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View Full Version : Drogenbeauftragte gegen Legalisierung von Cannabis



Snitlev
25.01.12, 02:47
Die Bundesdrogenbeauftragte Mechthild Dyckmans hat sich gegen eine von der Linkspartei angestrebte Legalisierung von Cannabis gewandt. Cannabis sei nach wie vor eine sehr gefährliche Droge, eine Teillegalisierung wäre daher ein falsches Signal, besonders an Jugendliche, sagte die FDP-Politikerin der Leipziger Volkszeitung. Der drogenpolitische Sprecher der Linken im Bundestag, Frank Tempel, hatte die Einrichtung von Cannabis-Clubs vorgeschlagen, die ohne kommerzielles Interesse den Cannabis-Anbau für Mitglieder übernehmen könnten. Kritik kam vor allem von Union und FDP.

Quelle: Drogenbeauftragte gegen Legalisierung von Cannabis (25.01.2012) | Ticker | News | General-Anzeiger Online (http://www.general-anzeiger-bonn.de/news/ticker/Drogenbeauftragte-gegen-Legalisierung-von-Cannabis-article609551.html)

Es mag viele Pro's und Contra's geben, nur bin ich der Meinung man sollte es nicht erlauben, denn es scheint mir so das es sich danach verhält wie eine Art Freibrief zu Drogen, auch wenn Cannabis nur als "leichte droge" angesehen wird, aber verhält es sich nicht ähnlich wie bei einem Alkoholiker?

Man sagt ja nicht umsonst Cannabis ist die Einstiegsdroge, genauso verhält es sich mit dem Alkohol, Bier ist "ok" aber es gibt genügende Beispiele die Bier auch als Einstiegsdroge zum Alkoholiker sehen.

Nur haben wir in Deutschland schon eine anerkannte Krankheit aufgrund von Sucht durch Alkoholmissbrauch, wollen wir das gleiche nun auch mit den "Drogen" wenn es auch "nur" Cannabis ist anfangen?

Ich denke nein...

mfg

ghostfucker
25.01.12, 03:51
Man sagt ja nicht umsonst Cannabis ist die Einstiegsdroge, genauso verhält es sich mit dem Alkohol, Bier ist "ok" aber es gibt genügende Beispiele die Bier auch als Einstiegsdroge zum Alkoholiker sehen.
also auch alkohol verbieten?

mal ganz ehrlich, du verstehst nicht mal ansatzweise was du da schreibst, geschweige denn die eigentliche tematik was drogen anbelangt.
du bist bekennender bier trinker. wirst du nun dadurch zum alkoholiker, weil du ständig bis zum umfallen trinkst?
brauchst du den staat, damit er dir sagt was du darfst oder nicht? fängst du das kiffen an, sobald der staat das cannabis legalisiert?


ein verweis, um mich kürzer zu fassen:

http://www.youtube.com/watch?v=mAWxsuxbdFo

v6ph1
25.01.12, 03:52
Eins vorweg:
Der Konsum von Drogen (insbesondere in Massen*1) ist gesundheitsschädlich und nicht zu empfehlen.
Gleichzeitig ist aber eine staatliche Kontrolle besser als unkontrollierbarer, illegaler Handel.

Solange auch leichte Drogen illegal sind, werden sie nur auf dem Schwarzmarkt gehandelt.
Das führt dazu, dass es keine Qualitätskontrolle gibt.
Viele der Schädigungen stammen auch von Verunreinigungen und bewusst gestreckten Stoffen. (Leider nicht immer mit Zucker oder Mehl)

Wenn ein Kauf über seriöse Händler (Apotheken?) möglich ist, dann kann man den Schwarzmarkt eindämmen und einen Teil der Gefahren verhindern.

Den Rest kann man nur mit entsprechenden Aufklärungskampagnen schaffen.
Denn wenn der Wunsch, sich Drogen zu besorgen vorhanden ist, greift man im Zweifel auch zum Dealer, wenn es keine legale Möglichkeit gibt.

Was Verbote auslösen, konnte man sehr gut an der Alkohol-Prohibition im Amerika der 20er Jahre sehen.
Es blühte die organisierte Kriminalität auf und es gab keine Kontrolle mehr für die Qualität.

In dem Sinne: Lieber eine staatliche Qualitätskontrolle als billigen Dreck.

mfg
v6ph1

PS: *1 Wie schon seit dem Mittelalter bekannt: Die Dosis macht das Gift. (Paracelsus)

PPS: @Ghosti: Ein Beitrag der Republikaner - bei FOX - ist nun nicht gerade eine Argumentationshilfe. Insbesondere, wenn man weiß, wer dahinter steht.

mabuse
25.01.12, 10:32
Vorab: Canabis macht nicht (körperlich) süchtig. Und das ist ein Erfahrungsbericht von jemandem, der 30 Jahre Erfahrung mit dieser "Droge" hat. Zugegeben sehr in Maßen (@v6ph1: das ist was anderes als "in Massen" ;D ), und der Vollständigkeit halber: mein Alkoholkonsum liegt auch sehr niedrig.

