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View Full Version : Großer Aufwand, hohe Kosten - Koalition zweifelt an Energiewende



Snitlev
29.05.12, 10:23
Ein Zurück zur Atomkraft wird es aber nicht geben, sagt Umweltminister Altmaier / Merkel mahnt Tempo bei Netzausbau an.


BERLIN (dpa). Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat große Probleme beim Ausbau des Stromnetzes in Deutschland eingeräumt. Gerade beim Bau der Überlandleitungen, um Windstrom vom Norden in den Süden zu bekommen, gebe es Hürden. "Hier sind wir an vielen Projekten im Rückstand", sagte Merkel in ihrer Video-Botschaft.
In der schwarz-gelben Koalition wachsen die Zweifel an der Machbarkeit der Energiewende. "Es wird teurer für den Bürger", sagte FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle der Welt. "Wir brauchen über 4000 Kilometer neue Stromleitungen, wir brauchen Gaskraftwerke. Schon jetzt merken die Leute, dass die Stromrechnung nach oben geht." Möglicherweise seien mehr Gas- und Kohlekraftwerke nötig, um die Abschaltung der Atommeiler abzufedern. Brüderles Sprecherin sagte, die Aussagen seien nicht als Zweifel am Atomausstieg zu verstehen.
Verbraucherschützer plädieren für eine Senkung oder Abschaffung der Stromsteuer, um Mehrkosten beim Strompreis durch die Förderung erneuerbarer Energien und den Netzausbau aufzufangen. Der neue Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) war bemüht, Spekulationen im Keim zu ersticken, angesichts der Probleme könne die Regierung den Fahrplan zum Atomausstieg bis 2022 infrage stellen. "Die Kernenergie in Deutschland ist Geschichte", sagte er der Welt am Sonntag. Altmaier betonte, der Ausstieg sei beschlossen. "Ich kenne keine ernstzunehmende Kraft in Deutschland, die ihn revidieren will."

Quelle: Deutschland: Debatte: Großer Aufwand, hohe Kosten - Koalition zweifelt an Energiewende - badische-zeitung.de (http://www.badische-zeitung.de/deutschland-1/grosser-aufwand-hohe-kosten-koalition-zweifelt-an-energiewende--60060943.html)

Alle wollten die Energiewende und haben ganz groß nach Fukushima "nein zu Atomkraft" geschrien und das dass ganze auch finanzielle Mehrbelastungen für alle bedeutet will jetzt keiner mehr wissen, genauso wie keiner Oberlandleitungen vor seiner Tür haben will, nach dem Motto "Atomkraft nein Danke, aber nicht vor meiner Tür".

Wichtig dabei ist dass man genaustens die Energiekonzerne dabei beobachtet um so auch die Umlegung der Kosten immer im Auge zu behalten, nicht dass sie uns mehr belasten als eigentlich nötig ist.

Ich finde es wirklich gut dass unsere Regierung in Europa als gutes Beispiel vorangeht und sich nach erneuerbaren Energien umschaut und diese auch umsetzt, dass erzeugt höchsten Respekt.
Wenigstens etwas possitives was unsere Regierung anpackt und auch umsetzt, was man ja nicht von anderen Bereichen behaupten kann.


mfg

v6ph1
29.05.12, 21:39
Wichtig dabei ist dass man genaustens die Energiekonzerne dabei beobachtet um so auch die Umlegung der Kosten immer im Auge zu behalten, nicht dass sie uns mehr belasten als eigentlich nötig ist.
Energie ist Grundversorgung und gehört in staatliche Hände.

Kurzfristig sind die Investitionen in neue Stromleitungen hoch.
Nur sind die Versäumnisse angefallen bevor das (Un)Wort "Energiewende" entstanden ist.

Über die Subventionen, die die Energiebranche in Milliardenhöhe bekommen hat, fällt kein Wort mehr.
(Kohle-Abbau, Unterstützung bei Kraftwerks-Neubauten,...)

Bei einem Gewinn der 4 Energie-Riesen in Milliardenhöhe pro Jahr darf es keine Preiserhöhungen geben.

mfg
v6ph1

mabuse
30.05.12, 11:45
Die tun ja grad so, als ob Bau und Betrieb von AKWs umsonst wären.

