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View Full Version : Widerstand gegen kostenlose Koran-Verteilung



Snitlev
11.04.12, 07:24
Die Union will verhindern, dass radikale Salafisten kostenlos Koran-Expemplare in deutschen Fußgängerzonen verteilen. Insbesondere vor Schulen sei die Aktion nicht hinnehmbar.


Die Union will die geplante kostenlose Verteilung von Koran-Exemplaren an deutsche Haushalte verhindern. „Wo immer dies möglich ist, muss diese aggressive Aktion gestoppt werden“, sagte Unions-Bundestagsfraktionsvize Günter Krings der Düsseldorfer „Rheinischen Post“.
Anhänger der radikalislamischen Salafisten-Bewegung haben damit begonnen, in den Fußgängerzonen deutscher Städte kostenlos Koran-Exemplare an Nichtmuslime abzugeben.
Salafisten stören den religiösen Frieden
„Zwar ist gegen das Verbreiten religiöser Schriften prinzipiell wenig einzuwenden“, sagte der CDU-Politiker. Doch die radikale Gruppe der Salafisten störe mit ihrem aggressiven Vorgehen den religiösen Frieden.

Quelle: Union empört: Wut über Gratis-Korane in deutschen Fußgängerzonen - Nachrichten Politik - Deutschland - WELT ONLINE (http://www.welt.de/politik/deutschland/article106170290/Widerstand-gegen-kostenlose-Koran-Verteilung.html)

Dann müssten sie auch gegen den Wachturm vorgehen bzw. gegen Scientology, obwohl ich es nicht gutheiße und schon garnicht vor Schulen.
Egal was einem umsonst angedreht werden soll, hat es meiner Meinung nichts vor Schulen oder der gleichen zu suchen.

In Islamischen Ländern könnte man wohl sagen wenn man christliche Lektüre anbieten würde wäre es reiner Selbstmord.
Aber in unserer freien demokratischen Welt darf man den Bürger ja alles andrehen...

mfg

LongbowArcher
11.04.12, 08:14
Wachturm und Co. sprechen niemanden an, sondern warten immer, bis sie angesprochen werden.

mabuse
11.04.12, 12:24
In Islamischen Ländern könnte man wohl sagen wenn man christliche Lektüre anbieten würde wäre es reiner Selbstmord.
Aber in unserer freien demokratischen Welt darf man den Bürger ja alles andrehen...
Naja, aber gerade deswegen vertreten wir doch den Anspruch freier zu sein.

Wenn wir sowas verbieten, können wir auch hier gleich die Trennung zwischen Staat und Kirche aufheben, einen Gottesstaat ausrufen und die Pferde für die nächsten Kreuzzüge satteln.

Und mal ganz ehrlich: Warum sollten religöse Spinner Menschen in einem Land, in dem Fernsehsender Werbung für Big Brother oder the Biggest Loser machen, nicht auch für ihre Religion Werbung machen dürfen? Schließlich verlangt ja auch niemand, das unsere Schüler/Kinder vor dem Schwachsinn in der Glotze geschützt werden.



Ich denke, es wird Zeit, das sich unsere Gesellschaft mal grundsätzlich über ihre Meinung zum Islam im Klaren wird. Entweder wir tolerieren ihn, und dann ist es auch okay, wenn man den Koran vor Schulen verteilt (meiner Meinung nach sollte sowieso auch der Koran in Schulen als Thema dran kommen, einfach der Information wegen, worum's überhaupt geht) - oder wir definieren den Koran/Islam eindeutig als Bedrohung unserer freiheitlich/demokratischen Gesellschaft, verbieten ihn hier und schmeißen eine Atombombe auf Mekka, um klare Verhältnisse zu schaffen.

leus
11.04.12, 15:45
"Wenn wir sowas verbieten, können wir auch hier gleich die Trennung zwischen Staat und Kirche aufheben, einen Gottesstaat ausrufen und die Pferde für die nächsten Kreuzzüge satteln.

Und mal ganz ehrlich: Warum sollten religöse Spinner Menschen in einem Land, in dem Fernsehsender Werbung für Big Brother oder the Biggest Loser machen, nicht auch für ihre Religion Werbung machen dürfen? Schließlich verlangt ja auch niemand, das unsere Schüler/Kinder vor dem Schwachsinn in der Glotze geschützt werden."

Sehr treffend.

Außerdem stört es bei diversen Sekten doch auch keinen?
Und wenn verbieten dann bitte vollständig. Dann will ich auch keine Sekten mehr in der Fussgängerzone, keine hirnverbrannten Zeugen Jehovas etc. mehr vor meiner Haustür, keine Prozessionen von den italienischen, Pädophilie tolerierenden Idioten mehr sehen, dann soll Religion da bleiben wo sie hingehört in Kirchen, evtl. Haushalte und in den Köpfen von Leuten, die nicht durch Zukunftsperspektiven, Arbeit und Ähnliches Hoffnung finden. Aber nur die Muslime auszuschliessen wäre in jeder Hinsicht der falsche Weg, da sich dadurch eine gefährliche Untergrundbewegung bilden, oder im Fall der Salafisten vergößern könnte.