Auch hat es - wenn man das Rauchen an sich mal außer acht lässt - keine körperlichen Folgen. Insoweit ist Canabis dem Alkohol deutlich überlegen. Auch die mentalen Folgen sind erheblich angenehmer, wie man auf jeder "gemischten" Party beobachten kann: Alkoholtrinker werden aufdringlich und aggressiv, Kiffer friedlich und passiv. Das kann man übrigends auch in den islamischen Ländern beobachten, in denen Alkohol verboten und Canabis überwiegend erlaubt ist

Natürlich besteht immer die Gefahr einer mentalen Abhängigkeit - aber solange es auch Leute gibt, die Spiel-, Kauf- oder Computersüchtig sind . . .

Der Mensch hat offensichtlich ein Bedürfnis nach Rausch, kontrollieren kann man das eh nicht. Und ich stimme v1ph6 bezgl. der Qualitätskontrolle uneingeschränkt zu.


Ich würde sogar noch viel weiter gehen und eine stattlich kontrollierte Abgabe jeglicher Drogen befürworten.
Denn mal ganz brutal: die Junkies sind doch nicht das Problem, das Problem ist die Beschaffungskriminalität. Und die kommt durch überhöhte Preise durch die Schmuggler. Wenn der Staat beispielsweise Bayer den Auftrag geben würde, Heroin direkt beim Erzeuger einzukaufen und in definierten Dosen und Qualitäten zu vertreiben, dann würde der Preis für die Dosis um 99% fallen. Außerdem verrecken die Junkies nicht an Heroin, sondern an dem Dreck, mit denen das Zeug aus Profitgier verschnitten wird. Ein Herionabhängiger kann, wenn er sauberen Stoff in gleichmäßigen Dosen bekommt, ein fast normales Leben führen und steinalt werden.

Wenn man die Volkswirtschaftlichen Schäden durch Beschaffungskriminalität mal gegenrechnet, dann könnte es sogar sinnvoll, weil unterm Strich günstiger, sein, wenn der Staat die harten Drogen umsonst abgibt, sozusagen auf Rezept.

Langfristig wäre das wahrscheinlich sogar eine Endlösung. Denn niemand wird freiwillig Heroinsüchtig, sondern von gewissenlosen Geschäftemachern dazu verführt. Wenn wir diesen aber die langfristige Geschäftsgrundlage entziehen, werden diese nichts mehr vom "anfixen" haben - und es wird bedeutend weniger, wenn überhaupt noch, neue Abhängige geben.



Und was das Verbot von Hanf/Canabis/Marihuana angeht: wisst ihr überhaupt, wo das herkommt? Früher war Hanfrauchen nämlich völlig normal, verboten haben das zuerst die Nazis.

LongbowArcher
25.01.12, 10:51
Die sollen das mal ruhig erlauben, damit der Schwarzmarkt durch niedrigere Preise einbricht und sich wenigstens noch ein paar Steuergelder damit eintreiben lassen. Wenn ich mich mal so umschaue und sehe, wieviel Geld einige mit dem Handel von Cannabis machen, wird mir schlecht. An der Ampel erkennt man am Besitzer einer Luxuslimousine schnell, welchen Job dieser ausübt. Selbst für einen sehr kleinen Dealer sind 300€ Reingewinn pro Woche unversteuert keine Seltenheit.

Snitlev
25.01.12, 11:42
also auch alkohol verbieten?

mal ganz ehrlich, du verstehst nicht mal ansatzweise was du da schreibst, geschweige denn die eigentliche tematik was drogen anbelangt.
du bist bekennender bier trinker. wirst du nun dadurch zum alkoholiker, weil du ständig bis zum umfallen trinkst?
brauchst du den staat, damit er dir sagt was du darfst oder nicht? fängst du das kiffen an, sobald der staat das cannabis legalisiert?

Ich denke mal du meinst das mit dem "bis zum Umfallen" allgemein bezogen, denn ich weiß schon garnicht mehr wann ich so besoffen war, ja bekennender Bier Trinker bin ich aber ich trinke ganz selten mal hochprozentiges, nur mal so als Randbemerkung.

Zum Thema ich denke schon das ich die Thematik verstehe, wobei ich zugegebenermaßen keine Ahnung von Drogen habe bzw. ich noch nie gekifft habe oder sonstigen Umgang mit Cannabis oder ähnlichen Kraut hatte.

