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View Full Version : EU plant Internetzensur



Snitlev
28.09.12, 16:14
Das EU finanzierte Projekt „Clean IT“ arbeitet an der Überwachung jedweder Kommunikation im Internet. Datenschützer sind entsetzt und sehen dies als einen Eingriff in die rechtsstaatlichen Prinzipien. Ziel des Projektes ist es „die illegale Benutzung des Internets“ zu unterbinden.



Ein vertrauliches Konzeptpapier ging der Bürgerrechtsorganisation „European Digital Rights“ (EDRi) zu. Daraus geht hervor, dass sämtliche Kommunikation im Internet von Privatunternehmen überwacht werden soll, um die Benutzung des Internets durch Terroristen zu erschweren. Neben Großbritannien, den Niederlanden, Spanien und Belgien zählt auch Deutschland zu den Beteiligten.
Laut Beschreibung auf der Internetseite verpflichten sich die Privatunternehmen dazu, unerwünschte Inhalte aus der Online-Kommunikation herauszufiltern und diese den Strafverfolgungsbehörden mitzuteilen. Jedoch sollen auch legale Inhalte auf dem Internet entfernt werden dürfen, zitiert EDRi aus dem Maßnahmenpapier. In zwei Jahren soll die Internetkontrolle komplett legitimiert und funktionsfähig sein.
Ebenfalls wird über ein Verbot anonymer Nutzung des Internets diskutiert. Auch Inhalt der Debatte sind die sozialen Netzwerke, welche künftig nur echte Bilder der Nutzer erlauben sollen. Nicht nur terroristische Inhalte, sondern auch die Verlinkung terroristischer Inhalte soll strafbar sein.

Quelle: EU plant Internetzensur (http://www.wbs-law.de/it-recht/eu-plant-internetzensur-29105/)

Still und heimlich und jetzt mit neuen Namen also nach "ACTA" jetzt " Clean IT (http://de.wikipedia.org/wiki/Clean_IT) ", ich kann nur hoffen das man auch diese Zensur rechtzeitig stoppen tut...

mfg

mabuse
01.10.12, 10:37
Halte ich

1.) für absolut Illegal

Überwachung jedweder Kommunikation im Internet.
Warum nicht jegliche Kommunikation?
Schließlich könnten sich Terroristen genausogut per Brief austauschen, also müssen mit dem gleichen Argument auch alle Briefe bei der Post geöffnet und gelesen werden.

2.) Für geistigen Dünnschiss.
Oder ist PGP schon geknackt worden?

leus
01.10.12, 16:17
Es geht doch nie darum die Welt vor Kinderfickern oder Terroristen zu retten, sondern nur darum das die Industrie froh ist. Besagte Kinderschänder/Terroristen nutzen das Deepweb um fröhlich weiter ihrem treiben nach zu gehen. Was man hier erreichen will ist das Otto Normalverbraucher wieder von allen Seiten zur Kasse gebeten werden kann und das mit den sozialen Netzwerken passiert auch nur aus wirtschaftlichen Interessen. Wen nutzen falsche Datensätze von anonymen Leuten die sich mit ihren Freunden unterhalten? Man will wissen was Max Mustermann mag, was seine Interessen sind am besten alles damit man das teuer verkaufen kann.

Snitlev
01.10.12, 17:57
Es geht doch nie darum die Welt vor Kinderfickern oder Terroristen zu retten, sondern nur darum das die Industrie froh ist. Besagte Kinderschänder/Terroristen nutzen das Deepweb um fröhlich weiter ihrem treiben nach zu gehen. Was man hier erreichen will ist das Otto Normalverbraucher wieder von allen Seiten zur Kasse gebeten werden kann und das mit den sozialen Netzwerken passiert auch nur aus wirtschaftlichen Interessen. Wen nutzen falsche Datensätze von anonymen Leuten die sich mit ihren Freunden unterhalten? Man will wissen was Max Mustermann mag, was seine Interessen sind am besten alles damit man das teuer verkaufen kann.

