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View Full Version : Brüssel will jährl. Tüv für ältere Autos EU betont die Sicherheit der ADAC die Kosten



Snitlev
13.07.12, 02:13
Brüssel - Ungeachtet der Proteste in Deutschland gegen seine vorab bekannt gewordenen Pläne stellt EU-Verkehrskommissar Siim Kallas an diesem Freitag ein Gesetz für häufigere Hauptuntersuchungen bei Kraftfahrzeugen vor. Es bleibt dabei, dass ältere Autos einmal jährlich zum Tüv sollen. Bisher schreibt die EU-Richtlinie vom vierten Jahr der Zulassung an einen zweijährigen Prüfrhythmus vor. Dies hat Deutschland auch so umgesetzt – bis auf die Tatsache, dass hierzulande Neuwagen schon nach drei Jahren vorgeführt werden sollen.
Der neue Gesetzesvorschlag, über den nun EU-Regierungen und Europaparlament beraten, schreibt vom sechsten Jahr der Inbetriebnahme an jährliche Untersuchungen vor.
Der ADAC kritisierte Kallas’ Vorschlag „auf das Schärfste“. Es handele sich „um reine Abzocke der deutschen Autofahrer“.

Quelle: Brüssel will jährlichen Tüv für ältere Autos EU betont die Sicherheit, der ADAC die Kosten - Wirtschaft - Tagesspiegel (http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/bruessel-will-jaehrlichen-tuev-fuer-aeltere-autos-eu-betont-die-sicherheit-der-adac-die-kosten/6873936.html)

Nachdem es erst jetzt neue Regeln für die TÜV Abnahme gibt http://www.sb-innovation.de/showthread.php?threadid=29295 hat nun mal wieder Brüssel seine eigenen Vorschläge.
Diese halte ich aber für absolut überzogen und denke das gerade unser TÜV in Deutschland die strengsten und schärfsten Abnahmen in der gesamten EU hat und somit eigentlich die Vorreiterrolle inne hat.
Davon ab trifft es nach dem Brüsseler Vorschlag mal wieder die jennigen die Durchschnittsverdiener sind und sich nicht jedes Jahr bzw. alle 3-5 Jahre ein neues Auto kaufen können...

mfg

v6ph1
13.07.12, 08:38
Wenn Autos nicht mehr verkehrssicher sind, müssen sie Stillgelegt werden.
Und wenn wie hierzulande oft noch gehofft wird, dass man wieder durch den TÜV kommt, um das Auto 2 weitere Jahre zu nutzen, dann läuft grundlegend etwas schief.

Dass die Fehlerhäufigkeit mit dem Alter steigt, ist für alle technischen Maschinen so.
Die Frage ist jetzt, in wieweit diese Angedachten Grenzen (7 Jahre oder 160Mm) sinnvoll sind.
Man sollte vllt. eher beides Verrechnen und daraus eine Dauer ausrechnen. (25Mm -> 1 Punkt, 1 Jahr=1 Punkt und dann ne Tabelle mit wieviel Punkten wie häufig kontrolliert werden muss)

Niemand wird dadurch gezwungen, ein neues Auto zu kaufen!

mfg
v6ph1

Snitlev
13.07.12, 10:36
Ich halte deine Ausführungen für Humburg, ehrlich unsere Autos in De sind techn. mit auf den höchsten Stand und wozu braucht man da jetzt einen Jahres-TÜV bzw. 160.000 KM der selbst für den ADAC nichts anderes ist als Abzocke.

Was sind denn heutzutage schon 160.000 km gerade bei unseren vielen Diesel-Fahrzeugen, heute fahren ie meisten Diesel locker mal 300 - 400.000 km ohne Probleme und schau doch mal statistich nach wie alt die Autos der Deutschen im Schnitt sind nähmlich zwischen 7 und 10 Jahren. (kann man googlen).

Alleine bei uns in Deutschland wären es durchschnittlich bei 60€ TÜV Gebühren pro Jahr ca. 1,2 Milliarden an Mehrkosten die auf diese Randgruppe nach dem EU-Vorschlag zukommen würden. Und wie ich schon sagte gerade Einkommensschwächere, Berufsanfänger, Fahranfänger, Studenten usw. die in dieses "Beuteschema" der EU hineinrutschen.

Warum soll man altes was bis dato wunderbar funktioniert hat nun ändern?

mfg

Freak69
13.07.12, 19:34
Empfinde ich als abzocke !

Ich muss allein aus Gesundheitsproblemen ein Auto haben und selbst so ist es mit dem "besch...eidenen" Hartz 4 kaum zu tragen, aber noch geht es. Bisher konnt ich alles machen/machen lassen was für den ungefährlichen Betrieb im Strassenverkehr von nöten ist und generell defekte Bauteile noch grade so (vieles vom Schrott) noch leisten, kommt Jährlicher TÜV auf mich zu mit meinen 21 Jahre alten Auto (trotzdem noch guter zustand da so gut wie möglich gepflegt) dann kann ich frührente beantragen, weil ich nirgends mehr hin komme, so habe ich nur die Einschränkung von zu hause aus an die Arbeit und zurück...


