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View Full Version : Medienforscher plädiert für Praxistest der Kulturflatrate



Snitlev
13.10.11, 09:36
Der Berliner Medienwissenschaftler Volker Grassmuck hält nach zehn Jahren theoretischer Debatte über eine Kulturflatrate zur vollständigen Legalisierung von Filesharing die Zeit reif für ein Pilotprojekt. Gefragt sei endlich ein praktischer Nachweis der Umsetzbarkeit des umstrittenen Konzeptes, schreibt der Forscher in seinem über 60 Seiten langen Vorschlag (PDF-Datei). Bei dem "allseits freiwilligen" Testlauf sollten "alle haarigen Fragen von Gesetzesänderung, Zahlungsverpflichtungen, Skalierbarkeit und globaler Anschlussfähigkeit" zunächst ausgeklammert werden. Hauptziel solle es stattdessen sein, zentrale Fragen der Verteilung der eingenommen Gebühren zu überprüfen. Ob die Einführung eines solchen alternativen Vergütungssystems überhaupt nötig oder geboten ist, lässt der Vorstoß außen vor.
Bei der Kulturflatrate, die Grassmuck lieber nach brasilianischem Vorbild als "Tauschlizenz" bezeichnet wissen möchte, geht es um eine gesetzliche Erlaubnis zum privaten, nicht-kommerziellen Nutzen von Peer-to-Peer-Netzwerken (P2P). Für die Einschränkung ihres ausschließlichen Verwertungsanspruchs sollen Rechteinhaber mit einer pauschalen Vergütung entschädigt werden. Gängige Modelle schlagen eine Zusatzgebühr auf breitbandige Internetzugänge in Höhe von fünf Euro monatlich vor, was sich hierzulande zu einem Gesamtbetrag von rund 1,5 Milliarden Euro pro Jahr addieren würde. Unterschiedliche Vorschläge gibt es zur Aufteilung dieses Topfes. Das herkömmliche Modell der Kulturflatrate sieht eine Auszahlung im Verhältnis zur Popularität und zu den Downloadzahlen der getauschten Werke über eine Vergütungsgesellschaft vor. Der Chaos Computer Club (CCC) hat dagegen jüngst im Rahmen seines Konzepts der "Kulturwertmark" eine individuelle Vergabe des Monateinsatzes per Mikrowährung etwa nach dem "flattr"-Modell ins Spiel gebracht.


Quelle: heise online - Medienforscher plädiert für Praxistest der Kulturflatrate (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Medienforscher-plaediert-fuer-Praxistest-der-Kulturflatrate-1360369.html)

Genauso kann nur die Zukunft aussehen, man zahlt eine gewisse Pauschale und ist legal in den P2P Netzwerken unterwegs, vorrausgesetzt man tauscht nichts illegales!
Die einzigsten die darunter zu leiden hätten wären dann die Abmahnanwälte die sich dann eben wieder dem eigentlichen Geschäften ihrer Branche widmen könnten...

mfg

Se7Ven
14.10.11, 23:36
Es bleiben dennoch einige Fragen offen bei diesem Konzept und wäre es tendenziell nicht als Monopolistisch zu bezeichnen vor allem wird die Abgabe freiwillig sein oder werden gezwungenermaßen im laufe der Zeit die Beträge erhöht...

Des weiteren wäre Interessant welche Institution den Anspruch erheben könnte und konkret oder präzise wofür sollten diese Beiträge erstellt werden ?

Würden wir nicht damit einen GEZ und GEMA hybrid erschaffen insofern ein weiteres kontrollierendes "undemokratisches" Konstrukt ...wären damit diese Kulturgüter noch Allgemeingut?