Leider hast du Recht, aber erschreckend dabei ist das man aus der deutschen Geschichte diesbezüglich nichts gelernt hat ausser dass Überwachung eine zusätzliche Einnahmequelle ist...

mfg

PS. Ich wünschte mir auch mal wieder eine stärkere Gegenwehr seitens der Bevölkerung in einer nicht ganz so radikalen Tat (ohne Toten) in Form einer RAF der Neuzeit

Se7Ven
01.10.12, 21:51
Es geht doch nie darum die Welt vor Kinderfickern oder Terroristen zu retten, sondern nur darum das die Industrie froh ist. Besagte Kinderschänder/Terroristen nutzen das Deepweb um fröhlich weiter ihrem treiben nach zu gehen. Was man hier erreichen will ist das Otto Normalverbraucher wieder von allen Seiten zur Kasse gebeten werden kann und das mit den sozialen Netzwerken passiert auch nur aus wirtschaftlichen Interessen. Wen nutzen falsche Datensätze von anonymen Leuten die sich mit ihren Freunden unterhalten? Man will wissen was Max Mustermann mag, was seine Interessen sind am besten alles damit man das teuer verkaufen kann.

Genau das ist unser Problem ...der Wunsch nach einer gewissen Anonymität und die neuste innovative Technik unseren Bedürfnissen entsprechend frei einsetzen zu können

Ohne der permanenten Kontrolle unserer persönlichen Interessen/Gedanken oder Gefühle tendenziell und sehr gezielt durch Großkonzerne oder Behörden zu unterliegen.

v6ph1
01.10.12, 22:54
Halte ich

1.) für absolut Illegal
Das interessiert aber diese Stellen nicht.


Warum nicht jegliche Kommunikation?
Schließlich könnten sich Terroristen genausogut per Brief austauschen, also müssen mit dem gleichen Argument auch alle Briefe bei der Post geöffnet und gelesen werden.
Beschrei es nur nicht.


2.) Für geistigen Dünnschiss.
Oder ist PGP schon geknackt worden?
Stichwort-Positivfilter:
Man lässt nur das durch, was nachgewiesen "legal" ist.

(Dann braucht man noch Steganographie)

Komplett das Internet zensieren ist nahezu unmöglich.
Nur werden viele der Methoden immer bei einem Großteil der Bevölkerung ausreichen.
(Selbst simple DNS-Sperren können nur wenige umgehen; Bei IP-Sperren, für die man Proxys braucht, wird das noch schwerer.)

@Topic:
Mal wieder nix neues - Langsam werden die Ideen von Frau Malmström langweilig.

@Se7Ven:
Gegen einen Teil der heutigen Überwachungsmethoden kann man ganz einfach kämpfen - nur werfen viele Nutzer den Überwachern freiwillig ihre Daten zum Fraß vor:
- Bezahlt nicht alles per Karte
- Nicht überall anmelden
- Karten-Bonussysteme meiden (Stempel auf Papierkärtchen sind ok)
- Soziale Netzwerke meiden (Gleich per URL-Filter!)
- Google(analytics) meiden (s.o.)
- nutzt keine proprietäre Software!

Und denkt immer daran:
Wenn man für etwas nichts bezahlt, dann ist man höchstwahrscheinlich das Produkt, was verkauft wird.

mfg
v6ph1

Se7Ven
02.10.12, 00:58
@Se7Ven:
Gegen einen Teil der heutigen Überwachungsmethoden kann man ganz einfach kämpfen - nur werfen viele Nutzer den Überwachern freiwillig ihre Daten zum Fraß vor:
- Bezahlt nicht alles per Karte
- Nicht überall anmelden
- Karten-Bonussysteme meiden (Stempel auf Papierkärtchen sind ok)
- Soziale Netzwerke meiden (Gleich per URL-Filter!)
- Google(analytics) meiden (s.o.)
- nutzt keine proprietäre Software!

Und denkt immer daran:
Wenn man für etwas nichts bezahlt, dann ist man höchstwahrscheinlich das Produkt, was verkauft wird.

mfg
v6ph1

Korrekt....dennoch sollten wir als mündige Bürger unser Recht auf Datenschutz in einer bestehenden Demokratie abverlangen/einfordern und unser eigenes oftmals fahrlässiges Verhalten mit unseren sensiblen persönlichen Daten konkret in jeder Situation überdenken.

Instab
02.10.12, 07:22
die unkontrollierbarkeit des internets macht vielen angst. staaten genauso wie grossen firmen deren marketingmethoden dadurch weniger wirkung haben.
zudem versucht die EU seit beginn ihre macht und existenzberechtigung mit teils hirnrissigen dingen um jeden preis zu vergrössern. ich erinnere z.b. and die gurkennorm :P

mit einem gewissen schrecken muss ich feststellen dass die richtung in die es immer wieder geht seitens der EU alles andere als demokratisch ist. ich war in etlichen punkten von anfang an kein EU freund und sehe mich leider voll bestätigt.