Mir fehlt auch bis heute eine logische Erklärung, warum Strom aus Sonne, Wind, Gas, Kohle, Wasser mehr Kabel braucht als Atomstrom.
Sicherlich, Windparks vor der Küste benötigen natürlich entsprechende Leitungen - aber wieso zur Hölle kommen die vorhanden Überlandleitungen mit Atomstrom klar, mit anderem Strom aber nicht?
Und im Gegenzug: AKWs brauchen Uran (von der Frage der Entsorgung mal ganz abgesehen), aber die Sonne scheint umsonst, und der Wind weht umsonst . . .



Im Übrigen bin ich der Meinung, das Energie zu den lebensnotwendigen Verbrauchsgütern gehört und daher nur mit dem ermäßigten Mehrwertsteuersatz beaufschlagt werden sollte.

v6ph1
30.05.12, 21:49
Die tun ja grad so, als ob Bau und Betrieb von AKWs umsonst wären.
Für die Betreiber schon, weil das alles über Subventionen bezahlt wird.


Mir fehlt auch bis heute eine logische Erklärung, warum Strom aus Sonne, Wind, Gas, Kohle, Wasser mehr Kabel braucht als Atomstrom.
Sicherlich, Windparks vor der Küste benötigen natürlich entsprechende Leitungen - aber wieso zur Hölle kommen die vorhanden Überlandleitungen mit Atomstrom klar, mit anderem Strom aber nicht?
Stromfilter - Die Filtern zuverlässig die Stromarten ;)


Und im Gegenzug: AKWs brauchen Uran (von der Frage der Entsorgung mal ganz abgesehen)
Uran gibt es sogar in Deutschland - Nur will für die Strahlenopfer des Abbaus niemand zahlen.
(Die Mehrheit der Sowjetischen Atombomben beinhaltet sächsisches Uran)

Ohne weitreichende Umweltschäden lässt sich das aber nicht fördern.


Im Übrigen bin ich der Meinung, das Energie zu den lebensnotwendigen Verbrauchsgütern gehört und daher nur mit dem ermäßigten Mehrwertsteuersatz beaufschlagt werden sollte.
Energie gehört verstaatlicht - dann ist die Mehrwertsteuereinordnung egal.

mfg
v6ph1

LongbowArcher
30.05.12, 22:55
Energie gehört verstaatlicht - dann ist die Mehrwertsteuereinordnung egal.

mfg
v6ph1

Marktversagen durch Staatsversagen ersetzen, klasse Idee...und dann haben wir wieder solche Wasserköpfe wie die Telekom oder die Post und sind der jeweiligen Regierung schutzlos ausgeliefert, weil keiner die Wahl hat, den Versorger zu wechseln. Na da freue ich mich an riesig über eine grüne Regierung, die über den Staatskonzern die Preisspiele dreht.

v6ph1
31.05.12, 00:39
Marktversagen durch Staatsversagen ersetzen, klasse Idee...und dann haben wir wieder solche Wasserköpfe wie die Telekom oder die Post
Das liegt am Gewinnstreben der Unternehmen - bei einem echten Staatsunternehmen ist Gewinn unwichtig.


sind der jeweiligen Regierung schutzlos ausgeliefert
Sind wir auch heute schon. - Mit einer unabhängigen Kontrollstelle kann das ausgeschlossen werden.
(Zudem ist das Abstellen von Wasser, Gas und Strom nur vor Ort möglich, da sonst andere Nutzer betroffen sind.)


keiner die Wahl hat, den Versorger zu wechseln.
Welche Wahl heute? - Zwischen den Energieversorgern gibt es auch so schon Preisabsprachen.

Wer mal lesen möchte, wohin zuviel Liberalisierung führt, dem sei folgender Artikel ans Herz gelegt:
25 Jahre TK-Liberalisierung (http://www.heise.de/ct/artikel/Marktvertrauen-1581375.html)

mfg
v6ph1

LongbowArcher
31.05.12, 08:49
Wer sich informiert, kann sehr wohl die Wahl haben, diese nutzen und dabei Geld sparen. Aber einen staatsbetrieb zu fordern ist mit Sicherheit nicht die Lösung sondern eine absolute Verschärfung des Problems. Eben weil ein staatsbetrieb nicht gewinnstrebend ist, sind doch erst solche riesigen Verwaltungkollose wie Post, Telekom oder Bahn entstanden. Die Kosten trägt doch der Staat, also werden zig Positionen für die Vetternwirtschaft geschaffen und der Bürger zalht es. Nein, Denk dir was anderes aus, aber ein Staatsbetrieb ist nicht die Lösung, sondern kontraproduktiv.

