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View Full Version : Lohndumping im Handel? Schlecker stoppt Kooperation mit Leiharbeitsfirma



Snitlev
12.01.10, 09:38
Der Meniar Personalservice zahlt weder Weihnachts- noch Urlaubsgeld. Ver.di sieht Tausende Stellen bei Schlecker in Gefahr.


Seitdem Schlecker seit gut einem Jahr sein Filialnetz durch neue, größere XL-Märkte modernisiert und im Gegenzug kleinere Filialen schließt, protestieren die Arbeitnehmervertreter an einer neuen Front. Sie werfen Deutschlands größter Drogeriekette vor, Mitarbeiter in den Filialen in Leiharbeitsverträge zu drängen, um so die Löhne um bis zu 50 Prozent zu drücken. "Das ist Lohndumping durch Tarifflucht", kritisiert Achim Neumann, Unternehmensbetreuer von Schlecker bei der Gewerkschaft Ver.di.
Seit dieser Woche sind die Beschäftigten und Gewerkschaft jedoch mit ihrer Kritik an dem Drogerieriesen nicht mehr alleine. Jetzt mischt sich auch die Bundesregierung ein. "Mein Ministerium wird die Vorgänge bei Schlecker sehr genau prüfen. Die erste Frage ist, ob Gesetze verletzt oder umgangen worden sind. Die zweite Frage ist, ob im bestehenden Gesetzesrahmen Schlupflöcher und Lücken sind", sagte Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) am Sonntagabend in der Talkshow von Anne Will. Bei Bedarf werde nachgebessert. Ihr sei es wichtig, dass das Modell der Zeitarbeit nicht in Misskredit gerate.

Quelle: Lohndumping im Handel? - Schlecker stoppt Kooperation mit Leiharbeitsfirma - Wirtschaft - Hamburger Abendblatt (http://www.abendblatt.de/wirtschaft/article1338545/Schlecker-stoppt-Kooperation-mit-Leiharbeitsfirma.html)

Schlecker ist doch nur die Eisspitze des Berges, das Zeitmodel was ich im Zitat blau markiert habe wird doch schon lange ausgenutzt,
selbst Firmen wie VW nutzen es aus in dem sie eine WOB-AG gründen die dann in überall hin verschickt werden um die Engpässe zu stopfen für weniger Geld als die Stamm-Belegschaft (obwohl bei die dort im Gegensatz zu Schlecker immer noch genug verdienen).
Das soll ja auch nur ein Beispel von vielen sein, denn es gibt sehr viele Unternehmen die Ihre Arbeit an billigere Fremdfirmen vermitteln und die Stamm-Belegschaft wird dann reduziert...

Ich hoffedas man diese Schlupflöcher zukünftig schließen wird Frau v.d. Leyen...

mfg

Bomber
12.01.10, 10:27
Grundlegene soziale Maßnahmen:

>>>Einführung von Mindestlohn
>>>Zerschlagung von Großkonzern und großen Ketten
>>>Autteilung in viele kleine mittelständische Betriebe
>>>Einführung des Grundsatzes: Gemeinnutz vor Eigennutz!
Wer dagegen handelt (Wucher, Betrug, ...)>>> Enteignung und dann Zuchthaus oder Ausweisung und Aberkennung der deutschen Staatsbürgeschaft

LongbowArcher
12.01.10, 11:02
Oh je....nicht dien ernst Bomber oder?

Bomber
12.01.10, 11:18
Wieso nicht?

Nebenbei wem gefällt meine neue Signatur?:biggrin::klatsch_3:

Dagon
14.01.10, 20:09
>>>Zerschlagung von Großkonzern und großen Ketten

geile Idee, schlage mal Economy of Scale nach. Und überleg mal wie die folgen international wären,


>>>Einführung des Grundsatzes: Gemeinnutz vor Eigennutz!

Kommunismus hat nicht funktioniert. und definier mal mal was Gemeinnutz und Eigennutz ist, da denkt jeder was anderes.


