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View Full Version : IBM-Supercomputer "Watson" besiegt zwei Quiz-Champions



Snitlev
17.02.11, 16:16
"Watson" hat der menschlichen Konkurrenz keine Chance gelassen: In der Quizshow "Jeopardy" gewann der Supercomputer gegen die beiden Männer.


Chicago. Seit Mittwoch ist die nächste Runde im spielerischen Kampf des Menschen gegen die Maschine klar entschieden: Der IBM-Supercomputer "Watson" ging in der US-Quizshow „Jeopardy“ als klarer Sieger aus einem dreitägigen Wettstreit mit den beiden menschlichen Champions Ken Jennings und Brad Rutter hervor. Er gewann den Kampf gegen die grauen Zellen seiner beiden Konkurrenten - und wenn er keine Maschine wäre, könnte er sich nun über eine Million Dollar (740.000 Euro) Preisgeld freuen.
Es hatte nicht gut angefangen für die beiden Vertreter der Menschheit. "Watson" ging in der ersten Runde am Montag im Nu in Führung: 4000 Dollar Preisgeld hatte er schon erspielt, als Jennings und Ritter noch bei jeweils 200 Dollar lagen. Dabei sind die beiden Männer absolute Quiz-Genies: Jennings hält den Rekord mit 74 „Jeopardy“-Siegen in Serie, Rutter hält den Preisgeld-Rekord mit 3,25 Millionen Dollar. Die Männer holten auf, am Ende der ersten Runde hatten Watson und Rutter jeweils 5000 Dollar, Jennings kam auf 2000 Dollar.
Innerhalb von drei Tagen konnte der Supercomputer dann aber insgesamt 77.000 Dollar für sich einfahren, Jennings und Rutter schafften nur 24.000 und 21.600 Dollar. Bereits am Dienstag zeichnete sich Watsons Gesamtsieg dann deutlich ab: Er lag bei 35.734 Dollar, Rutter bei 10.400 und Jennings bei 4000. "Watson", der im Studio als Monitor vertreten war und mit künstlicher Stimme sprach, antwortete an diesem Tag auf 24 der 30 Fragen richtig. Dazu suchte er in Windeseile seine Datenbank ab und sortierte mögliche Antworten nach ihrer Stichhaltigkeit.
Mit den meisten Antworten konnte "Watson" in der Show glänzen. So legte der Supercomputer eine erstaunliche Vertrautheit mit Beatles-Songs an den Tag, mit der er die beiden menschlichen Gegner übertrumpfte. Manchmal stand Watson aber auch ein bisschen blöd da. Jennings antwortete auf die Frage nach dem Datum der Erfindung von Oreo-Keksen fälschlicherweise, sie seien in den 1920er Jahren erfunden worden. Die Frage ging weiter an "Watson". Dessen Lösung: 1920er Jahre. „Nein, das hat Ken doch eben schon gesagt!“, tadelte Moderator Alex Trebek.

weiterlesen: "Jeopardy": Mensch vs. Maschine - IBM-Supercomputer "Watson" besiegt zwei Quiz-Champions - Aus aller Welt - Hamburger Abendblatt (http://www.abendblatt.de/vermischtes/article1790025/IBM-Supercomputer-Watson-besiegt-zwei-Quiz-Champions.html)

mfg

slikrapid
17.02.11, 21:46
...und die Technokraten jubeln

was die aber nicht verstehen ist dass Computer nie die Menschen voellig ersetzen werden oder koennen - es geht um inhaerente Unfaehigkeit von technischen Systeme entweder biologische oder psychologische/mentale/spirituelle Merkmale/Prozesse zu erreichen, sie koennen es nur mimen aber nie reproduzieren, auch nicht wenn alle Informationen der Welt bereitgestellt werden - ihre Position wird immer am Niveau von (hochentwickelte) Hilfsmittel sein/bleiben

