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View Full Version : Volksentscheide zu Marihuana - Legalize it!



Snitlev
07.11.12, 12:41
Die US-Bundesstaaten Colorado und Washington wollen Anbau und Besitz von Marihuana legalisieren - eine Mehrheit stimmte für entsprechende Gesetzesänderungen. Beide Staaten hoffen auf neue Einkünfte aus Marihuana-Steuern, werden aber mit Bundesgesetzen in Konflikt geraten.




In Colorado haben die Gegner einer Marihuana-Legalisierung ihre Niederlage bereits eingestanden. Der Vorschlag mit der Nummer 64 - "Legalize Marijuana" - wurde dem Lokalsender "9News" zufolge mit 54 Prozent Ja-Stimmen angenommen. Im Staat Washington heißt eine vergleichbare Initiative "Nummer 502", auch sie war mit etwa 56 Prozent Zustimmung offenbar erfolgreich, auch wenn in beiden Staaten am Mittwochvormittag deutscher Zeit noch nicht alle Stimmen ausgezählt waren. Die Entscheidung für die Legalisierung in Colorado und Washington könnte den beiden Staaten neue Einnahmequellen erschließen und unter Umständen Touristenströme aus benachbarten Staaten einbringen. Gleichzeitig aber bringen die Änderungen beide Staaten auf Kollisionskurs mit einem Bundesgesetz. Demzufolge ist Marihuana weiterhin eine illegale Droge.
Beide Staaten könnten nun eine legale Marihuana-Branche zulassen, in beiden sollen auf den Verkauf von Cannabis-Produkten künftig auch Steuern erhoben werden. Eine Forschungsorganisation namens Colorado Center on Law and Policy hatte in einer Studie zuvor die Prognose aufgestellt, dass der Staat "60 Millionen Dollar Umsatz im Jahr" erzielen könnte, "wenn Marihuana so reguliert wird wie Alkohol".
Die Vorschläge in beiden Staaten erlauben Bürgern über 21 in eingeschränktem Maß den Besitz und auch den Anbau von Marihuana. Der Besitz einer Unze (28 Gramm) soll künftig gestattet sein. Gleichzeitig wird es einen verbindlich festgelegten Standardtest und neue Regeln für das Autofahren unter dem Einfluss des Cannabis-Wirkstoffs THC geben.



Quelle: Colorado und Washington legalisieren Marihuana - SPIEGEL ONLINE (http://www.spiegel.de/politik/ausland/colorado-und-washington-legalisieren-marihuana-a-865754.html)

Ich bin zwar kein Freund solcher Rauschmittel, aber wenn man es anders betrachtet könnte man damit 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen könnte man die Beschaffungskriminalität damit eindämmen und zum anderen ist es doch eine erfreuliche Bereicherung an Steuern.
Vorrausgesetzt man befürwortet es bei uns bzw. in Europa...

mfg

ghostfucker
07.11.12, 13:03
hab das geschiss um weed noch nie verstanden. stellt man es dem alk gegenüber, so schneidet es deutlich besser ab. es macht den körper nicht so kaputt und macht auch nicht abhängig im vergleich zum alk. oral konsumiert (brownies ftw^^) ist es sogar für den körper völlig unbedenklich. also warum ist alk erlaubt und weed verboten...?

Snitlev
07.11.12, 13:11
hängt wohl evt. mit der stärkeren lobby zusammen...

mfg

ghostfucker
07.11.12, 13:22
joa, oder damit, dass weed eine 'droge' ist und alk nicht ;-)

ich finds trotzdem schade. nicht wegen mir persönlich, sondern weil sich der staat da einfach ne riesen menge an steuern entgehen lässt. die konsumenten interessiert das verbot bzw. das gesetz recht wenig, die beschaffen es sich trotzdem. der staat könnte aber auf das weed gut 1000% steuern draufschlagen und es legal verkaufen - damit wäre das weed von guter qualität, es würde kontrolliert werden und wäre dabei immer noch deutlich billiger als auf der straße...

mabuse
07.11.12, 14:46
joa, oder damit, dass weed eine 'droge' ist und alk nicht ;-)
Wisst ihr eigentlich, seit wann das so ist?