Snitlev
14.04.12, 07:21
Nur scheint es sich hierbei um eine radikalere Gruppe von Islamisten zu handeln,


Es wirkt so harmlos, doch die Sicherheitsbehörden sind alarmiert: In mehr als 30 Städten wollen radikalislamische Salafisten heute Koran-Exemplare verschenken. Hinter der Aktion steht laut Verfassungsschutz das Netzwerk «Die wahre Religion», das sich um einen radikalen Prediger gebildet hat. CSU-Innenexperte Hans-Peter Uhl bezeichnete Salafisten in der «Bild»-Zeitung als gefährliche Extremisten und Verfassungsfeinde. Mit der Koran-Aktion versuche die islamistische Bewegung, Nachwuchs zu gewinnen.

Quelle: Bundesweite Aktion: Radikale Salafisten verteilen Koran-Exemplare - Aktuelle Nachrichten - Newsticker - dpa - infoline - schlaglichter_nt - Berliner Morgenpost - Berlin (http://www.morgenpost.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/schlaglichter_nt/article106184201/Radikale-Salafisten-verteilen-Koran-Exemplare.html)

Klar könnte man da jetzt mit unsern braunen Sumpf vergleichen die ebenfalls vor Schulen Werbung machen um sie für sich zu gewinnen, aber auch hierbei ist nicht gleich Rechts "Rechts extrem".

Nur bin ich sehr skeptisch gegenüber den Islam, auch wenn ich den Koran weder kenne noch gelesen habe, mir machen einfach solche Berichte und Meldungen Angst wie hier aktuell zu lesen:

Islamismus - Töten in Allahs Namen

Warum wir Muslime Verantwortung tragen, wenn Islamisten morden

Quelle: Islamismus: Töten in Allahs Namen | Gesellschaft | ZEIT ONLINE (http://www.zeit.de/2012/15/P-Muslime)

mfg

mabuse
16.04.12, 13:51
Nur scheint es sich hierbei um eine radikalere Gruppe von Islamisten zu handeln,
Das ist richtig, aber solange die keinen radikalisierten Koran verteilen, sondern die "Originalversion", ist das in dem Zusammenhang doch egal.



auch wenn ich den Koran weder kenne noch gelesen habe,
Na, das wär dann doch eine gute Gelegenheit für dich. Greif einen ab und stöber ab und zu mal darin.
Uninformiertheit dürfte doch die Quelle von 95% aller Angstgefühle in unserer Gesellschaft sein.


mir machen einfach solche Berichte und Meldungen Angst wie hier aktuell zu lesen:
Na, komm, die Christen haben in den letzten 2000 Jahren auch ganz schön Mist gebaut und tun das auch heute noch (Stichwort: Verbot von Verhütung).

Du wirst in jedem Kulturkreis, in jeder Religion, in jedem Verein, Interessengemeinschaft, Partei, Organisation - gleich welcher Art - 99,9% Menschen finden, die eigentlich ganz okay sind, und 0,1% Arschlöcher.
Dummerweise sind die Arschlöcher immer die, die man von außen sieht.

v6ph1
16.04.12, 17:11
Das ist richtig, aber solange die keinen radikalisierten Koran verteilen, sondern die "Originalversion", ist das in dem Zusammenhang doch egal.
Das sind afaik deutsche Übersetzungen, die verteilt wurden und keine Originalversionen.

Leider gibt es bei derartigen Schriften immer recht viele Übersetzungsfehler und größere Interpretationsspielräume.
Deswegen gibt es auch die Hadithe, welche als allgemeine Interpretationsrichtlinie zu sehen ist.
Aber auch diese ist umstritten.

Das Original gibt es nur in arabischer Sprache - nur können die in Deutschland die wenigsten lesen.

Das Problem hat mabuse schon angesprochen:
Al Kaida-Kämpfer sind nur ein verschwindender Teil der Moslems - in den Nachrichten sind sie aber überproportional vertreten.
Ebenso sind nicht alle Christen katholisch.
Oder alle Juden Zionisten....

mfg
v6ph1

mabuse
16.04.12, 17:20
Das sind afaik deutsche Übersetzungen, die verteilt wurden und keine Originalversionen.

Leider gibt es bei derartigen Schriften immer recht viele Übersetzungsfehler und größere Interpretationsspielräume.
Deswegen gibt es auch die Hadithe, welche als allgemeine Interpretationsrichtlinie zu sehen ist.
Aber auch diese ist umstritten.
Aus dem Grund hab ich "Originalversion" in Anführungszeichen gesetzt.

Es gibt bestimmt an vielen Stellen Interpretationsspielraum - die Frage wäre halt, ist die Übersetzung wenigstens einigermaßen wertneutral, oder gibt es Stellen, an denen - sagen wir mal - "Du sollst die Ungläubigen bekämpfen" mit "Du sollte alle Ungläubigen umbringen" übersetzt wurde?