Wer dagegen handelt (Wucher, Betrug, ...)>>> Enteignung und dann Zuchthaus oder Ausweisung und Aberkennung der deutschen Staatsbürgeschaft

die Strafen sind zu gering!!! Ich verlage bei Diebstahl (auch bei geistigen Inhalten wie Filmen und Musik) die Kastrationsstrafe und bei Wiederholung Todesstrafe!!!! Einführung der stundenlangen Folter, bei kleinen Vergehen!!!

Mfg Dagon

PS: letzter Kommentar nicht ernstnehmen.

Se7Ven
16.01.10, 01:53
Wesentlich interessanter wäre doch in Erfahrung zu bringen inwiefern die Mindestlöhne gegen das bestehende Grundgesetz verstoßen und wie dem Einhalt geboten könnte.

Die Mindestlöhne widersprechen wohl in dieser Form dem Gleichbehandlungsgesetz und dem Gleichheitsprinzip in besonderem Maße.

Des weiteren glaube ich kaum das die Zeitarbeitsverträge in geregelte Arbeitsverträge umgewandelt werden oder es nicht später wieder neue Zeitarbeitsverträge geben könnte.

Die Unterbezahlung und die subtile Entrechtung der Lohnabhängigen ist nicht nur Menschenverachtend sondern wird sich eines Tages gegen uns wenden und die Kaufkraft kosten.......die Wirtschaft wird als Konsequenz dann ihre Angebote/Produkte nicht mehr verkaufen können.

Wir benötigen eine real funktionierende Tarifautonomie unsere Regierung sollte endlich dazu aufgefordert werden die Voraussetzungen dafür zu entwickeln.

Letztendlich ist Niemand dazu gezwungen bei Schlecker einzukaufen oder zu diesen Konditionen dort arbeiten zu müssen.

LongbowArcher
16.01.10, 07:59
Schade an der ganzen Sache finde ich einfach, dass die eigentlich verdammt gute Idee der Zeitarbeit immer wieder durch solche Machenschaften in Verruf kommt. Leider wird dabeiimmer wieder vergessen, dass der Großteil der Zeitarbeitsfirmen seriös arbeitet und einen wirklich interessanten Punkt im Berufsleben darstellen kann.

Snitlev
16.01.10, 11:36
Schade an der ganzen Sache finde ich einfach, dass die eigentlich verdammt gute Idee der Zeitarbeit immer wieder durch solche Machenschaften in Verruf kommt. Leider wird dabeiimmer wieder vergessen, dass der Großteil der Zeitarbeitsfirmen seriös arbeitet und einen wirklich interessanten Punkt im Berufsleben darstellen kann.

Genau richtig, nur ist es leider so wie du sagst das man dieses ausschließlich umgeht um so die Personalkosten zu senken!

Man müsste das Gesetz modifizieren, so das es wieder den eigentlichen Sinn entspricht, nämlich Firmen bei Engpässen zu unterstützen und das problemlos ohne große Auflagen, aber wie?

Evtl. wirklich nur Zeitarbeit für eine vorher festgelegte Zeit, und danach ist definitiv Schluß, oder man verpflichtet sich dem jenigen dann fest anzustellen.

Wie gesagt es gibt bestimmt viele gute Ansätze, aber man mss sie auch wirtschaftlich umsetzen können...

mfg

LongbowArcher
16.01.10, 13:29
Wozu? Man ist bei seriösen Zeitarbeitsunternehmen angestellt. Bracuht einen der Auftraggeber im Moment nicht, so ist das kein Beinbruch, da man nicht dort, sondern eben bei der Zeitarbeitsfirma angestellt ist und von dort sein gehalt bezieht unabhängig davon ob man gerade tätig ist oder nicht.
Es ist ein Irrglaube, der sich weit verbreitet hat, dass alle Zeitarbeiter auf einmal arbeitslos sind, wenn ein Kunde (also ein anderes Unternehmen) diese gerade nicht mehr benötigt.


Es geht nicht nur um Personalkosten, sodnern um Flexibilität, die in der heutigen Zeit eine absolute Notwendigkeit ist, um zu überleben und damit die festen Arbeitsplätze zu sichern.