Die Nazis haben Hanf verboten . . .

leus
07.11.12, 18:55
hab das geschiss um weed noch nie verstanden. stellt man es dem alk gegenüber, so schneidet es deutlich besser ab. es macht den körper nicht so kaputt und macht auch nicht abhängig im vergleich zum alk. oral konsumiert (brownies ftw^^) ist es sogar für den körper völlig unbedenklich. also warum ist alk erlaubt und weed verboten...?

Weed macht vergesslich und bei Langzeitkonsum dumm. Okay als extremer Alkoholiker wird man wohl auch nicht all zu hell im Kopf bleiben, aber es hat beides Potenzial für eine psychische Abhängigkeit. Ich finde beides durch aus gleich "gefährlich".
Warum es dann nicht legal ist wie Alkohol liegt wohl daran dass viele Leute immer noch komische Vorurteile haben. Meine Mutter z.B. (~60) denkt nach wie vor dass wenn man Gras raucht man Halluzinationen hat und z.B. denkt dass man fliegen kann und aus dem Fenster springt.
Ich würd sogar einen Schritt weitergehen als die Legalisierung von Cannabis. Ich träume von einem "Drogenschein", ähnlich schwierig zu bekommen wie ein Waffenschein (Mit Test der Psyche, Aufklärung über die Gefahren etc.), für MDMA, LSD und weitere "ungefährliche" Partydrogen. Und ja auch halluzinogene Drogen sind harmlos bei einer richtigen Vorbereitung, Recherche und Anwendung (http://www.myspace.com/video/holychaozz/lsd-entdeckung-einer-wunderdroge/31739944). Nur gibt es zu denen noch mehr Vorurteile als zu Cannabis.

Hush
07.11.12, 20:33
lSD als ungefährlich zu bezeichnen, finde ich sehr bedenklich. aus eigener erfahrung: wenn es eine droge gibt, die ich auf teufel komm raus, niemals jemals wieder im leben nehmen werde, dann ist es LSD. klar kann man damit auch ne menge spass haben, aber anders als alle drogen, die ich kenne, ist LSD wirklich verdammt gefährlich.

und ich kenn noch etliche andere, die von "horror-trips" erzählen können. jeder, der sowas mal hatte (ja, ich auch), weiss wie teuflich das zeug sein kann. mit der legalisierung anderer sysnthetischer drogen (aka. MDMA, speed usw.), hätte ich persönlich kein problem, auch wenn ich einen persönlichen konsum für die zukunft kategorisch ausschliessen kann.

Se7Ven
07.11.12, 21:51
Wenn Menschen in die Illegalität getrieben werden und sich dann mit qualitativ/unreinem THC versorgen ohne es prüfen zu können um medizinisch versorgt zu sein ist das für die betroffene Person mit z.b mit einem Tourette syndrome oder einer multiplen Sklerose kontraproduktiv...

Diese objektive Tatsache erzeugt zwangsläufig tendenziell kriminelle Energien und entwickelt/etabliert einen dubiosen überteuerten unprofessionellen Handel mit THC.der starken Qualitätsschwankungen unterliegt.