Und eigentlich geht die Sache noch tiefer:
Die meisten Leute - in allen Religionen - sind eigentlich gar nicht religiös. Kirchenbesuch nebst Lippenbekenntnis sind bei sehr vielen Leuten mittlerweile mehr kulturelles Brauchtum als wirklicher Glaube an Gott. Im Prinzip auch nichts anderes als Schützen- oder Karnevalsverein.
Ich kenn ein paar Moslems, die brav ihre Moschee besuchen, aber dennoch Schweinefleisch essen und Alkohol trinken. So, wie sich bei den Christen die meisten ja auch nicht um das Verhütungsverbot des Popen scheren.

v6ph1
16.04.12, 20:39
Ich kenn ein paar Moslems, die brav ihre Moschee besuchen, aber dennoch Schweinefleisch essen und Alkohol trinken.
Hm, da sind die, die ich aus Zentralasien kenne etwas religiöser:

Schweinefleisch gab es nicht - also kann ich das nicht einschätzen.
Die 5x täglichen Gebetszeiten wurden eingehalten.
Aber Alkohol ist so eine Sache:
Bei den üblichen großen Mahlzeiten (Mittags und Abends) gab es Unmengen an Wodka. (genügend für den Dauersuff-Zustand)
Aber es gab auch wenige, die sich ganz zurückgehalten haben.
Wenn der Besuch einer Moschee im Programm stand, wurde auf Wodka verzichtet.
Die Begründungen lagen zwischen "Mohammed hat nur den Wein verboten"*1 bishin zu "Das Gebäude ist überdacht, da sieht es keiner".

Photographieren in Moscheen war ebenso möglich.

Genau dieser Satz *1 ist so ein klassischer Fall der Interpretationsspielräume:
Im Text ist von Wein die Rede - damals gab es in dieser Region aber keine anderen alkoholischen Getränke.

mfg
v6ph1

Se7Ven
16.04.12, 22:45
Nur bin ich sehr skeptisch gegenüber den Islam, auch wenn ich den Koran weder kenne noch gelesen habe, mir machen einfach solche Berichte und Meldungen Angst wie hier aktuell zu lesen:
mfg

Die Angst vor dem Fremden und unbekannten drängt oftmals Menschen zu Vorurteilen und in dem Kontext wäre wichtig sich ein eigenes Bild des Glaubens sowie der Gläubigen durch die Begegnung oder sachlicher Information zu ermöglichen.



Genau dieser Satz *1 ist so ein klassischer Fall der Interpretationsspielräume:
Im Text ist von Wein die Rede - damals gab es in dieser Region aber keine anderen alkoholischen Getränke.

mfg
v6ph1

Ganz deiner Meinung ..die Interpretationen werden oft missbraucht oder manipulativ verändert um die eigenen Interessen zu realisieren ohne den ursprünglichen Koran Text sinngerecht und im Zusammenhang wiederzugeben.

v6ph1
17.04.12, 13:27
Laut Informationen aus dem Spiegel-Online-Forum soll es sich um die Fassung von Rassoul handeln:
Koranübersetzung (http://de.wikipedia.org/wiki/Koranübersetzung#Rassoul)

Dem Wikipediaartikel folgend ist diese Übersetzung sehr eng an das Original angelehnt.

@Topic:
Eine Sache muss man den Salafisten auch hoch anrechnen: Wer sonst schafft es 25Mio. Exemplare eines Werkes an den Mann (oder die Frau) zu bringen?

mfg
v6ph1

mabuse
17.04.12, 16:03
Hm, da sind die, die ich aus Zentralasien kenne etwas religiöser:
Okay, ich meinte deutsche Moslems. Also, Moslems, die in Deutschland leben. Die sehen das meist eher entspannt.

Beim Alkohol kenn ich die Variante Flachmann: Die Flasche ist aus Eisen, da kann Allah nicht durchsehen.


@Topic:
Eine Sache muss man den Salafisten auch hoch anrechnen: Wer sonst schafft es 25Mio. Exemplare eines Werkes an den Mann (oder die Frau) zu bringen?
Perry Rhodan!

SCNR :biggrin:

Se7Ven
17.04.12, 21:29
Okay, ich meinte deutsche Moslems. Also, Moslems, die in Deutschland leben. Die sehen das meist eher entspannt.

Beim Alkohol kenn ich die Variante Flachmann: Die Flasche ist aus Eisen, da kann Allah nicht durchsehen.


Perry Rhodan!

SCNR :biggrin:

Problematisch kann eine Religionsform dann werden wenn diese sich als oberstes Gesetz über alle anderen human ethischen Regeln stellt und sich als zwingender Gehorsam in allen bereichern des Lebens etabliert ohne das Bürger die Regeln oder Gebote hinterfragen dürfen.