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View Full Version : Rechtsfall des Tages: Ist jede absichtliche Tötung eines Menschen ein Mord?



Snitlev
06.07.12, 12:45
In den Medien fallen in Verbindung mit dem gewaltsamen Tod von Menschen stets die Begriffe Mord und Totschlag. Doch was ist eigentlich der Unterschied dazwischen? Ist nicht jede absichtliche Tötung ein Mord?



Nein, nicht jede absichtliche Tötung eines Menschen stellt einen Mord dar, sondern kann eben auch ein Totschlag sein. Wonach dies zu beurteilen ist, hat der Gesetzgeber mit § 211 StGB normiert, in welchem er klarstellt, wann ein Mord vorliegt- nämlich dann, wenn die gesetzlich beschriebenen Mordmerkmale erfüllt sind. Diese können tatbezogen oder täterbezogene sein. Eine Tat kann aber auch mehrere Merkmale aus den beiden Kategorien gleichzeitig aufweisen.
Zu den täterbezogenen Merkmalen zählt man solche, die in Verbindung mit der Person des Täters und seinen Beweggründen stehen. Dazu zählt die Tatbegehung aus einfacher Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier, oder aus sonstigen niedrigen Beweggründen, wobei Letztere die sind, die ähnlich verwerflich sind wie die anderen Mordmerkmale. Auch die Begehung eines Mordes zur Ermöglichung oder Verdeckung einer Straftat stellt ein täterbezogenes Merkmal dar.
Die andere Kategorie der Mordmerkmale stehen in Verbindung mit der Art der Begehung der Tötung, weshalb diese auch tatbezogene Merkmale genannt werden. Dazu gehört einerseits die heimtückische Tötung. Was jetzt genau unter diesem Begriff zu verstehen ist, wird von Juristen unterschiedlich beurteilt. Jedenfalls ist aber davon auszugehen, wenn eine Person getötet wird, die mit einem Angriff auf Ihr Leben nicht gerechnet hat und sich daher nicht wehren konnte. So ist das zum Beispiel bei einem Angriff, der hinterrücks erfolgt. Andererseits kann eine Tötung auch grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln begangen worden sein und dann zum Mord qualifiziert werden.

Ein Totschlag liegt gemäß § 212 StGB hingegen liegt immer dann vor, wenn ein Mensch absichtlich getötet wurde, ohne dass der Täter eines der Mordmerkmale erfüllt hat. Der Gesetzgeber sieht hier also eine Negativabgrenzung vor.

Auch wenn sprachlich immer von absichtlich die Rede ist, ist klarzustellen, dass Täter eines Mordes oder Totschlages auch der sein kann, der die Tat zwar nicht absichtlich, aber wissentlich und willentlich begeht oder den Eintritt des Todes mindestens billigend in Kauf nimmt.

Eine Unterscheidung zwischen Mord und Totschlag ist deshalb so relevant, weil der Gesetzgeber unter anderem verschiedene Strafen dafür vorsieht: Während der Mörder eine lebenslängliche Strafe bekommt, wird der Totschläger mit einer Freiheitsstrafe von mindestens fünf Jahren bestraft.

Quelle: Ist jede absichtliche Tötung eines Menschen ein Mord? (http://www.wbs-law.de/rechtsfall-des-tages/ist-jede-toetung-ein-mord-26402/)

Ganz klar nein, Ein Mord ist eine bewusste absichtlich geplante Tat die durch Verheimlichen der Tat (unschuldige Zeugen) Bereicherung, Heimtücke, Emotionen, Rache oder sogar Lust und Spaß bzw. der Schwere der Tat-Ausführung immer noch unterschiedlich bewertet wird.

Ein Totschlag kann im Affekt, Selbstverteidigung, oder aber auch durch krankhafte unkontrollierbare Handlung entstehen. (Ebenfalls wie sieht es aus beim Autounfall mit tötlichen Ausgang in Folge von Drogen oder Alkohol)?

Das alles lässt natürlich unheimlich viel Möglichkeiten der Interpretation zu, wobei man auch Mord immer unterschiedlich betrachten muss.
Was ist bei einem Überfall zb. wenn man einen Wachbeamten erschießt weil der seine Waffe zieht? Das ist sicherlich nicht geplant gewesen trotzdem eine Art Mord da man dieses im Vorfeld bei der Planung dieses Raubes auch mit eingeschlossen hat.

Solche Beispiele gibt es wahrscheinlich zu genüge und wie sieht es aus wenn man als Soldat oder Polizist jemanden erschießt (Ausübung der Pflicht)?
Oder wie sieht es mit der Todesstrafe aus?
Wie ist so etwas zu beurteilen wie Fukushima und Tschernobyl?

Moralisch gibt es wahrscheinlich viele unterschiedliche Meinungen dazu...

mfg