Das hier die Lobby entscheidend ist die hinter dem Produkt/Alkohol steht dürfte klar sein und wie bei allen Drogen kommt es auf die Dosierung sowie dem entsprechendem individuellen Anwendungsbereich/Personenkreis an.

leus
07.11.12, 23:00
lSD als ungefährlich zu bezeichnen, finde ich sehr bedenklich. aus eigener erfahrung: wenn es eine droge gibt, die ich auf teufel komm raus, niemals jemals wieder im leben nehmen werde, dann ist es LSD. klar kann man damit auch ne menge spass haben, aber anders als alle drogen, die ich kenne, ist LSD wirklich verdammt gefährlich.

und ich kenn noch etliche andere, die von "horror-trips" erzählen können. jeder, der sowas mal hatte (ja, ich auch), weiss wie teuflich das zeug sein kann. mit der legalisierung anderer sysnthetischer drogen (aka. MDMA, speed usw.), hätte ich persönlich kein problem, auch wenn ich einen persönlichen konsum für die zukunft kategorisch ausschliessen kann.

Wenn du dir Speed kaufst weisst du nicht was genau das ist, welche Mischung aus Drogen. Bei Acid weiss ich was auf mich wartet. Und im Vergleich zu Pilzen, 2ce, DMT + MAO Hemmer (Hab mich mit Aliens unterhalten, sehr interessant) und sehr vielen anderen Sachen ist reines LSD echt ungefährlich. Mit Freunden nehmen, gutes Gefühl vorher haben, Bewusstsein dass es nur Halluzinationen sind, das ist die Vorbereitung darauf und diese Informationen und Vorbereitung sollte der Drogenschein dafür enthalten (+natürlich Aufklärung).

Se7Ven
07.11.12, 23:51
Wenn du dir Speed kaufst weisst du nicht was genau das ist, welche Mischung aus Drogen. Bei Acid weiss ich was auf mich wartet. Und im Vergleich zu Pilzen, 2ce, DMT + MAO Hemmer (Hab mich mit Aliens unterhalten, sehr interessant) und sehr vielen anderen Sachen ist reines LSD echt ungefährlich. Mit Freunden nehmen, gutes Gefühl vorher haben, Bewusstsein dass es nur Halluzinationen sind, das ist die Vorbereitung darauf und diese Informationen und Vorbereitung sollte der Drogenschein dafür enthalten (+natürlich Aufklärung).

Das Problem am Drogenkonsum ist der unprofessionelle Umgang damit und die falsche Dosierung hinzu kommt ungenügendes Fachwissen/Informationen konkret also letztendlich keine klare medizinische Anleitung oder fachliche Beratung mit der Ursache und Wirkung der Drogen im Kontext....

leus
07.11.12, 23:58
Das Problem am Drogenkonsum ist der unprofessionelle Umgang damit und die falsche Dosierung hinzu kommt ungenügendes Fachwissen/Informationen konkret also letztendlich keine klare medizinische Anleitung oder fachliche Beratung mit der Ursache und Wirkung der Drogen im Kontext....

LSD war von ca. 36-76 legal und wurde umfangreich erforscht. Erst als es immer mehr Leute unvorbereitet als Partydroge genommen haben wurde es kriminalisiert. Eben wegen unprofessionellem Umgang, Dosierung fehlenden Infos sollte man die Chance haben einen Drogenschein zu machen. Mehr sich selbst Schaden oder anderen bei unsachgemäßer Nutzung als bei nem Waffenschein kann man wohl nicht.

supermarrioh
08.11.12, 00:03
Naja, da ist es wie bei vielen Drogen. Auf das Setting kommt es an. Nur die, die dein Hirn ziemlich zersetzten (Heroin, Kokainderivate,Meth usw) können das überwinden, aber von denen würde ich auch tunlichst die Finger lassen. Ich bin mit meinem Gras mehr als glücklich ;)
Wobei mich Haluzinogene auch interessieren würden, aber die sind mir zu heikel. Alleine das Gras reicht, wenn man nicht aufpasst, schon oft um mich in Zustäde zu versetzten die selbst bei gutem Setting nichtmehr als angenehm zu bezeichnen sind. Und das bei Dosen die andere zum Frühstück rauchen.

