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View Full Version : Digitalkameras 2011 Kameras werden zu Restlichtverstärkern



Snitlev
26.12.10, 12:29
Eine Revolution der Fotografie: Die Sensoren neuer Digitalkameras machen mit immer weniger Licht akzeptable Bilder. Zwar werben die Hersteller schon lange mit ISO-Werten, die zu Analogzeiten nur sündhaft teure Spezialfilme erreichten - doch das Ergebnis waren bis vor kurzem bunte Pixel und verrauschte Bilder.

http://img571.imageshack.us/img571/9339/kameras2011.jpg


Fast alle digitalen Spiegelreflexkameras der aktuellen Generation (DSLR) fotografieren in vernünftiger Qualität bis ISO 6.400. Höhere ISO-Werte sind auch möglich, wobei der Fotograf dann aber die Bilder verkleinern muss, um das Rauschen zu verbergen.
Dennoch lässt sich das Bildmaterial verwenden - etwa zum Druck von 10-x-15-cm-Fotos. Das ermöglichen nicht nur verbesserte Sensoren, sondern auch die kamerainterne Software. Hier hat sich viel getan. Wie in der Desktopbildbearbeitung setzen die Kameras mittlerweile sehr leistungsfähige Entrauschungsprogramme ein, um die Bilder mehr oder minder stark glattzubügeln. Das ist erst möglich, seitdem es preisgünstige und schnelle Bildprozessoren gibt.
Große Sensoren erleben eine Renaissance
Da sich 2010 nicht gerade als das Jahr des Vollformatsensors entpuppt hat, werden 2011 wieder einige Neuheiten in diesem Segment erwartet, die die Lichtempfindlichkeit weiter steigern werden. Nikon und Canon werden ihre Flaggschiffe erneuern und vielleicht steigen auch Olympus oder Pentax in großen Sensoren ein. Pentax schaffte das zum Jahreswechsel sogar mit der bislang preisgünstigsten digitalen Mittelformatkamera, der 645D mit 40 Megapixeln.

Auch die kleineren Modelle - von den Hybridkameras mit ihren Wechselobjektiven bis hin zu Kompaktkameras im Jackentaschenformat - machen Bilder, die vor ein oder zwei Jahren selbst bei mittelpreisigen DSLRs undenkbar gewesen wären. Einen großen Anteil an diesem technischen Fortschritt haben rückseitig belichtete Sensoren, bei denen das Licht nicht mehr erst durch allerlei Verdrahtungen geleitet werden muss, bevor es auf die lichtempfindliche Schicht trifft. Die Hersteller haben die Schaltkreise nun einfach auf die andere Seite gepackt.
Weniger Revolution als Evolution ist im Bereich des Autofokus zu erwarten. Gerade bei Hybridkameras ist hier noch ein deutlicher Abstand zu echten DSLRs zu bemerken. Hier wird bessere Software nur wenig ausrichten können, wenn die Messsysteme selbst nicht verändert werden. Besonders beim Videofilmen muss der Autofokus aber schneller werden, damit die Technik auch für normale Anwender nutzbar wird.
Fast alle digitalen Spiegelreflexkameras der aktuellen Generation (DSLR) fotografieren in vernünftiger Qualität bis ISO 6.400. Höhere ISO-Werte sind auch möglich, wobei der Fotograf dann aber die Bilder verkleinern muss, um das Rauschen zu verbergen.
Dennoch lässt sich das Bildmaterial verwenden - etwa zum Druck von 10-x-15-cm-Fotos. Das ermöglichen nicht nur verbesserte Sensoren, sondern auch die kamerainterne Software. Hier hat sich viel getan. Wie in der Desktopbildbearbeitung setzen die Kameras mittlerweile sehr leistungsfähige Entrauschungsprogramme ein, um die Bilder mehr oder minder stark glattzubügeln. Das ist erst möglich, seitdem es preisgünstige und schnelle Bildprozessoren gibt.

Videos mit Spiegelreflexkameras und Kompaktkameras waren 2010 ein großes Thema. Längst haben auch preisgünstige Modelle die volle HD-Auflösung erreicht und bieten unterschiedliche Frame-Raten zur Auswahl. Vielleicht werden mehr Videoschnittfunktionen in die Kameras verlegt und ihnen bessere Autofokusfunktionen beim Videofilmen verpasst, aber das allein wird kaum reichen, um neue Kunden anzulocken. Die nächste Baustelle wird wiederum die Auflösung sein, denn mit Full-HD sind die Möglichkeiten nicht zwangsläufig ausgeschöpft. Eine Profi-DSLR mit 2K-Auflösung wäre durchaus im Bereich des Möglichen. 2K entspricht einer Auflösung von 2.048 x 1.080 Bildpunkten und ist im digitalen Kino bereits zum Standard geworden.

Seit ungefähr zwei Jahren wird in Kompaktkameras hin und wieder ein GPS-Empfänger fest verbaut, der den Aufnahmestandort gleich mit in die Bilddateien schreibt. Im reinen DSLR-Bereich gibt es das noch nicht - wenn man einmal von den Aufsätzen absieht, die für manche Nikon-Modelle optional erhältlich sind.

