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View Full Version : HEVC: Der H.264-Nachfolger !



tokiodrift1
04.05.10, 17:52
Der Neue HEVC-CODEC


Das gemeinsame Standardisierungsteam der ITU und ISO/IEC hat am 23. April entschieden, dass der für das kommenden Videostandard High Efficiency Video Coding (HEVC) eingereichte Vorschlag des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts fast vollständig für die Entwicklung übernommen wurde. Das teilte das HHI nun mit. Es fließen jedoch auch Teile von Vorschlägen anderer Teilnehmer des Standardisierungsprojekts in das erste Testmodell von HEVC ein. Ziel der Entwicklung von HEVC ist eine mittlere Effizienzsteigerung von 50 Prozent gegenüber H.264. Ob diese erreicht werden kann, muss die weitere Entwicklung zeigen. Der mögliche Nachfolgestandard für H.264 soll bis Herbst 2012 fertiggestellt werden.

Vorausgegangen war ein Call for Proposals von der gemeinsamen Standardisierungsgruppe der Visual Coding Experts Group (VCEG) von der ITU-T und der ISO/IEC Moving Picture Experts Group (MPEG). Bei den anschließenden Tests konnte der HHI-Vorschlag durch geringe Komplexität und ein "revolutionäres Konzept" für die Entropiekodierung überzeugen, die zur verlustfreien Datenkompression dient. Der "Probability Interval Partitioning Entropy" (PIPE) genannten Algorithmus soll in etwa die Kodiereffizienz der bei H.264 genutzten arithmetischen Kodierung CABAC (Context Adaptive Binary Arithmetic Coding) erreichen, dies jedoch bei einer der klassischen Huffman-Kodierung vergleichbaren Komplexitätsniveau. PIPE ließe sich im Unterschied zu der arithmetischen Entropiekodierung somit auch auf ressourcenschwachen Geräten wie Smartphones nutzen.

Gegenwärtig soll der HEVC bei gleicher visueller Qualität wie H.264 bereits etwa 30 Prozent Datenrate einsparen. An dem Standardisierungsprojekt sind 20 Wissenschaftler des HHI unter der Leitung von Dr. Detlev Marpe, Dr. Heiko Schwarz und Prof. Dr.-Ing. Thomas Wiegand beteiligt. Wiegand hatte bereits maßgeblichen Anteil an der Entwicklung von H.264, für das er gemeinsam mit den beiden anderen Leitern des Joint Video Team bereits zwei Emmys entgegennehmen konnte.

Man darf gespannt sein, ob HEVC an den überragenden Erfolg von H.264 anknüpfen kann. H.264 kommt in allen Bereichen der Videonutzung zum Einsatz – vom Mobiltelefon bis hin zu HDTV und neuerdings 3DTV (hier in der Variante MVC, Multiple View Coding). Laut HHI unterstützen laut Schätzungen momentan rund eine Milliarde Endgeräte MPEG-4 AVC (H.264).

Quelle: Heise (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Standardisierungsprojekt-fuer-moeglichen-H-264-Nachfolger-gestartet-992925.html)
MP3Stream: Link (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Standardisierungsprojekt-fuer-moeglichen-H-264-Nachfolger-gestartet-992925.html?view=audio)
Comments: Links (http://www.heise.de/newsticker/foren/S-Standardisierungsprojekt-fuer-moeglichen-H-264-Nachfolger-gestartet/forum-178858/list/)

Ich bin mit der Qualität des H264-Codecs durchaus zufrieden, jedoch wäre ich gegenüber einen 'Shrink' von 8GB auf 700MB, bei gleicher Qualität, nicht abgeneigt.
Von mir aus dürfen die auch den Matroska-Container benutzen.. :smile:

mabuse
05.05.10, 11:55
wäre ich gegenüber einen 'Shrink' von 8GB auf 700MB, bei gleicher Qualität, nicht abgeneigt.
Na, das wirst du wohl nicht mehr erleben. Die ganze Komprimiererei dürfte sich so langsam einem Ende zuneigen.