Snitlev
09.11.12, 12:20
Das Korsett der UN-Suchtstoffkonventionen und der "Krieg gegen die Drogen" wird zunehmend hinterfragt - eine Betrachtung anlässlich des "Internationalen Tages gegen Drogenmissbrauch und unerlaubten Suchtstoffverkehr"



Wie in kaum einem anderen international geregelten Politikbereich gab es in der globalen Drogenpolitik über Jahrzehnte fast einhellige Übereinstimmung. Demokratische Regierungen jeder Richtung, kommunistische Regimes, Militärdiktaturen und postkoloniale Staaten waren sich darin einig, den Umgang mit Rauschmitteln wie Kokain, Heroin und Cannabis zu unterbinden. Eine Regierung, die den internationalen Kanon in Frage stellt, hat bis heute mit Stigmatisierung, Isolierung und ernsten Konsequenzen zu rechnen. Kaum eine andere Politik ist so von Dogmas und Tabus charakterisiert wie diese. Gleichwohl, außerhalb der UN wird der "Krieg gegen die Drogen" zunehmend als unhaltbare Politik und Ideologie erkannt. Am wenigsten, so scheint es, interessiert die Regierungen das Schicksal der am meisten Betroffenen: der Kleinproduzenten, Konsumenten und Abhängigen. Kritische Bemerkungen zum "Krieg gegen die Drogen" anlässlich des heute stattfindenden Die jahrzehntelange Eintracht in der Drogenpolitik ist nicht allein auf den enormen internationalen Druck ihres ersten Vorkämpfers, der USA, zurückzuführen. Die Dämonisierung von Drogen ist für Regierungen generell ein vielfach nutzbares Vehikel, wie der Soziologe Harry Levine im vergangenen Jahr im International Journal of Drug Policy feststellte. Regierungsvertreter, Medien und andere Behörden hätten erkannt, dass alle nur denkbaren Probleme auf Drogenabhängigkeit, Drogenmissbrauch und einfachen Konsum abgewälzt werden könnten. Zudem würden Drogen und Drogengebrauch als Feindbilder gepflegt und instrumentalisiert: Zur Auflagensteigerung bei den Medien, als Beweis einer strikten Regierungspolitik und zur Mobilisierung von Wählerstimmen in der verunsicherten Bevölkerung. Drogenbekämpfung diente als Begründung zum Ausbau der Befugnisse von Strafverfolgungsbehörden, zur Unterminierung von Bürgerrechten, für militärische Repression und verdeckte Operationen.
Quasi als "Kollateralschaden" werden 4,7 Prozent der Weltbevölkerung mit einem Alter von über 15 Jahren oder 200 Millionen Menschen als Drogenkonsumenten kriminalisiert, Steuergelder in Milliardenhöhe für Strafverfolgung und Bekämpfungsmaßnahmen ausgegeben sowie Kleinbauern in den Produzentenländern militärisch bekämpft. In seinem neuen Buch "Die scheinheilige Gesellschaft" weist der US-amerikanische Journalist Eric Schlosser darauf hin, dass in den USA allein 2001 etwa 724.000 Menschen verhaftet wurden, weil sie gegen Cannabisgesetze verstoßen haben. In vielen US-Bundesstaaten ein Kapitalverbrechen, das bis zu lebenslanger Haft nach sich ziehen kann. Lorenz Böllinger, Professor an der Universität Bremen, stellt fest, dass annähernd 50 Prozent der Gefangenen in Straf- und Untersuchungshaft in Deutschland im Zusammenhang mit Drogendelikten inhaftiert sind.


Quelle: Eine Ideologie am Ende: Die globale Drogenprohibition | Telepolis (http://www.heise.de/tp/artikel/17/17708/1.html)

Wer sich mal wirklich näher mit diesem Thema allgemein beschäftigen möchte sollte sich den vollständigen Artikel auf Heise.de mal ernsthaft durchlesen, hat zwar nicht direkt mit dem Topic zu tun, wollte aber deshalb nicht schon wieder einen neuen Thread eröffnen und habe ihn mal hierhin plaziert...

mfg