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View Full Version : Gomez fordert zum Outing auf



Snitlev
15.11.10, 15:10
Der Nationalspieler Mario Gomez hat homosexuelle Fußballer ermutigt, sich zu outen. Ein überraschender Zwischenruf in der Debatte um Homosexualität im Fußball.


Es gilt noch immer als das größte Tabu im Profifußball: Homosexualität. Noch hat sich in Deutschland kein schwuler Fußballer geoutet, obwohl es als offenes Geheimnis gilt, dass es auch Profifußballer gibt, die Männer lieben.
Nun hat Nationalspieler Mario Gomez von Bayern München schwule Fußballer ermutigt, sich zu outen. "Sie würden dann wie befreit aufspielen. Schwulsein ist doch längst kein Tabuthema mehr", sagt der 25-jährige Stürmer in einem Interview mit der Illustrierten Bunte.

"Wir haben einen schwulen Vizekanzler, der Berliner Bürgermeister ist schwul. Also sollten sich auch Fußballprofis zu ihrer Neigung bekennen", sagt Gomez.

Gomez ist der erste namhafte Profifußballer, der homosexuellen Kollegen rät, sich zu offenbaren. Im April hatte sein Nationalmannschaftskollege Tim Wiese in der gleichen Zeitschrift Profis von einem Outing abgeraten: "Der würde von den Fans niedergemacht. Fußball ist trotz der vielen Frauen im Stadion ein Machosport." Er bedauere, dass "Fans da so erbarmungslos sind".

Quelle: Homosexualität im Fußball: Gomez fordert zum Outing auf | Sport | ZEIT ONLINE (http://www.zeit.de/sport/2010-11/gomez-homosexualitaet-schwul-zwanziger)

Ganz davon abgesehen, dass die Bunte mir bislang nicht als Fußballfachblatt aufgefallen ist, frage ich mich, was den jetzt gebissen hat. Wie Lahm oder Zwanziger kann ich mir nicht vorstellen, dass ein aktiver Fußballprofi, der sich outet, danach nicht von den gegnerischen Fans mit Häme und Anzüglichkeiten überschüttet würde, ganz egal, was für einen grauenvollen Außenminister wir uns leisten.
Vom Auftreten her grauenvoll, sexuelle Orientierung schnurzegal, auch wenn ich es etwas unglücklich finde, wenn er seinen Lebenspartner in Länder mitschleppt, in denen Homosexualität als Eklat gilt. Meines Erachtens wäre es besser, wenn sich zunächst mal ein anerkannter Ex-Profi (möglichst so ein "richtig tougher Kerl", bei dem keiner "drauf gekommen wäre") outen würde, um zu zeigen, dass mitnichten alle Homosexuellen weinerliche Tucken sind, die im harten Männersport Fußball eh nix reißen können. Oder es müsste eine "konzertierte Aktion" mit möglichst vielen Schwulen aus möglichst unterschiedlichen Vereinen geben, aber das dürfte eine Illusion bleiben...

mfg