v6ph1
17.02.11, 22:50
...und die Technokraten jubeln
Natürlich und die Entwickler des Systems sind zu Beglückwünschen.
Seit mehreren tausend Jahren gibt es Wettkämpfe in unterschiedlichsten Disziplinen.
Heute dürfen auch Computer teilnehmen.
Und das Duell Mensch gegen Maschine ist immer spannend gewesen:
Fangen wir bei der einfachen kurbel-Rechenmaschine an, wie sie in vielen Läden früher vorhanden war.
Schon diese war der Verkäuferin/dem Verkäufer ebenwürdig.
Mit den ersten Taschenrechnern wurden ganze Schulklassen geschlagen.
Und heute haben nichtmal mehr die Kopfrechengenies eine Chance gegen einen Computer.
Interessant ist auch die Entwicklung im Bereich der Spiele.
Gerade weil diese nicht immer einfache Regeln besitzen, ist die Modellierung dort schwierig.
Diese Entwicklung sieht man auch bei Computerspielen.
Oder auch beim Schach, wo schon 1997 der Schachweltmeister ein Computerprogramm war.
Aber es gibt auch Spiele, die nicht so leicht zu durchschauen sind - nehmen wir mal Go als Beispiel, wo vor kurzem (um den Jahreswechsel 2010/2011) ein PC geschlagen wurde - und das deutlich.
Auf die Liste der geschafften Herrausforderungen kommt nun noch Jeopardy.


was die aber nicht verstehen ist dass Computer nie die Menschen voellig ersetzen werden oder koennen - es geht um inhaerente Unfaehigkeit von technischen Systeme entweder biologische oder psychologische/mentale/spirituelle Merkmale/Prozesse zu erreichen, sie koennen es nur mimen aber nie reproduzieren, auch nicht wenn alle Informationen der Welt bereitgestellt werden - ihre Position wird immer am Niveau von (hochentwickelte) Hilfsmittel sein/bleiben
Absolut falsch.
Es kommt darauf an, wieviel Rechenleistung zur Verfügung steht.
Nehmen wir das Beispiel von Jeopardy mal an:
Was ist nötig?
1. Sprachakustikverstehen: Das gibt es schon - siehe Diktiersoftware.
2. Semantische Analyse der "Fragen"/"Antworten".
3. Sprachausgabe: das ist kein Problem. (kann jeder normale PC)

Und nun die Frage: Was macht das Gehirn, was ein Rechner nicht prinzipiell auch kann?
1. Die Spracheingabe:
Die kann ein PC ebenso gut, wie ein Mensch und zeigt dabei noch ähnliche Probleme (Dialekte,...)
3. Die Sprachausgabe:
Auch die geht schon.

Jetzt aber das kompliziertere: die Analyse der Fragen:
Was machen wir Menschen?
Wir zerlegen die Sätze in ihre Bestandteile und ermitteln den Inhalt daraus.
Was macht nun der Computer?
Genau das selbe: Es werden Subjekt, Prädikat und Objekt bestimmt und dann dieses Tripel als Information gespeichert.
Dann findet eine Analyse der Wissensbasis statt:
Sowohl Mensch als auch Maschine prüft in seinem Speicher (bzw. Gehirn), welche vorhandenen Informationen wichtig sind.
Bei komplizierteren Fragen kommt noch die Verknüpfung von Fakten zusammen - auch diese läuft ähnlich ab.
Und dann wird das wahrscheinlichste als Antwort gewählt.

Die Leistung eines Computers ist nur von der Wissensbasis und der verfügbaren Rechenkapazität abhängig.
Die Wissensbasis des Rechners entsprach einem gebildeten Menschen. (Lexika, Wörterbücher, Serien von Zeitungsausgaben, Bücher, Theaterstücke,...)
Alle diese Informationen musste der Rechner selbsständig konvertieren und dann verknüpfen.

Vorallem in einer Sache ist ein Computer den Menschen extrem überlegen: Beim logischen Denken.

mfg
v6ph1

slikrapid
18.02.11, 02:52
@v6ph1:


die Entwickler des Systems sind zu Beglückwünschen.

dem kann ich auch zustimmen :P


Heute dürfen auch Computer teilnehmen.

ueberwiegend als 'Hilfsmittel', selten als 'Wettbewerber', was natuerlich so bleiben wird


Schon diese war der Verkäuferin/dem Verkäufer ebenwürdig....Mit den ersten Taschenrechnern wurden ganze Schulklassen geschlagen.

nur in Bezug auf (bestimmte Art von) Rechnen selbst, wohl nichts anderes


Es kommt darauf an, wieviel Rechenleistung zur Verfügung steht.

