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View Full Version : Unrechtsbewusstsein von Jugendlichen im Internet



Snitlev
17.04.10, 03:22
Illegal, aber egal?

Kinder und Jugendliche sind intensive Mediennutzer: Sie hören Musik und Hörbücher, schauen Filme, spielen Online-Games, surfen im Internet und lesen Bücher. Diese Medien digital an Freunde und Fremde weiterzugeben, ist für sie heute eine Selbstverständlichkeit – auch wenn es illegal geschieht. Das zeigt eine Umfrage unter Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren, die der Börsenverein auf der Leipziger Buchmesse 2010 durchgeführt hat.


„Die Umfrage zeigt, wie wichtig es ist, über die Konsequenzen von File-sharing und Datendiebstahl zu informieren. Junge Leute sind die Zukunft des Buchmarkts. Wir müssen Wege finden, ihnen die Folgen ihres illegalen Handelns klar zu machen“, sagt Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins. Neben Musik und Filmen werden zunehmend auch Hörbücher und E-Books illegal getauscht. Jeder fünfte Jugendliche hat ausgesagt, auch die persönliche Bibliothek durch Filesharing zu erweitern. Das verdeutliche auch die Dringlichkeit eines wirksamen Urheberschutzes im Internet.

als einen Roman in der Buchhandlung zu stehlen. Da fehlt ihnen jedes Unrechtsbewusstsein. Hier müssen wir Aufklärungsarbeit leisten“, so Skipis. Auch wenn 87 Prozent der befragten Jugendlichen bewusst ist, dass sie beim Filesharing gegen das Gesetz verstoßen, empfinden rund 45 Prozent den Datentausch nicht als falsch. Doch: Rund zwei Drittel fürchten strengere Verfolgungen, wenn sie entdeckt werden, und haben ein schlechtes Gewissen, wenn sie Daten unerlaubt weitergeben. Gleichzeitig hat Bestrafung für Filesharer unter Jugendlichen aber durchaus Akzeptanz: Mehr als die Hälfte würde es befürworten, wenn andere Filesharer erwischt würden.

Quelle: Börsenverein erforscht Unrechtsbewusstsein von Jugendlichen im Internet : Illegal, aber egal? | boersenblatt.net (http://www.boersenblatt.net/379078/)

http://www.boersenverein.de/sixcms/media.php/976/Illegal_aber_egal.pdf

Ja das gute alte und ehrliche Bewusstsein, aber ich frage mich woher soll es herkommen wenn man es den Jugendlichen nicht beibringt bzw. die eigenen Eltern es ihnen so vorleben...

mfg

v6ph1
17.04.10, 08:23
Das hat nix mit mangelndem Unrechtsbewusstsein zu tun.
Es liegt auch an der Preisgestaltung.

Wenn eBooks, die man nur am PC lesen kann, soviel kosten, wie normale Bücher, dann sind sie überteuert.
Es muss (wie bei Musik und Filmen) eine andere Preispolitik her.

Ebenso frage ich mich, wieso man ein Unrechtsbewusstsein haben soll, wenn man auf Brenner, USB-Sticks, Speicherkarten, Drucker und Scanner Urheberrechtsabgaben bezahlt?
Das sind alles schon Anfänge einer Pauschalvergütung, wenn dann die Urheberrechtsinhaber meinen, dass ihnen durch Kopien Verluste entstehen, dann sollte man erstmal diese Abgaben streichen.

mfg
v6ph1

LongbowArcher
17.04.10, 10:16
Das Internet ist für die Jungedlichen die (fast) einzige und praktiable Möglichkeit Protest auszudrücken, gegen Unternehmen, die versuchen, einen mit minderwertigen Produkten abzuziehen.

Snitlev
17.04.10, 12:26
also ich sehe das schon ein Defizit im Unrechtsbewusstsein, wenn meine Tochter schon sagt das viele Schüler nur darüber reden welche Games der Vater ihnen am PC saugen soll, bei den Mädchen hauptsächlich Musik dann frage ich mich wirklich woher sollen die Kiddies wissen das es illegal ist wenn der Papa es ihnen illegal bereitstellt?