Viel wichtiger wären allerdings moderne Kommunikationsschnittstellen wie UMTS, um Fotos direkt von der Kamera aus per E-Mail zu verschicken oder auf Server zu kopieren. Da die Auflösungen und damit auch die Dateigrößen immer weiter steigen, wären auch neue Schnittstellen für die drahtgebundene Kommunikation zwischen Rechner und Kamera wünschenswert. Aussichtsreiche Kandidaten wären Firewire800 und USB 3.0, wobei Letzteres wegen der mangelnden Unterstützung einiger Hardwarehersteller auf sich warten lassen wird.

Bislang haben sich Canon, Nikon und Pentax bei der Entwicklung spiegelloser Systemkameras mit Wechselobjektiv (Hybridkameras) vornehm zurückgehalten und Olympus, Sony, Samsung und Panasonic das Feld überlassen. Das wird sich 2011 ändern. Mindestens einer der drei Abstinenzler wird ebenfalls ein solches System anbieten und es Sony nachmachen, bei dessen NEX-Kameras neben den speziell neu entwickelten Objektiven auch ein Großteil der normalen Optiken aus dem Systemregal benutzt werden kann. Der lukrative Zubehörmarkt, den Systemkameras bieten, dürfte für die Kamerahersteller allzu verlockend sein, zumal sowohl Panasonic als auch Sony gezeigt haben, wie man aus spiegellosen Fotosystemkameras ganz schnell auch dedizierte Videokameras entwickeln kann.

Ausblick

Die Hersteller müssen mit neuen Funktionen, besserer Bildqualität und Zukunftssicherheit punkten, um die Anwender auf ihre Seite zu ziehen. Deshalb wird es 2011 heftige Konkurrenzkämpfe der Anbieter nicht nur bei den Preisen geben. Für den Kamerakäufer bedeutet das: viele neue Modelle, die Qual der Wahl und neue Möglichkeiten, bessere Bilder zu machen.

Quelle: Digitalkameras 2011: Kameras werden zu Restlichtverstärkern - Golem.de (http://www.golem.de/1012/80154.html)


Ich kann mich dem nur anschliessen, es ist einfach fantastich und revolutionär zu welchen Leistungen heutige Kameras egal in welchem Segment in der Lage sind, technich einfach unglaublich und preislich mittlerweile auch für jeden erschwinglich (abhängig natürlich vom Profi und Freizeitbereich).
Diese Entwicklung ist noch längst nicht abgeschlossen (wird sie wohl auch nie), wir alle können uns nur freuen auf die neuesten Innovationen in diesem Bereich...


mfg

v6ph1
26.12.10, 18:57
Ich kann mich dem nur anschliessen, es ist einfach fantastich und revolutionär zu welchen Leistungen heutige Kameras egal in welchem Segment in der Lage sind, technich einfach unglaublich und preislich mittlerweile auch für jeden erschwinglich (abhängig natürlich vom Profi und Freizeitbereich).
Diese Entwicklung ist noch längst nicht abgeschlossen (wird sie wohl auch nie), wir alle können uns nur freuen auf die neuesten Innovationen in diesem Bereich...
Keine übertriebene Euphorie:
ISO-Werte von 6400 sind Verarschung - Anständige Bilder gibt es nur bis max. ISO 800 bei DSLRs.
Kompaktkameras scheitern mit ihren kleinkindfingergroßen Sensoren und dem Megapixelwahn schon bei ISO 200 deutlich.

Es gibt immernoch physikalisch-optische Grenzen und da können keine noch so modernen Kameras was dran ändern.
Ein Vergleich der Bildqualität zwischen einer alten 4-5MPix-Kamera von vor knapp 10 Jahren und einer modernen >12MPix-Knipse wird (für viele überraschend) zu Gunsten der älteren Kamera ausfallen.
Einfach weil diese noch einen großen Sensor hatte.
Dass in Zukunft (abgesehen von DSLRs) normale Objektive eine Rarität darstellen, ist auch schade.
Man kann bei schlechten Lichtverhältnissen nicht mit Bildschirm photographieren.
Dazu kommen noch schlechte Spiegeldisplays und Touchbedienung.

Die Kommunikationsschnittstellen sind Unfug:
Speicherkarten können USB 2.0 nicht ausreizen - also ist USB 3.0 schonmal Unsinn.
UMTS mit Internetverbindung ist für jede Kamera ein extremes Risiko für den Datenschutz.
GPS ist nix neues.

Zu den Entrauschfunktionen muss nur folgendes Zitat gelesen werden:

Das ermöglichen nicht nur verbesserte Sensoren, sondern auch die kamerainterne Software. Hier hat sich viel getan. Wie in der Desktopbildbearbeitung setzen die Kameras mittlerweile sehr leistungsfähige Entrauschungsprogramme ein, um die Bilder mehr oder minder stark glattzubügeln. Das ist erst möglich, seitdem es preisgünstige und schnelle Bildprozessoren gibt.
1. Die Bildaufnahmesensoren sind nicht besser.
2. Die Verbesserung erfolgt hinterher
3. Das Entrauschen glättet die Bilder - Hier wird also Rauschen gegen Unschärfe eingetauscht.

mfg
v6ph1