utopistische Fantasien
die Rechenleistung selbst ist nur ein Mittel zu Erweiterung der Kapazitaeten (zB. groessere Menge von Prozessen/Prozeduren/Programme/Speicher, usw.), deren Entwicklung/Anwendung/Erforschung benoetigt Denken, etwas was Rechner nie bewaeltigen werden - mimen schon, mit mehr Kapazitaet schon, aber nicht inhaerent - Rechner koennen funktionieren, aber nicht leben, jedenfalls nicht im empfindungsfaehigen (sentient) Sinne, sie werden nie selbststaendig ihres Dasein (als Computer) wahrnehmen koennen


1. Sprachakustikverstehen

das in nicht 'Verstehen', es geht um Identifizierung von Mustern


...Und dann wird das wahrscheinlichste als Antwort gewählt.

leider versteht die arme Maschine immernoch nicht weder was es tut noch was das alles ueberhaupt bedeutet, aber es kann so programmiert werden dass es das Verstehen imitiert und genau dort liegt auch sein Plateau, es funktioniert so wie es programmiert ist


Vorallem in einer Sache ist ein Computer den Menschen extrem überlegen: Beim logischen Denken.

lol, Computer koennen nicht 'denken', sie 'rechnen', dh. es koennte behauptet werden dass ihre rechnerische Leistung (und dementsprechende Anwendungen) unter entsprechenden Bedingungen den Menschen extrem ueberlegen sein koennen

mabuse
18.02.11, 09:56
Was für eine Schwachsinns-Aktion . . .


Vorallem in einer Sache ist ein Computer den Menschen extrem überlegen: Beim logischen Denken.
Falsch!
Der grundlegende Unterschied ist: solange die Platte nicht voll ist, vergisst der Rechner nix! Und er kann seine Datenbestände bei ordentlicher Indexierung innerhalb von Sekunden durchsuchen.


Sowohl Mensch als auch Maschine prüft in seinem Speicher (bzw. Gehirn), welche vorhandenen Informationen wichtig sind.
. . . Die Leistung eines Computers ist nur von der Wissensbasis . . . abhängig.
Eben.
Wenn ich bei solch einem Quiz Google zur verfügung habe, werd ich auch jeden Champion abledern . . .

Und Rechenleistung braucht man auch nicht wirklich - schnelle Platten und viel Hauptspeicher dürften mehr ausmachen.


Die einzige Leistung, die ich hier sehen kann, ist ein vernünftiger Sprach-Parser. Was so neu aber nun auch wieder nicht ist . . .

Snitlev
18.02.11, 17:00
so lange ein Computer noch keine Seele besitzt bleibt es für mich nur eine Maschine die uns das Leben erleichtert, nicht mehr und nicht weniger...


mfg

v6ph1
18.02.11, 21:33
das in nicht 'Verstehen', es geht um Identifizierung von Mustern
Richtig - macht ein Mensch das etwa anders?


leider versteht die arme Maschine immernoch nicht weder was es tut noch was das alles ueberhaupt bedeutet, aber es kann so programmiert werden dass es das Verstehen imitiert und genau dort liegt auch sein Plateau, es funktioniert so wie es programmiert ist
So weit sind die Menschen auch noch nicht komplett gekommen.
Selbstreparierende Systeme gibt es schon (als Prototypen für Weltraummissionen)
Und da ist der Schritt zum selbstverstehenden System nicht mehr groß.
Viele Menschen verstehen auch heute nicht, was sie tun.


lol, Computer koennen nicht 'denken', sie 'rechnen', dh. es koennte behauptet werden dass ihre rechnerische Leistung (und dementsprechende Anwendungen) unter entsprechenden Bedingungen den Menschen extrem ueberlegen sein koennen
Und wo existiert zwischen diesen Begriffen der Unterschied?
Du machst beim Denken nix anderes als der Rechner beim rechnen.
Man nimmt mehrere Fakten und Verknüpft diese (auch mit Hilfe von Funktionen) und es entstehen neue Fakten.
Und das wird solange gemacht, bis die Antwort vorliegt. (Oder eine Antwort sicher genug ist oder aber das System aufgibt)
Und bei einem bekannten Problem mit bekanntem Lösungsalgorithmus nutzt das System einfach diesen.
Und jetzt die Frage: Was macht ein Mensch anderes?
Wie macht er es anders, dass es ein PC prinzipiell nicht schaffen kann?
Du wirst keine Beispiele finden.