Meine Tochter weiß das es nicht erlaubt ist, und sie fragt mich auch nicht ob ich das auch könnte, nein sie soll sich vom Taschengeld ihre Musik kaufen, noch ist es akzeptabel...

mfg

shoulder
17.04.10, 12:46
Also ich sehe dass auch eher wie v6.
Wieso sollte ich beispielsweise um die 16€ für eine CD zahlen, wenn ich davor auf legalem Wege fast nie die Möglichkeit habe probezuhören, nur um eventuell festzustellen ich habe Mist gekauft?

Außerdem sollte man solche Studien nie so genau nehmen.
Die Mehrheit der User wird wohl wissen dass es illegal ist, aber was kommt bei einer Befragung besser?
"Ich weiß dass es illegal ist, ist mir aber egal", oder "Oh, ist das nicht legal?"?
Denkt drüber nach. ;)

slikrapid
17.04.10, 18:29
Diese Medien digital an Freunde und Fremde weiterzugeben, ist für sie heute eine Selbstverständlichkeit – auch wenn es illegal geschieht.

solches Tauschen & Weitergeben war gewoehnlich noch vor die Erscheinung von p2p


Viele junge Leute glauben, sich Bücher illegal im Netz zu besorgen, sei etwas anderes"]als einen Roman in der Buchhandlung zu stehlen.

richtig, um das zu verstehen braucht man kein Wunderkind oder juristischer Experte zu sein


Da fehlt ihnen jedes Unrechtsbewusstsein.

hier kann nur die Systemsturheit sich zu aendern als Unrecht bezeichnet werden - wie frueher gesagt, wenn es um Einzelfaelle ging dann koennte dieses Verhalten vielleicht als illegal beschildert werden, aber wenn es um mehrere Millionen geht, dann ist es ein Trend (Zeichen von die neue digitale Aera) - die Legislatur sollte dementsprechend angepasst werden: in erster Linie an die Menschen/Benutzer und nur zweitrangig an die Korporationen (bzw. Unterhaltungsindustrie)


Auch wenn 87 Prozent der befragten Jugendlichen bewusst ist, dass sie beim Filesharing gegen das Gesetz verstoßen, empfinden rund 45 Prozent den Datentausch nicht als falsch.

und wenn schon, kein Gesetz ist in Stein gemeisselt :tongue:


Rund zwei Drittel fürchten strengere Verfolgungen, wenn sie entdeckt werden, und haben ein schlechtes Gewissen, wenn sie Daten unerlaubt weitergeben.

'sharing is caring', da sollte kein schlechtes Gewissen drin sein

strengere Verfolgungen gibts nur weil, anstatt der Problem zu loesen, das System bevorzugt Erzwingung


Gleichzeitig hat Bestrafung für Filesharer unter Jugendlichen aber durchaus Akzeptanz: Mehr als die Hälfte würde es befürworten, wenn andere Filesharer erwischt würden.

ein Haufen Luegen, hier handelt es um wirkliche (Strassen)Raubkopierer (also Profitmacher), nicht Filesharer

die Logik sollte gehen in Richtung:
'try before you buy' (probieren vor kassieren),
frei fuer persoenlicher Gebrauch, kostenpflichtig fuer Unternehmen, usw.

Instab
17.04.10, 18:32
Wieso sollte ich beispielsweise um die 16€ für eine CD zahlen, wenn ich davor auf legalem Wege fast nie die Möglichkeit habe probezuhören, nur um eventüll festzustellen ich habe Mist gekauft?

naja also bei den onlineshops ist das mit dem reinhören kein problem

Se7Ven
17.04.10, 22:02
ein Haufen Luegen, hier handelt es um wirkliche (Strassen)Raubkopierer (also Profitmacher), nicht Filesharer

die Logik sollte gehen in Richtung:
'try before you buy' (probieren vor kassieren),
frei fuer persoenlicher Gebrauch, kostenpflichtig fuer Unternehmen, usw.


Die Unternehmen verdienen genug Geld mit ihren Multimediaangeboten und für mich sind die Filesharer die beste Reklame für diese Produkte den im Grunde zeigt die Anzahl der Downloads nur die Beliebtheit sowie die Qualität der erzeugten Produkte.