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View Full Version : Gesetzliche Krankenkassen fordern die Lebensmittel-Ampel



Snitlev
30.08.09, 01:53
Die Krankenkassen unterstützen die Forderung nach der Ampel-Kennzeichnung für Lebensmittel. AOK-Vorstand Jürgen Graalmann sagte in Berlin: “Nur die Ampel bietet Verbrauchern einen schnellen Überblick, wie viel Fett, Zucker und Salz in einem Lebensmittel steckt.”


Die Industrie lehnt das System der Ampel ab, weil ihre Vertreter es für zu vereinfachend halten. Seit Jahren wird bereits über die Charakterisierung von Lebensmitteln gestritten. Verbraucherschützer und Gesundheitsexperten fordern die farbliche Markierung der Inhaltsstoffe Fett, Zucker und Salz nach einem Ampelsystem. Mit den Farben grün für niedrigen, gelb für mittleren und rot für hohen Anteil eines Stoffes kann der Verbraucher schnell und problemlos bestimmen, was er zu sich nehmen will und was nicht. Die Verbraucher wollen dieses System, doch die Lebensmittelindustrie nimmt nicht nur eine abwehrende Position ein, sondern hat sogar ihre Überzeugungsarbeit nach Brüssel verlegt. Die Lobbyisten wollen so ein Verbot der Ampel-Kennzeichnungen erreichen.

Quelle: Gesetzliche Krankenkassen fordern die Lebensmittel-Ampel (http://www.1a-krankenversicherung.org/nachrichten/20090829/4065/gesetzliche-krankenkassen-fordern-die-lebensmittel-ampel/)

Nicht nur die Kassen wünschen sich das!

sondern der Verbraucher also wir alle wünschen uns das System was es uns einacher und übersichtlichlicher beim Kauf von gesunden Lebensmitteln macht...

mfg

Se7Ven
30.08.09, 02:10
Da bin ich ja mal gespannt wie das beim Verbraucher ankommt und vor allem ob das tatsächlich eine Veränderung beim Einkaufen bewirkt.

mabuse
31.08.09, 13:13
Die Ampel ist völliger Blödsinn.

Man kann völlig verschiedene Lebensmittel nicht miteinander vergleichen.
Butter und Margarine sind in Zukunft dann immer völlig Rot, weil überwiegend Fett - und wo liegt da jetzt die Aussage drin? Der Mensch braucht nun mal seine 6 g ungesättigten Fettsäuren am Tag, da kann man doch nicht wahllos alles Rotpinseln.
Möhren sind gesund, weil wenig Fett? Pustekuchen, ohne Fett dabei kann unser Körper die fettlöslichen Vitamine in den Möhren gar nicht aufnehmen.

Wer zuviel und das falsche in sich reinstopft und sich keinen Sport macht, dem wird die Ampel kein bischen weiterhelfen.

Und wer sich halbwegs vernünftig ernährt und ein Minimum an Bewegung hat, der braucht die Ampel nicht.


Es gibt keine guten oder schlechten Lebensmittel - die richtige Mischung macht es. Und da wird die Ampel kein Stück weiterhelfen. Eher im Gegenteil, weil die Menschen dann noch weniger drüber nachdenken.

Snitlev
31.08.09, 16:51
mabuse du hast ja im großen und ganzen Recht, es soll doch nur als Hilfestellung bzw. Ratgeber dienen, da es ja genug unvernüftige gibt die ohne zu achten einfach kaufen und denen diese ganzen Inhaltsstoffe nichts sagen!

Nicht mehr und nicht weniger...

mfg

Se7Ven
31.08.09, 21:04
Das System kommt aus England und nennt sich dort HIGH – medium – low das sind die Qualitätsstufen der britischen Lebensmittelampel damit ist gemeint Hochwertig Mittel Niedrig


In den USA werden die essentiellen Bestandteile und Vitamine as Prozentsatz des Tagesbedafts angegeben. Desweitern trans fat und high fructose corn syrup. Naturbelassense Lebensmittel, d.h. Gemuese, Obst, Brot, Milch, Fleisch ..sind vom Bundnesland abhaengig, typischerweise von der sales tax befreit.

Es gibt auch ganz unerfahrene und unselbständige Verbraucher die keine Interesse haben sich zu Informieren für die wäre das hilfreich

Des weiteren besteht gerade bei dickleibigen Menschen eine Gefahr und die könnten dadurch besser auf ihren Cholesterin Spiegel besser achten.

Die Bewegung ist eigentlich einer der wichtigsten Faktoren und zwar weil der Körper Aktivitäten braucht um zu verbrennen ..damit der Magen besser verdauen kann

Im übrigen will ich nicht damit sagen das die Ampel ausgereift ist im Gegenteil
und jeder sollte sich über die Nähstoffe und Vitamine in den Lebensmittel informieren die er tagtäglich zu sich nimmt.

Das bedeutet.... Olivenöl ist nicht gleich schlecht oder minderwertig und Schokolade Ebenso wenig schädigend....die Dosierung ist das Geheimnis.

Entscheidend ist beim Einkauf die Differenzierung und die Dosierung vor allem aber auch die eigene Körperliche Konstitution ist entscheidend.

Snitlev
01.09.09, 08:08
Es gibt auch ganz unerfahrene und unselbständige Verbraucher die keine Interesse haben sich zu Informieren für die wäre das hilfreich


und genau diese Produktgruppe an Verbrauchern meine ich, für die es hilfreich sein kann!

Leider gibt es solche Verbraucher die sich damit nicht beschäftigen aus was für Gründen auch immer...

mfg

mabuse
01.09.09, 10:51
mabuse du hast ja im großen und ganzen Recht, es soll doch nur als Hilfestellung bzw. Ratgeber dienen, da es ja genug unvernüftige gibt die ohne zu achten einfach kaufen und denen diese ganzen Inhaltsstoffe nichts sagen!

