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View Full Version : Fußball: VW und der VfL Wolfsburg Das fragwürdige VW-System



Snitlev
22.08.11, 10:43
Volkswagen hat es, und der VfL Wolfsburg bekommt es: Der Autokonzern unterstützt den Fußball-Bundesligisten mit jährlich rund 100 Millionen Euro. Die Art und Weise ist höchst fragwürdig - vielleicht sogar strafbar. Das prüft nun auch die Justiz.


Gut 100 Millionen Euro stellt VW inzwischen jährlich für den VfL bereit. Wie das verrechnet wird, lässt vermuten, dass die derzeit national wie international diskutierten Maßnahmen gegen eine Wettbewerbsverzerrung im Profifußball von vornherein Makulatur sind.
Zudem kommt in Wolfsburg - zu den Werks-Millionen - noch einiges an Geld von Sponsoren hinzu, die Lieferanten des Autokonzerns sind und von diesem offenbar teils heftig gedrängt werden, den VfL zu unterstützen. In einem Fall ermittelt sogar die Staatsanwaltschaft in Stuttgart, wo ein Verdächtiger wohnt. Die Strafverfolger wollen zwei VW-Manager und drei frühere Mitarbeiter der Telekom-Tochter T-Systems wegen Korruption vor Gericht bringen.
VW soll ein Millionengeschäft mit T-Systems erst dann fortgeführt haben, als die Telekom-Tochter die Verlängerung eines angeblich überteuerten Sponsorvertrages beim VfL angekündigt hatte. Die Beschuldigten bestreiten die Vorwürfe.
Was sich nicht bestreiten lässt, sind die Gefahren für den Fußball. In der ersten Runde des DFB-Pokals hat der VfL an diesem Freitag beim Viertligisten RB Leipzig gespielt - und ist auch gleich wieder ausgeschieden: Wolfsburg blamierte sich mit einer 2:3-Niederlage. Gleichzeitig hätte die neue Saison kaum symbolträchtiger beginnen können. RB heißt offiziell Rasenballverein. Gemeint ist aber Red Bull, der milliardenschwere Energie-Getränke-Konzern aus Österreich, der den RB Leipzig geschaffen hat und in die Bundesliga hieven will.

Quelle:(Seite1) Fußball: VW und der VfL Wolfsburg - Das fragwürdige VW-System - Sport - sueddeutsche.de (http://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-vw-und-der-vfl-wolfsburg-das-fragwuerdige-vw-system-1.1126206)


Der Uefa-Plan besagt, dass die Profiklubs nur noch das ausgeben dürfen, was sie durch ihren Spielbetrieb unmittelbar einnehmen. Das soll Zustände wie beim FC Chelsea aus London verhindern, wo der russische Oligarch Roman Abramowitsch Hunderte Millionen draufzahlt. Abramowitsch müsste das einfach nur Sponsoring nennen, seinen Konzernnamen auf die Trikots schreiben, und schon wäre es eine reguläre Einnahme.
Wie in Wolfsburg beim VfL, der zusätzlich zum Sponsor-Geld auch noch viel Kredit bekommt von VW; und von der VW-Bank. 51 Millionen Euro betrug einem internen Prüfbericht aus dem Jahr 2010 zufolge der Darlehensrahmen bis Mitte 2011. Meist wurden 30 Millionen Euro und mehr in Anspruch genommen. Für einen schnellen Einkauf auf dem Transfermarkt war immer noch genug da. An den Zahlen dürfte sich wenig geändert haben.

Quelle:(Seite2)Fußball: VW und der VfL Wolfsburg - Wirklichkeit auf dem Kopf - Sport - sueddeutsche.de (http://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-vw-und-der-vfl-wolfsburg-das-fragwuerdige-vw-system-1.1126206-2)


Das System VW könnte Schule machen. Einflussreiche Akteure in der Kicker-Szene versuchen, aus den Ausnahmefällen der beiden einzigen großen Werksklubs, Bayer Leverkusen und VW Wolfsburg, eine Regel zu machen und Deutschlands Profiklubs nach und nach komplett für Investoren zu öffnen. Bis hin zur kompletten Übernahme von Vereinen, wie in England und anderswo.
Dann wäre Wolfsburg bald überall. Die wichtigsten Entscheidungen werden ja beim VfL nicht in der Klub-Geschäftsstelle in der VW-Arena getroffen. Sondern gut einen Kilometer entfernt, im zwölften und 13. Stock des VHH, des VW-Verwaltungshochhauses.
Hier residieren die VW-Vorstände, von denen zwei auch im VfL-Aufsichtsrat sitzen: Francisco Javier Garcia Sanz und Hans Dieter Pötsch. Hinzu kommen Stephan Grühsem, Leiter der Konzern-Kommunikation, und Bernd Osterloh, VW-Betriebsratschef. Diese vier bilden das Präsidium des VfL-Aufsichtsrats. Sie sind Kontrolleure und wichtigste Geldgeber der Fußballer zugleich. Sobald der Ball rollt, geht es Kommunikations-Chef Grühsem auch um eine Assoziationskette beim Zuschauer: "Fußball - Menschen - Emotionen - Auto."

Quelle:(Seite3) Fußball: VW und der VfL Wolfsburg - Wolfsburg überall - Sport - sueddeutsche.de (http://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-vw-und-der-vfl-wolfsburg-das-fragwuerdige-vw-system-1.1126206-3)

Ich kann für den Deutschen Fußball nur hoffen, dass man schnellstens einen Riegel vor dieser Art Sponsoring macht um zukünftig kein zweites England in der Bundesliga zu ermöglichen!
Wir haben eine sehr attraktive Bundesliga die es mit den besten in Europa aufnhemen kann und dass dank weit weniger Möglichkeiten mit viel Geld sich Stars kaufen zu können, den fett markierten Satz im mittleren Post halte ich daher für sehr sinnvoll!

mfg