PDA

View Full Version : Mit "iCOP" auf Streife im Internet



Snitlev
05.10.12, 11:20
Deutsche Polizeibehörden sind an Forschungsprojekten beteiligt, um beim Aufspüren unerwünschter Inhalte im Internet zu helfen
Das Landeskriminalamt (LKA) Nordrhein-Westfalen testet eine Filtersoftware, die Bilder und Filme in Tauschbörsen auf kinderpornografische Inhalte untersucht. Die Anwendung wird im von der EU geförderten Projekt Identifying and Catching Originators in P2P Networks entwickelt, für das sich die Beteiligten die Abkürzung "iCOP" ausgedacht haben. Per Mustererkennung sollen bereits existierende "P2P monitoring tools" in die Lage versetzt werden, kinderpornografisches Material etwa von Darstellungen Erwachsener zu unterscheiden.



"iCOP" ist ein Projekt des "Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) GmbH" und der Universitäten Lancaster (Großbritannien), Leuven (Belgien) und Cork (Irland) sowie Isis Forensics. Ziel ist die Bereitstellung einer technischen Lösung, die Inhalte des Internet in die Kategorien "harmlos", "anstößig" und "Kindesmissbrauch" einstufen kann.
Damit wollen Polizeibehörden in der Lage sein, über das Tauschverhalten verdächtige User herauszufiltern. Mit als "data harvesting" bezeichneten Methoden wird etwa untersucht, ob ein Nutzer regelmäßig aktiv ist und stets die gleichen Dateien teilt. Verdächtig ist auch, wenn bislang unbekannte Filme oder Bilder angeboten werden. Mittels "Trendanalyse" werden Eingaben von Suchbegriffen analysiert. Eine "Medienanalyse" untersucht die Datei schließlich, ob Muster wie Farbe oder Textur auf kinderpornografische Darstellungen schließen lassen.
Um ein in "iCOP" erstelltes "Software Toolkit" auszuprobieren, kooperieren die Wissenschaftler mit deutschen, britischen, belgischen und niederländischen Polizeibehörden. Laut einer Präsentation wird geprüft, ob "iCOP" auch mit der Polizei Irlands, Schwedens und der Schweiz kooperieren kann.
Vom teilnehmenden LKA Nordrhein-Westfalen ist vermutlich das dortige "Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste" (LZPD) zu "iCOP" entsandt. Das LZPD ist seit mindestens fünf Jahren ein Überwachungsdienstleister für Behörden anderer Bundesländer: Seit Juni 2007 wird beispielsweise der Versand von "Stillen SMS" für Hamburg übernommen. Auch Bundesbehörden scheinen die heimlichen Lokalisierungsdienste des Landeskriminalamts bzw. der LZPD in Nordrhein-Westfalen in Anspruch zu nehmen (Bundesinnenministerium organisiert Software für "Stille SMS").Software auch zur Bildersuche in polizeilichen Datensammlungen
Deutsche Bundes- und Landespolizeistellen nutzen bereits Soft- und Hardware zur Mustererkennung und Filterung von Bildern und Videos in polizeilichen Datenbeständen.

Quelle: Mit "iCOP" auf Streife im Internet | Telepolis (http://www.heise.de/tp/artikel/37/37744/1.html)

Tja, da haben wir wieder das Übel was eigentlich eine gute Sache ist aber wer sagt uns dass man diesen Vorwand der "Kinderpornografie" nicht zweckentfremdet bzw. als Vorwand nutzt um so auch auf andere Daten einzugehen!!!???

mfg

mabuse
05.10.12, 14:36
... nicht zweckentfremdet bzw. als Vorwand nutzt um so auch auf andere Daten einzugehen!!!???
Du kannst beruhigt davon ausgehen, das das eh schon auf breiter Front gemacht wird - Stichwort Biometrie. Wird halt nur (bisher) nicht an die große Glocke gehangen.

Se7Ven
05.10.12, 21:30
Du kannst beruhigt davon ausgehen, das das eh schon auf breiter Front gemacht wird - Stichwort Biometrie. Wird halt nur (bisher) nicht an die große Glocke gehangen.

Es scheint im ersten Augenblick einem positiven Zweck zu dienen und dennoch ist eine Skepsis angebracht weil diese Operation eine Durchleuchtung/Säuberung jeglicher kritischen politischen oder unangepassten nicht konformen Inhalte nach sich ziehen könnte.

Die Gefahr das unsere Bürgerrechte mit dieser Methode subtil unter Mitleidenschaft gezogen werden könnten sind dabei enorm ....