Aber ich denke das viele Menschen eine (vielleicht bisher noch unentdeckte) Schwäche für Drogen haben, dadurch werden wir ganz unzweifelhaft mehr drogenabhängige Menschen zu verzeichnen haben, falls irgendeine Droge zusätzlich legalisiert würde. Das widerum lässt auch die Gesundheitskosten nach oben steigen, denn abnehmen duch die Legalisierung oder gar eine Stagnation wird es mit Sicherheit nicht geben!

Das die Kriminalität dadurch abnehmen wird ist ein Trugschluss denn er wird sich nur verlagern in welcher Form auch immer, aber Dealer oder andere betroffene kriminelle Menschen auf diesen Gebiet werden sich mit Sicherheit nicht beim Arbeitsamt melden sondern wollen weiterhin ihr Geld machen.

Das einzigst possitive zur Legalisierung wäre das der Staat anhand von Steuern profitiert oder auch der "Drogen-Tourismus" zunehmen wird, ähnlich wie in Holland.

Und hier noch ein paar Argumente gegen Cannabis:



"Cannabis ist nicht harmlos"
Niemand behauptet, dass Cannabis harmlos sei. Wie Alkohol und viele Lebensmittel kann Cannabis missbraucht werden. Daraus folgt nicht automatisch, dass ein Komplettverbot diejenige Regelung ist, die insgesamt zu den wenigsten Schäden führt.


Cannabis ist nicht völlig harmlos, aber es ist weniger schädlich als Alkohol und Nikotin die weiterhin legal sind. Das macht das Verbot und die Drogenpolitik allgemein unglaubwürdig und damit unwirksam und untergräbt die Autorität des Staates.





Die Cannabisexpertise von Professor Kleiber und Professor Kovar für Bundesgesundheitsminister Seehofer (CSU) stellte fest: "Zusammenfassend ist festzuhalten daß die pharmakologischen Wirkungen und psychosozialen Konsequenzen des Cannabiskonsums sich als weniger dramatisch und gefährlich erweisen, als dies überwiegend noch angenommen wird." (Kleiber/Kovar)




Entscheidend ist für die Frage des Verbots ist die Gesamtbilanz. Viele Punkte die dort einfliessen werden gemeinhin völlig ignoriert. Ein Verbot kann den Cannabiskonsum nicht verhindern, wie die Erfahrung der letzten drei Jahrzehnte gezeigt hat. Es verursacht aber zusätzliche Probleme, von den enormen Kosten für Polizei und Justiz über die Schaffung einer Einkommensquelle für kriminelle Händler und den mangelnden Jugendschutz im Schwarzmarkt bis zur Verhinderung einer Cannabisbesteuerung.




Auch Cholesterin ist nicht harmlos, aber dennoch ist der Verkauf von cholesterinhaltigen Lebensmitteln legal. Aus gutem Grund setzten wir hier auf gesundheitliche Information und Selbstverantwortung der Verbraucher. Aufklärung ist wesentlich kosteneffektiver als Verbote. Jeder Euro den wir in die versuchte Durchsetzung von Verboten stecken fehlt uns zur Aufklärung.



Das Deutsche Ärzteblatt vom 27.10.2000 nannte das Cannabisverbot einen "kollektiven Irrweg" und schrieb:

"Aus medizinischer Sicht wird kein Schaden angerichtet, wenn Cannabis vom Verbot befreit wird. Das Cannabis-Verbot kann durch medizinische Argumente nicht gestützt werden."



Quelle: Argumente zur Cannabisdebatte (http://www.cannabislegal.de/argumente/contra.htm#harmlos)

Ja und als Einstiegsdroge ist weit verbreitet nicht Cannabis sondern die Zigarette, siehe hier: Ist Cannabis eine "Einstiegsdroge"? (http://www.cannabislegal.de/argumente/einstieg.htm)

so zum Schluß noch die debatte aus dem Bundestag: Expertenananhörung im Bundestag: Ein Club für den Rausch - taz.de (http://taz.de/Expertenananhoerung-im-Bundestag/!86271/)

und nun dürft ihr natürlich Eure "Pro" Argumente weiter aufführen...

mfg

ghostfucker
25.01.12, 13:25
Auch hat es - wenn man das Rauchen an sich mal außer acht lässt - keine körperlichen Folgen.
es gibt auch leute, die mit cannabis kochen und damit gänzlich auf das rauchen verzichten ;)




Ich denke mal du meinst das mit dem "bis zum Umfallen" allgemein bezogen, denn ich weiß schon garnicht mehr wann ich so besoffen war, ja bekennender Bier Trinker bin ich aber ich trinke ganz selten mal hochprozentiges, nur mal so als Randbemerkung.
genau das ist doch der punkt. du kannst dich beherrschen, andere vielleicht nicht. für diese leute ist es wohlmöglich der einstieg in die alkoholsucht. soll nun wegen diesen ausnahmen der alkohol verboten werden?


