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View Full Version : Gewalt gegen Demonstranten - Dutzende Tote in Syrien



Snitlev
23.04.11, 09:30
Scharfschützen feuern von Dächern, Sicherheitskräfte setzen Tränengas ein: Bei neuen Protesten gegen Syriens Regierung gab es Verletzte. Dutzende Menschen starben.


In mehreren syrischen Städten haben erneut Zehntausende Menschen den Rücktritt von Präsident Baschar al-Assad gefordert. Sicherheitskräfte setzten nach Berichten von Augenzeugen Tränengas und scharfe Munition ein, um die Demonstranten auseinanderzutreiben. Dabei sind mindestens 35 Menschen getötet worden, wie die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf eine syrische Menschenrechtsanwältin mitteilte. Der arabische Nachrichtensender al-Dschasira berichtet von 70 getöteten Demonstranten.
Demnach starben am Freitag allein in der südlichen Stadt Asraa 18 Demonstranten, als Heckenschützen auf Hausdächern das Feuer eröffneten. Sieben Menschen kamen bei Protesten in der Hauptstadt Damaskus ums Leben, weitere Opfer wurden aus mehreren anderen Städten gemeldet. Zahlreiche Demonstranten wurden verletzt, etliche davon sollen in kritischem Zustand sein.
Einer der in der syrischen Stadt Homs Getöteten war erst 17 Jahre alt, berichtete die Opposition auf ihren Webseiten. In der südlichen Stadt Daraa wurden 50 Demonstranten durch Schüsse verletzt, berichteten Aktivisten. In Duma, einem Vorort von Damaskus, wurden mindestens drei Verletzte gezählt.
Wo es Tote gab, war das Muster nach Augenzeugen-Berichte immer das gleiche: Nicht Polizisten in Uniform feuerten die tödlichen Schüsse ab, sondern Heckenschützen in Zivil, die auf Hausdächern lagen und in die Menschenmengen schossen, um Panik auszulösen. Die Regimemedien bezeichneten die Heckenschützen als "unidentifizierte Bewaffnete". Etliche davon seien von den Sicherheitskräften festgenommen worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Sana. Nach Einschätzung der Aktivisten sind aber die Heckenschützen Teil des Geheimdienstes.

Quelle: Gewalt gegen Demonstranten: Dutzende Tote in Syrien | Politik | ZEIT ONLINE (http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-04/syrien-proteste-assad)


Ich habe mich schon gefragt, wie lange es wohl dauert bis es zu solch einer Explosion der Gewalt kommen wird.
Die ganze arabische Welt erlebt zur Zeit eine Wandlung die später als possitiv zu betrachten ist, leider führt sie zunächst nur mit Gewalt zu den erhofften Machtwechsel!
Diese ewige Predigt vom "Volkswillen" hat nichts mit Demokratie zu tun sondern mit Faschismus in Reinform. Es gibt keinen Volkswillen, es gibt nur eine aufgebrachte Masse, die jeglichen Hang zur Vernunft verliert.
Wir Demokratien müssen lernen, evtl. auch autoritäre Staaten gegen ihre eigenen Demonstranten differenziert zu verteidigen. Dieser Spagat könnte evtl. die große Herausforderung der Demokratie und ihrer Außenpolitik im 21. Jahrhundert sein...

mfg

LongbowArcher
23.04.11, 09:35
Wundert mich auch ein wenig, dass durch die arabische Welt so eine Welle geht....Ägypten, Tunesien, Lybien, Syrien...hab ich ein Land vergessen? Die Frage ist und bleibt, ob es hier wirklich Demokratisierungsprozesse geben wird, oder ob es in Wahrheit nur um das Auswechseln eines Despoten ging.

Snitlev
23.04.11, 10:22
Wundert mich auch ein wenig, dass durch die arabische Welt so eine Welle geht....Ägypten, Tunesien, Lybien, Syrien...hab ich ein Land vergessen? Die Frage ist und bleibt, ob es hier wirklich Demokratisierungsprozesse geben wird, oder ob es in Wahrheit nur um das Auswechseln eines Despoten ging.

Jemen ist ebenfalls vom terror betroffen ;-)

ich hoffe natürlich global gesehen das es zu einer Demokratisierung kommt, die Menschen dürfen nicht mehr in Angst und Schrecken leben sie müssen sich frei und sicher fühlen in ihrer Heimat...

mfg

Se7Ven
23.04.11, 18:12
Innerhalb der arabischen Welt hat eine neue Zeit begonnen und die letzten Bastionen der arabischen Despoten fangen an zu bröckeln der Verlust der Macht sowie der Kontrolle wiegt schwer da hilft kein Klammern die Demokratie insofern das Volk wird am Ende siegen.