Snitlev
16.01.10, 13:57
aber ist es in der Praxis nicht so, das sich Firmen bestimmte Zeitarbeitsfirmen raussuchen die man erfahrungsgemäß schon kennt, und mit denen man sogenannte Absprachen trifft die letzt endlich beiden finanziell von Nutzen ist?


Es ist ein Irrglaube, der sich weit verbreitet hat, dass alle Zeitarbeiter auf einmal arbeitslos sind, wenn ein Kunde (also ein anderes Unternehmen) diese gerade nicht mehr benötigt.

das ist schon alter Schnee, das wissen alle mittlerweile auch ;-)

mfg

Se7Ven
16.01.10, 16:24
aber ist es in der Praxis nicht so, das sich Firmen bestimmte Zeitarbeitsfirmen raussuchen die man erfahrungsgemäß schon kennt, und mit denen man sogenannte Absprachen trifft die letzt endlich beiden finanziell von Nutzen ist?



das ist schon alter Schnee, das wissen alle mittlerweile auch ;-)

mfg

Letztendlich werden die Zeitarbeitsfirmen die Oberhand gewinnen und damit werden feste Arbeitsplätze weiter konsequent abgebaut oder eben umgewandelt in Billiglohnarbeitsplätze.

Damit werden ordentliche und sinnvolle Arbeitsverträge sowie eine entsprechende Bezahlung zukünftig für die Mitarbeiter eine Illusion bleiben.

Wen dem aber so ist was bedeutet es wenn ein Betrieb nur überlebens- fähig sein kann wenn dieser ausschließlich die moderne Form der Sklavenarbeit fördert?

Wäre es dann sinnvoll solche Betriebe weiterhin vom Staat zu fördern oder gar unterstützten?

LongbowArcher
16.01.10, 17:40
Als Zeitarbeiter verdient man nicht immer gleich weniger oder ist direkt im Niedriglohnsektor zu Hause. Kommt doch mal runter von diesen ganzen Klischees.

El-Mo
16.01.10, 17:53
Es geht hier aber nicht um die wenigen Ausnahmen! Im Durchschnitt liegen die Löhne von Zeitarbeitern deutlich unter denen von ihren fest angestellten Kollegen. Nicht ohne Grund fordern Gewerkschaften eine entsprechende Angleichung - aber wahrscheinlich sind die Leute, die sich tagtäglich mit diesen Realitäten befassen müssen, ebenfalls Opfer von Klischees...?!?

Snitlev
16.01.10, 17:55
Als Zeitarbeiter verdient man nicht immer gleich weniger oder ist direkt im Niedriglohnsektor zu Hause. Kommt doch mal runter von diesen ganzen Klischees.

Also mal in der Realität bleiben, Zeig mir mal einen Gewerblichen Zeitarbeiter der genauso wie der Kollege der Stammbelgschaft verdient!

Mehr als ein Niedriglohn-Arbeiter ist doch auch klar, oder?

mfg

Se7Ven
16.01.10, 18:00
Als Zeitarbeiter verdient man nicht immer gleich weniger oder ist direkt im Niedriglohnsektor zu Hause. Kommt doch mal runter von diesen ganzen Klischees.


Sicherlich liegen betrieblich gesehen überwiegend die Vorteile bei dem Betrieb
sowie der Kurzarbeitszeitfirma diese können flexibel und schnell bei Engpässen reagieren.


Auf der anderen Seite und zwar der des Mitarbeiters für die Zeitarbeitsfirma gibt
es Allerdings auch ganz reale konkrete Nachteile z.b. meistens niedrige Löhne in Relation zu den festen Mitarbeitern und der permanente Betriebswechsel um hier nur einige Nachteile zu nennen.

Hinzu kommt das nach der Probezeit kaum Mitarbeiter der Zeitarbeitsfirmen in den Genuss eines festen Arbeitsvertrages kommen und ob dieses Prinzip die Arbeitslosigkeit als Problematik sinnvoll auf Dauer konsequent löst ist doch sehr zu bezweifeln.

Des weiteren stellt sich die Frage wie viele"Normale" Arbeitsplätze reduziert werden um diese später dann in billige Zeitarbeitsplätze um wandeln zu können.