Aber ich denke das viele Menschen eine (vielleicht bisher noch unentdeckte) Schwäche für Drogen haben, dadurch werden wir ganz unzweifelhaft mehr drogenabhängige Menschen zu verzeichnen haben, falls irgendeine Droge zusätzlich legalisiert würde.
es gibt viele menschen (von denen einige noch nicht einmal geboren wurden), die eine fettsucht entwickeln werden und damit den kassen zur last fallen werden. => verbieten wir wegen ihnen das fastfood!


Das widerum lässt auch die Gesundheitskosten nach oben steigen
ein paar zeilen weiter unten in deinem beitrag:

Das Deutsche Ärzteblatt vom 27.10.2000 nannte das Cannabisverbot einen "kollektiven Irrweg" und schrieb:

"Aus medizinischer Sicht wird kein Schaden angerichtet, wenn Cannabis vom Verbot befreit wird. Das Cannabis-Verbot kann durch medizinische Argumente nicht gestützt werden."

Snitlev
25.01.12, 15:58
Im Grunde genommen hast du ja Recht, mit dem "hätte,wäre, dann usw." kommen wir auch nicht weiter, aber ich weiß nicht irgendwie sehe ich das ganze mit unwohligen Magengefühl gegenüber.
Aber die Zukunft wird uns zeigen was die Legalisierung und bringt, an negativen sowie auch an possitiven, wobei ich persönlich davon überzeugt bin das dass negative das possitive eindeutig übersteigt...

mfg

mabuse
25.01.12, 16:17
Und hier noch ein paar Argumente gegen Cannabis:
Ähm.
Sag, Snitti, hast du das eigentlich gelesen?
Das sind keine Argumente dagegen, sondern Argumente dafür :klatsch_3:



wobei ich persönlich davon überzeugt bin das dass negative das possitive eindeutig übersteigt...
Warum?
Weisst du, was dann passieren wird?

Gar nichts.

Die Kiffer können dann in gewissen Lokalen (ähnlich den Coffeshops in Holland) ihr Zeug gegen Vorlage des Ausweisen kaufen. Das ist alles. Es wird weder nennenswert mehr noch weniger Konsumenten geben (okay, in der Anfangszeit werden ein paar mehr Leute Test-kiffen, einfach um das Neue mal auszuprobieren, aber das legt sich), es wird keinen Anstieg der Kriminalität oder Selbstmordrate geben - nur die Zöllner an der Grenze zu Holland werden ein bischen weniger zu tun haben.

supermarrioh
25.01.12, 22:03
Sorry Snit, aber das ist hart selfowned.
Keines von deinen Argumenten gegen Cannabis ist eigentlich eines, ließ dir nur mal den letzten satz des Zitates durch... Tut mir leid, aber das ist unterstes Stammtischniveau wenn man nicht mal ließt was man schreibt. Da kommt mir das Kotzen.

Was der Bauer nicht kennt, mag er nicht. Warst du nur einmal Breit o.Ä. bzw. hattest Kontakt mit regelmäßigen Konsumenten gehabt? So wie du hier rumstampfst wette ich meine Sackhaare dagegen.

Sicher, man kann auch auf Hanf hängen bleiben, aber selbst wenn ist das lange nicht so drastisch wie wenn man zum Alkoholiker wird. Und ja, man kann auch mit Hanf abstürzen. Genau wie vorm Rechner, in der Eckkneipe oder bei der NPD.

Dauerkiffer sind ein bisschen antriebslos , faul und vergesslich.
Alkoholiker sind aggresiv, unkontrolliert und affensiv und tragen zum Teil schwere Hirn und Organschäden davon.

Das einzige was Hanf zu einer Einstiegsdroge macht ist die Tatsache das Dealer sich selten auf einen Konsumartikel beschränken und an ihren Kunden Gewinn machen wollen.
Im Alltagsgebrauch ist Hanf nach meinen Eigenen Erfahrungen Deutlich angenehmer als Alkohol.
Man kann klar denken, wird nicht ausfallen oder Aggresiv, ist entspannter und Toleranter, kann bei Moderatem Konsum auf Ausgesprochen Hohem Niveau Diskutieren (Bei Alkoholkonsum mit wahrnehmbarer Wirkung geht das nicht.) und man bekommt keinen Kater.