer Zukunft keine Änderung, so traurig das auch klingen mag...

mfg

Dagon
20.11.12, 22:17
also wir verbrauchen bereits heute 40 Prozent der biologischen Masse, die durch photosynthese entsteht (soweit in einer seriösen quelle gelesen). der rest ist für das Tier- und Pfflanzenreich. Das ist gefühlt etwas viel, da auch andere Tiere hier leben dürfen! Würden wir die Menschen mit mehr nahrung versorgen, würden unsere population weiter anwachsen, was zu einem weiter steigenden ressourcenverbrauch führt.

ein gutes beispiel wie das ablaufen kann ist robben island: Panorama: Südafrika: Kaninchen bedrohen Gefängnisinsel Robben Island - badische-zeitung.de (http://www.badische-zeitung.de/panorama/kaninchen-bedrohen-gefaengnisinsel-robben-island--55951661.html) die kaninchen brachen vor Hunger zusammen.

daher bin ich für eine einschränkung der weltbevölkerung auf ein normales niveau, sodass die erde ein höhere Lebenschance auf dauer hat.

Gruß Dagon

Se7Ven
20.11.12, 22:36
Quelle: "Ein Kind, das an Hunger stirbt, wurde ermordet" | Telepolis (http://www.heise.de/tp/blogs/6/153213)

Nur um es mal ganz realistisch zu betrachten wird es sich nicht ändern, weder wir noch die weltweite Politik. Der Grund ist auch ziemlich einfach denn solange wirtschaftliche Intressen über den menschlichen Bedürfnissen stehen wird es so bleiben und da sehe ich auf langer Zukunft keine Änderung, so traurig das auch klingen mag...

mfg

Wer beutet die dritte Weltländer gewinnbringend ohne Skrupel aus und profitiert schamlos von der Hilflosigkeit/Armut der Menschen...ein Wertesystem das bewusst keine globale Balance entwickelt/herstellt lebt/existiert/bereichert sich an dem ökonomischen Ungleichgewicht...

Snitlev
20.11.12, 23:43
daher bin ich für eine einschränkung der weltbevölkerung auf ein normales niveau, sodass die erde ein höhere Lebenschance auf dauer hat.

Gruß Dagon

Und wer darf Gott spielen und bestimmen welcher elitäre Kreis der gesamten Bevölkerung das Recht auf Leben oder Tod hat?

mfg

ghostfucker
21.11.12, 01:05
ich denke eher, dass sich die aussage auf eine geburtenkontrolle wie in china bezieht. ist aber imho totaler blödsinn. hierbei würde man den klassischen fehler machen und die symptome anstatt der krankheit behandeln.

das problem liegt doch offensichtlich darin, dass in vielen ländern die menschen langsam verfetten und damit an zu viel nahrung sterben, währen in anderen ländern die menschen verhungern. als folge daraus entsteht noch eine viel schlimmere verschwendung:


http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=cTAG0hrYzYE

Dagon
21.11.12, 20:11
Und wer darf Gott spielen und bestimmen welcher elitäre Kreis der gesamten Bevölkerung das Recht auf Leben oder Tod hat?

tja das ist eine schwere Frage. Ich umgehe dies indem eine Region in bestimmten Bereichen autark zu funktionieren hat. Diese müssen m.E. im Bereich der Nahrungsmittel wie auch Energieversorgung liegen. Wie groß eine solche Region wiederum ist, ist wiederum schwer zu definieren, kann aber auf Nationenebene erfolgen. Wer das Recht auf Leben hat, muss eine gut ausgedachte Geburtenkontrolle zeigen.


ich denke eher, dass sich die aussage auf eine geburtenkontrolle wie in china bezieht. ist aber imho totaler blödsinn. hierbei würde man den klassischen fehler machen und die symptome anstatt der krankheit behandeln.

ein solches System ist m.E. nicht sinnvoll. In der Fachliteratur (Kemmentation des Buches Grenzen des Wachstums, weiß nur nicht mehr ob es das 30 Jahre-Update war oder das Ursprungswerk) wird eine erhöhte Kindersterblichkeit als nicht sinnvoll gesehen, um die Fertilitätsrate zu senken. Ergo sehe ich hier einen Systemwechsel als sinnvoll, sodass Kinder weniger als Alterssicherung dienen.

Mfg Dagon

Se7Ven
21.11.12, 22:27
Einerseits kritisieren wir den Hunger in der Welt doch die Ursache liegt im Detail der Güter und globalen Kapitalverteilung ein Gleichgewicht würde für einige Industriestaaten/Kapitaleigner/Banken in der Konsequenz bedeuten sich im Verzicht/teilen zu üben .....

Dieser Prozess/Systemwandel würde das Kapital und den Besitz/Reichtum einiger reduzieren im Endeffekt allerdings in der Relation vielen Menschen das überleben in der dritten Welt ermöglichen Kinder hätten die Möglichkeit ohne Existenzängste oder Armut leben zu können.