Snitlev
30.10.12, 17:24
[update]

ISP wollen nicht als „Hilfssheriffs“ auftreten - Europäische Provider kritisieren Clean-IT-Projekt



Mit Clean IT wollen die Gruppen hinter dem von der EU-Kommission mitfinanzierten Projekt terroristische Inhalte im Internet bekämpfen. Ein von der Bürgerrechtsorganisation European Digital Rights (EDRi) veröffentlichtes Diskussionspapier – von Mitgliedern des Projekts lediglich als Ideensammlung beschrieben – sorgte allerdings für massive Kritik, weil die Maßnahmen eine vollständig Überwachung der Kommunikation im Internet vorsehen. So sollen etwa Provider haften, wenn „terroristische Inhalte“ verbreitet werden.
Das lehnt die EuroISPA ab. Man stimme zwar zu, dass es terroristische Inhalte im Netz gibt und diese entfernt werden sollten, allerdings müssten dafür die Probleme präzise benannt und eingeordnet werden. Daran mangelt es bei der Clean IT derzeit, erklärt die EuroISPA – ähnlich wie etwa die Bürgerrechtler von EDRi, welche die fehlende Definition für „terroristische Inhalte“ kritisierten. Die Provider verweisen hingegen darauf, dass in dem Diskussionspapier etwa nicht zwischen Hosting- und Zugangs-Providern unterschieden, weswegen sie dem Clean-IT-Projekt ein oberflächliches Verständnis für die Funktionsweise des Internetsektors attestieren.
Das Projekt laufe ohnehin in die falsche Richtung. Zusätzlichen Überwachungsauflagen für die ISP wären für den Kampf gegen terroristische Inhalte im Internet nicht erforderlich, zumal bei einer „proaktiven“ Überwachung jeglicher Kommunikation das Risiko entsteht, dass auf diesem Weg Probleme geschaffen werden, die bislang nicht existierten. Die bei Clean IT vorgeschlagene privatisierte Rechtsdurchsetzung, nach der nur in Ausnahmefällen Richter entscheiden sollen, lehnen die Provider rigoros ab. Sie wollen nicht als eine Art „Hilfssheriff“ agieren und zudem einem damit einhergehenden hohen Haftungsrisiko ausgesetzt werden. Der Umstand, dass eine solche Überwachung teure technische Anschaffungen nötig machen würde, dürfte ebenfalls eine Rolle spielen.



Quelle: Europäische Provider kritisieren Clean-IT-Projekt - ComputerBase (http://www.computerbase.de/news/2012-10/europaeische-provider-kritisieren-clean-it-projekt/)

Und damit steht der Überwachung "aller" (wir sind potenziell alles terroristen) nichts mehr im Wege sollte dieses "Stasi-Gesetz" verabschiedet werden...

mfg

Se7Ven
30.10.12, 20:40
[update]

ISP wollen nicht als „Hilfssheriffs“ auftreten - Europäische Provider kritisieren Clean-IT-Projekt



Quelle: Europäische Provider kritisieren Clean-IT-Projekt - ComputerBase (http://www.computerbase.de/news/2012-10/europaeische-provider-kritisieren-clean-it-projekt/)

Und damit steht der Überwachung "aller" (wir sind potenziell alles terroristen) nichts mehr im Wege sollte dieses "Stasi-Gesetz" verabschiedet werden...

mfg

Ein Projekt das als blinder Aktionismus bezeichnet werden sollte und indem das eigentliche Ziel die Kontrolle der Nutzer/Interessen/Daten ist....eine ausbaufähige komplette Datenüberwachung mit dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung.

PS: Da stellt sich einem die Frage wo sitzen die Terroristen und wer untergräbt unsere bestehende Demokratie?

Instab
30.10.12, 21:04
besonders absurd wenn man immer wieder sieht wie schlecht die bestehenden daten genutzt werden.
dadurch zeigt sich deutlich worum es eigentlich geht :nene:

Se7Ven
30.10.12, 22:59
besonders absurd wenn man immer wieder sieht wie schlecht die bestehenden daten genutzt werden.
dadurch zeigt sich deutlich worum es eigentlich geht :nene:

Das bisher noch freie Internet würde bei einer Realisierung dieses absurden Clean-IT Szenarios einer kompletten Zensur unterliegen und Internetprovider wären bei einer möglichen Haftung gezwungen Daten herauszugeben......ein gefährliches absurdes undemokratisch kontraproduktives Projekt.