Dieses Klima schafft große Unruhe in solchen Betrieben und die festen Mitarbeiter haben Ängste ihren Arbeitsplatz zu verlieren.

supermarrioh
16.01.10, 18:02
Zeitarbeiter =! Zeitarbeiter.
Klar ist das die Unqualifizierte Leihkeule wenig verdient. Die kann ja auch nichts, sowas stellt keiner freiwillig fest an.
Wenn man ne halbwegs gut Ausbildung hat sieht das schon wieder ganz anders aus...
Hier ist die Zeitarbeit genau das, was LBA beschrieben hat.

Snitlev
16.01.10, 18:12
Und wie sieht es mit den Vorteilen gegenüber der Stammbelegschaft aus, was soziale Vergünstigungen sind?

13 bzw. 14 Gehalt, Betriebsrente, Kantinenvergünstigung, Ferienwohnungen und vieles mehr...

Und die Akzeptanz der Kollegen, die ihn so miess wie es geht mobben, aus Angst vor dem eigenen Arbeitsplatz, denn der könnte ja evtl. billiger ausgetauscht werden...

Bitte lieber LbA auch mal aus anderer Sicht die Problematik sehen, so sehr wie ich auch deine Meinungen schätze...

mfg

supermarrioh
16.01.10, 18:48
Ein Leiharbeiter IST nicht billig.
Er kostet die Firma DEUTLICH mehr als ein Festangestellter.
Die Leiharbeitsfirma bekommt auch noch ihr stückchen vom Kuchen ab.

LongbowArcher
16.01.10, 19:20
Und wie sieht es mit den Vorteilen gegenüber der Stammbelegschaft aus, was soziale Vergünstigungen sind?

13 bzw. 14 Gehalt, Betriebsrente, Kantinenvergünstigung, Ferienwohnungen und vieles mehr...

Und die Akzeptanz der Kollegen, die ihn so miess wie es geht mobben, aus Angst vor dem eigenen Arbeitsplatz, denn der könnte ja evtl. billiger ausgetauscht werden...

Bitte lieber LbA auch mal aus anderer Sicht die Problematik sehen, so sehr wie ich auch deine Meinungen schätze...

mfg

Wenn du gut ausgebildet bist (und da reicht ne Ausbildung aus um das zu sein), bekommst du jede Menge von der Zeitarbeitsfirma bezahlt, wie unter anderem Weiterbildungen usw. Zeitarbeitsunternehmen haben nämlich ein Interesse daran, qualifizierte Kräfte zu behalten, weiterauszubilden und teuer weiter zu verleihen.
Was du ansprichst, kommt sicherlich vor, das sind aber wohl doch eher Einzelfälle.

Snitlev
16.01.10, 20:49
ok, aber ich denke die Beispiele die du meinst sind wohl eher die Minderheit.

Ich glaube kaum dass es so ist denn wirklich gut ausgebildete werden doch meistens eine Anstellung finden oder bzw. von den Firmen abgeworben...

mfg

LongbowArcher
16.01.10, 22:02
Und genau die Übernahmen wollen viele seriöse Zeitarbeitsunternehmen mittlerweile verhindern durch Weiterbildungen usw. die man bezahlt bekommt.

Se7Ven
17.01.10, 00:08
Und genau die Übernahmen wollen viele seriöse Zeitarbeitsunternehmen mittlerweile verhindern durch Weiterbildungen usw. die man bezahlt bekommt.


Das mag ja sein aber du darfst dabei nicht vergessen das Zeitarbeitsfirmen sich sehr gut bezahlen lassen und diese aber die Arbeitnehmer gnadenlos ausnehmen sowie auch oftmals auf sehr unschöne Art wieder abstoßen.

Die Fest angestellten verlieren dabei ihren Job und werden dann ganz bewusst durch die Mitarbeiter der Zeitarbeitsfirma ersetzt.

Fakt ist jedoch das die Zeitarbeitsfirmen sich an diesen hoffnungslosen Menschen eine goldene Nase verdienen und das Ausland (Österreich, Dänemark, Schweiz und Holland)unsere Facharbeiter ab wirbt die bei uns wiederum dann fehlen