Snitlev
31.05.12, 10:08
SPD wirft Netzbetreibern Täuschung vor

Nach Ansicht der SPD geben die Betreiber falsche Zahlen bei den Kosten für den Netzausbau an. So solle die Energiewende gebremst und höhere Entgelte durchgesetzt werden.



Die SPD wirft den vier großen Stromnetzbetreibern vor, bei den Investitionskosten für den Netzausbau zu täuschen. "Die Netzanbieter übertreiben maßlos. Es wird mit Zahlen operiert, die wahrscheinlich mindestens doppelt so hoch sind wie die tatsächlichen Zusatzkosten", sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Ulrich Kelber der Passauer Neuen Presse. Das sei der "Versuch, die nächsten Erhöhungen bei den Netzentgelten zu rechtfertigen, und die Energiewende auszubremsen". Die SPD werde im Beirat der Bundesnetzagentur darauf drängen, dass die echten Zahlen auf den Tisch kämen.
Die Netzbetreiber hatten die notwendigen Investitionen bei der Vorstellung der Ausbaupläne für Stromleitungen am Mittwoch auf rund 20 Milliarden Euro beziffert. Zugleich hatten sie erklärt, dass sich damit aber auch Kosten für Eingriffe in die derzeit überlasteten Netze von mehreren Hundert Millionen Euro pro Jahr sparen ließen.
Der Netzausbau ist wegen des Atomausstiegs und der geplanten Energiewende nötig, um ausreichend Wind- und Sonnenstrom in die Industriezentren transportieren zu können. Dafür müssen in den nächsten zehn Jahren vier lange Stromautobahnen durch Deutschland gebaut werden. Neben 3.800 Kilometern an neuen Trassen sollen 4.400 Kilometer Leitungen im Höchstspannungsnetz so optimiert werden, dass sie die schwankende Wind- und Solarstromeinspeisung dauerhaft meistern können. Nach der Vorstellung der Netzbetreiber-Pläne haben bis zum 10. Juli nun die Bürger das Wort – ihre Einwände sollen bei der endgültigen Planung durch die Politik berücksichtigt werden.

Quelle: Stromnetzausbau: SPD wirft Netzbetreibern Täuschung vor | Wirtschaft | ZEIT ONLINE (http://www.zeit.de/wirtschaft/2012-05/spd-netzbetreiber-investitionen)

Genau das meinte ich in meinen Anfangspost, hier muss sehr genau kontrolliert werden um uns nicht unnötige Gebühren aufzudrücken, ich hoffe dass die SPD da weiter ansetzt...

mfg

mabuse
31.05.12, 14:48
Energie gehört verstaatlicht - dann ist die Mehrwertsteuereinordnung egal.
Ganz blöde Idee, da bin ich einer Meinung mit Archer (Verdammich, das ist jetzt schon das zweite Mal in dieser Woche - sollte ich mir Sorgen um meine Gesinnung machen? :shockkk!: )


Das liegt am Gewinnstreben der Unternehmen - bei einem echten Staatsunternehmen ist Gewinn unwichtig.
So ein Unfug. Wenn der Gewinn unwichtig ist, bedeutet das doch nur, das evtl. Verluste der Steuerzahler trägt. Also wieder wir. Was soll dadurch besser werden? Umgekehrt bedeutet Staatlich den vollständigen Verzicht auf wirtschaftliches Arbeiten, das was Archer so schön Wasserkopf genannt hat.
Bissig formuliert: Die Schaffung gut dotierter Abstellplätze für abgehalfterte Parteifunktionäre.

Ne, lass mal, da sind wir selbst mit dem RWE besser bedient. Und Alternativen gibt es, der Deutsche an sich ist nur mal wieder zu träge und zu ängstlich, was anderes zu probieren.



Man muss den Lügenbaronen der Stromwirtschaft nur mal öffentlich vor den Latz knallen, was die da für einen Schwachfug absondern.
Und dafür reicht elementare Mathematik: 20 Milliarden für 4400 km bedeutet umgerechnet rund 4500 € pro Meter!
Wen wollen die eigentlich verarschen?