Ziel der Entwicklung von HEVC ist eine mittlere Effizienzsteigerung von 50 Prozent gegenüber H.264.
Also bestenfalls von 8 GB auf 4 GB.


Ob diese erreicht werden kann, muss die weitere Entwicklung zeigen.
Jep. Erst vollmundig ankündigen . . .


Der mögliche Nachfolgestandard für H.264 soll bis Herbst 2012 fertiggestellt werden.
Na dann . . . warte ich wohl besser noch was mit dem BluRay-Player :biggrin:



Im Übrigen liegt die Kompressionsrate/Qualität nach meinen Erfahrungen nicht nur am Codec - sondern mindestens ebensosehr an der Qualität der Software, an vielen kleinen Handoptimierungen und vor allem auch an der Rechenleistung, die man reinsteckt.

Das, was die Produzenten von DVDs mit 6 MBit hinbekommen, schaff ich auch mit 2,5 MBit. Halt nicht mit dem erstbesten, sondern dem besten Encoder (CCE), nicht mit einem, sondern vier Passes und dazu ein paar ausgeklügelten Filtern. Klar braucht mein Rechner dann fast fünf Stunden pro Stunde Video, aber das mach ich ja pro Film nur einmal.

tokiodrift1
05.05.10, 13:36
Ich bin auch der Meinung das Encodieren eine Art Kunst ist.
Es gibt so viele Einstellungen, Filter und Encodierer, so dass man mittlerweile bei selber Größe, alles von weniger gut bis exzellent vorfinden kann.

btw, ist CCE ein kommerzieller Encoder ?

mabuse
07.05.10, 08:24
btw, ist CCE ein kommerzieller Encoder ?
Ja - aber wen stört das schon? :biggrin:

transgressive
07.05.10, 21:50
Lustiger ist eigentlich die Frage, wer am Ende die Patente für die Neuentwicklung hat. Am Ende wird das wieder so ein pseudooffener Standard wie schon H.264. Was heißt, dass er unter Linux wieder die Puristen zur Verzweiflung treibt und OS-Software damit wieder nur halblegal ist.
Oder man machts halt wie Canonical für Ubuntu und lizensiert es. :rolleyes2:

tokiodrift1
08.05.10, 18:52
Canonical hat's lizensiert aber nur für OEM-Partner, nicht für den Endkunden.

@mabuse: Werde es mal testen, hoffe mal, dass das besser ist als Staxrip/MeGui.

mabuse
10.05.10, 11:40
Achte auf die Version, da gibt's gute und schlechte.
Ich arbeite mit der 2.67, die wurde von den richtigen Freaks als die Beste "ausgelitert" - was zugegebenermaßen auch schon wieder vier oder fünf Jahre her ist. (wenn du die nicht anderweitig bekommst, schick mir ne PN).

Und füttern kannst du ihn nur mit Avisynth und er macht auch nur das Video, Ton musst du extra bearbeiten. Ist etwas komplexer, darum tummeln sich im Video-Ordner meines Startmenü auch mittlerweile satte 14 Programme . . .

tokiodrift1
10.05.10, 11:48
habs vorhin mal getestet, wollte es gerade wieder runterhauen...

Gut das du das mit AVIsynth sagst, mir kam das nämlich schon alles ziemlich 'spanisch' vor, als man da bei Input nur AVI, DVI etc. auszuwählen konnte..
Ich denk mal da bräucht ich auch noch BeSweet und die ganzen faxen zum demuxen etc.

Eigentlich bin ich ja vor etwas längerem von AutoGK auf Staxrip umgestiegen, doch ist das speziell bei H.264-encoding, noch ziemlich verbuggt.
Für Xvid kann ich StaxRip jedoch wärmstens empfehlen.
(Eine Gute Anleitung gibt es hier (http://encodingwissen.de/), das tool wurde mir auch vom John empfohlen)

Ach ja, ...bevor ich es noch vergesse meine ist 2.70.