P.S.: Und dazu kommt noch, es wird mehr Schwarz TÜV gemacht ! Kenne da auch viele Autos, die dürften normal kein TÜV mehr haben, habens trotzdem weils noch genug Prüfer gibt die es für paar Euro mehr machen...

mabuse
16.07.12, 17:14
Oh, bitte - kommt mal wieder Runter mit dem "Abzocke"-Geschrei bei jeder Gelegenheit.

Wenn man ehrlich rechnet, dann kostet ein Auto im Jahr mit Versicherung, Steuern, Ersatzteilen, Benzin, Öl, Reifen und und und weit über 1000 Euro im Jahr. Weitere 60 Euro machen den Braten da auch nicht mehr fett. Man könnte für die "Zwischenprüfung" ja auch einen abgespeckten und damit billigeren Untersuchungsumfang erarbeiten.

Zum Grinsen bringt mich an der ganzen Sache die Definition von alt . . . sieben Jahre? Wir leben wirklich in einer Wegwerfgesellschaft, in der ein hochwertiger und hochpreisiger Konsumartikel nach sieben Jahren als alt bezeichnet wird. Mein Opel hat jetzt 26 Jahre auf den Buckel, und den hab ich vor zwei Monaten höchstselbst und ganz regulär über den TÜV gebracht (Spurstangen und Achslager = 55 Euro und einen Nachmittag Arbeit. Die neuen Reifen für 250 Euro haben mich richtig geärgert, denn anscheinend hab ich den einzigen jemals produzierten Omega erwischt, der keine 195er Schlappen fahren darf - bei dem anderen Omega, den ich als Ersatzteilträger halte war das sogar die Serienbereifung! Vor allem, weil ich jetzt zum dritten Mal mit der Muschel beim TÜV war und es vorher nie jemand gesehen hat...).


Die Frage ist doch - was bringt das?

Solange hier rumänische LKWs über die Bahn kacheln, die bei ehrlichen Prüfungen schon vor zehn Jahren verschrottet hätten werden müssen, solange ist eine Verkürzung des Intervalls doch reine Augenwischerei. Die sollen erst mal die bestehenden Prüfungen europaweit vereinheitlichen und Prüfern, die nicht nur ein, sondern alle fünf Augen zudrücken, die Prüferlaubnis entziehen.
Dann können die meinthalben auch die Intervalle verkürzen, ich seh das eher entspannt. Je eher mir der Prüfer sagt, was kurz vor knapp ist, desto einfacher und billiger werden die nötigen Arbeiten.


Ob ihr's glaubt oder nicht: Ich fahr mit meiner Mupfel freiwillig jedes Jahr zum TÜV. Denn wenn der der Prüfer mir rechtzeitg sagt, das meine Achsmanschetten undicht sind, dann muss ich auch nur die tauschen - und nicht gleich die komplette Antriebswelle. Für 60 Euro gibt mir keine Werkstatt einen dermaßen umfassenden Bericht, wo bei meinem Auto hapert - und gibt gleich auch noch gute Tipps, wie man es am einfachsten behebt.

Snitlev
17.07.12, 10:09
Man könnte aber bei näheren Betrachten auch ein 2tes Konjunkturpaket für unsere armen so schwächelnde Autoindustrie sehen.



Sollen die Kommissionspläne eingeführt werden, dürften viele Fahrzeuge früher aus dem Verkehr gezogen werden und ein ähnlicher Effekt eintreten wie bei der Abwrackprämie: Bestandsfahrzeuge fahren kürzer und Neuwagen werden früher angeschafft, die Hersteller dürfte es freuen. Auch das kann man als Motivation hinter den neuen Regelungen vermuten.
Dazu passen auch die neuen Regelungen für die Abgaswerte von Fahrzeugen. Sie werden nun zwar bis 2020 auf nominell 95 Gramm CO2 pro gefahrenem Kilometer begrenzt. Dies gilt aber nicht für alle Hersteller, denn Hersteller mit schweren Fahrzeugen im Portfolio müssen weniger strenge Duchschnittswerte erreichen. So soll zwar Fiat 87 Gramm erreichen, Daimler dagegen nur 98,8 und BMW gar nur 100 Gramm. Und damit das auch klappt, wurden noch zwei weitere Schlupflöcher in die Regelung eingebaut: "Leichte Nutzfahrzeuge" fallen raus, für sie gilt nur 147 g / km - und für jedes, nominell emissionsfreie, Elektrofahrzeug dürfen sich die Hersteller 1,3 Fahrzeuge für die CO2-Statistik anrechnen.

Quelle: TÜV in Zukunft jährlich? | Telepolis (http://www.heise.de/tp/blogs/2/152398)

Damit sieht man dann dass es primär nicht um die Sicherheit geht sondern um den wirtschaftlichen Vorteil für die Autoindustrie...

mfg