@mabuse:
Kein Schwachsinn, sondern ein Proof-Of-Concept - nach dem Motto: wir schaffen das auch.

@Snitlev:
Hast du schonmal neue Roboter beobachtet, wie sie die Umgebung erkunden?
Gerade die Saug- und Mähroboter verhalten sich da wie kleine Kinder.

mfg
v6ph1

slikrapid
19.02.11, 17:39
@v6ph1:


Richtig - macht ein Mensch das etwa anders?

ist doch selbstverstaendlich, es sieht aehnlich aus wenn oberflaechlich betrachtet


Selbstreparierende Systeme gibt es schon (als Prototypen für Weltraummissionen)
Und da ist der Schritt zum selbstverstehenden System nicht mehr groß.

es ist ein verbreiteter/ueblicher Fehler aeusseres Erscheinungsbild (zB. groessere Komplexitaet der Aufgaben) mit wirkliche Gegebenheiten (blosse programmierte Routine/Prozedur) zu verwechseln, dh. inhaerente Unfaehigkeiten von kuenstliche 'Intelligenz' werden schon bei einfachen Taetigkeiten offensichtlich & deutlich - alle diese zusaetzliche 'grandiose' Beispiele dienen nur als Verschoenerung und Erweiterung der Illusion


Viele Menschen verstehen auch heute nicht, was sie tun.

jedoch sie haben die inhaerente Faehigkeit es zu verstehen



Wie macht er es anders, dass es ein PC prinzipiell nicht schaffen kann?
Du wirst keine Beispiele finden.

dass ist doch das/ein Beispiel, der Mensch macht es, er denkt, er ist das Subjekt - andererseits, ein Computer ist ein Objekt, der wird benutzt, der wird programmiert um rechnerische Operationen zu durchfuehren, aber wieder nicht als Subjekt sondern als Mittel, auch wenn diese Operationen dem Menschen aehnlinch sein koennen - die kuenstliche 'Intelligenz' ist ein Versuch die menschliche zu imitieren, wobei sich einige hoffen/einbilden dass es dadurch irgendwie uebernommen wird als (transformiert ins) inhaerente Merkmal, was einfach nicht geht - also, der Computer kann so programmiert werden dass es menschliche Denken imitiert, aber durch blosse Imitation wird es nicht verstanden, sondern einfach mechanisch wiederholt genauso wie vorprogrammiert

Menschen 'arbeiten' auf mehrere hoehere Ebenen (biologisch, psychisch, bewusst), dagegen sind Maschinen auf die mechanische/Programm Ebene limitiert, weswegen sie nie in der Lage werden irgendetwas zu schaffen was ausser ihre Ebene liegt

Snitlev
19.02.11, 17:43
@Snitlev:
Hast du schonmal neue Roboter beobachtet, wie sie die Umgebung erkunden?
Gerade die Saug- und Mähroboter verhalten sich da wie kleine Kinder.

mfg
v6ph1

Du hast wohl meinen Post nicht richtig verstanden, "so lange ein Computer noch keine Seele besitzt bleibt es für mich nur eine Maschine die uns das Leben erleichtert, nicht mehr und nicht weniger..."

Du willst mir doch nicht sagen das ein Roboter egal in welcher Funktion eine "Seele" besitzt, oder etwa doch ?


mfg

mabuse
21.02.11, 09:59
Hast du schonmal neue Roboter beobachtet, wie sie die Umgebung erkunden?
Gerade die Saug- und Mähroboter verhalten sich da wie kleine Kinder.
Ähem.
Ich hab beides. Und die Dinger fahren einfach nur zufallsgesteuert durch die Gegend. Kärcher hat mal Versuche gemacht, das die wirklich erst erkunden und dann mit einem logischen Raster drangehen. War zwar ne interressante Studie, aber unterm Strich auch nicht effektiver als ein Zufallsmuster.

Intelligenz = Kreativität.
Und da werden wir bei Computern noch verdammt lange drauf warten müssen.