Nicht mehr und nicht weniger...
Aber es wird nicht funktionieren.

Die Leute, die sich darür interessieren, denen reicht auch die Kennzeichnung, die wir bisher haben (Tabelle). Und die anderen - wenn Sie überhaupt drauf achten, dann werden die nur rot, gelb oder grün sehen - ohne weiter drüber nachzudenken.

Das erste Problem, das ich damit habe, ist die Differenzierung. Wenn wir mal die bisher übliche Nährwertkennzeichnung betrachten (Brennwert, Eiweiß, Fett Kohlenhydrate), dann ist dannach Schokolade ungesund, weil viel Fett, Gummibärchen dagegen gesund, weil so gut wie kein Fett. Kann ja wohl nicht angehen, da wirst du mir zustimmen.

Also differenzieren wir die Kohlenhydrate in gute KH (= Stärke und Ballaststoffe) und schlechte KH (= Zucker), und der Zucker bekommt seinen eigenen roten, gelben oder grünen Punkt. Dann wäre der Vergelich Schokolade gegen Gummibärchen fair.

Das kann ich jetzt aber beliebig weit ausspinnen - wenn mal alles berücksichtigt, könnte man auch problemlos 20 bis 30 bunte Punkte auf die Verpackung drucken - und das schaut sich dann keine Sau mehr an.

Das andere Problem ist die Bezugsgröße.
Die bisherige Kennzeichnung bezieht sich ganz klar auf 100 g. Einfach, überschaubar, umrechenbar. Die neue Kennzeichnung soll sich aber - auch wieder der Fairness halber, also nicht ganz unberechtigt - auf eine Portion beziehen. Ich kenn das schon, ich hab mich oft genug mit Produkten für den amerikanischen Markt herumgeärgert, die machen das schon immer so. Die Definition einer Portion erstreckt sich in Amerika über 400 (vierhundert!!) Seiten.

Und wenn du mal durch die Supermärkte gehst, und dir anschaust, was viele Firmen bereits in vorauseilendem Gehorsam so auf ihre Packungen schreiben, dann bekommst du einen Lachkrampf. Die Definition einer Portion Schokolade als einen Riegel mag zwar anschaulich sein, aber in Anbetracht verschiedener Tafelgrößen und Riegelmengen (durch die Sollbruchstellen) ist das doch kaum noch vergleichbar und verleitet zu kleineren Änderungen, um den roten Punkt zu vermeiden (10 statt bisher 8 Riegel). Mal ganz davon angesehen, das für mich und die meisten Leute, die ich kenne, die Portion die ganze Tafel ist.

Bei Minifrikadellen (= Hackbällchen) hab ich letztens eine Packung in der Hand gehabt, da war eine Protion gleich ein Bällchen . . . Bitte, was? Da muss ich ja noch nicht mal für kauen, das schluck ich notfalls auch an Stück runter . . .

Und vollends bekloppt wird es beispielsweise bei Marzipanbroten, da ist die Portion so doof definiert, das man eine Packung noch nicht mal in eine ganze Anzahl Portionen aufteilen kann . . .



Nochmal:
Die Leute, die eh drauf achten, denen wird die Ampel nichts bringen, die kommen auch mit der bisherigen Tabelle aus.

Und die anderen, die werden entweder gar nicht drauf achten, oder sie meiden Produkte mit roten Punkten und stopfen dann von den anderen Produkten die doppelte Menge in sich rein - ist ja gesund.


Wir werden die Dummheit, Faulheit und das Desinteresse der Menschen nicht mit einer weiteren Kennzeichnung in den Griff bekommen. Sowas können nur Politiker glauben. Sinnvoll wäre ein Untericht in der Schule, damit man an die grundsätzliche Denke der Leute kommt.
Und es ist wirklich nicht allzuschwer, mit vier ganz einfachen Grundregeln kann sich jeder halbwegs vernünftig ernähren. Man muss das nur in die Köpfe der Leute bringen, und bunte Punkte werden das nicht schaffen.



Es gibt auch ganz unerfahrene und unselbständige Verbraucher die keine Interesse haben sich zu Informieren für die wäre das hilfreich
Dafür braucht man keine Erfahrung!

1. Fünf mal am Tag Obst oder Gemüse. Glas Orangensaft, Gemüse oder Salat als Beilage, ein Apfel als Happen zwischendurch. siehe www.5amtag.de

2. Fett und Fleisch nicht übertreiben.

3. Abwechslungsreich essen. Nicht immer das gleiche.

4. Stopf dich nicht voll, bis du platzt. Teller leer essen ist eine Weisheit aus einer Zeit, in der es nicht alles immer und überall gab. All-you-can-eat ist die dümmste Erfindung überhaupt . . .

5. Bewegung! Das muss gar kein organisierter Sport im Verein oder Fitnesstudio sein - einfach die Einkäufe oder den Besuch in der Videothek mit dem Fahrrad machen. Auch mal Treppensteigen, statt immer den Aufzug zu benutzen. Oder mal legt sich einen Hund zu, der sorgt schon für die nötige Bewegung.

Mehr braucht's bei den meisten Menschen gar nicht.
Und dann ist auch gegen eine gelegentliche Currywurst mit Pommes oder eine Pizza oder einen Döner nichts einzuwenden. Hauptsache es bleibt bei gelegentlich - und im Idealfall bestellt man sich einen Salat mit.

Und dafür brauch ich weder großartig Erfahrung noch Selbstständigkeit . . .

Se7Ven
01.09.09, 12:49
Und dafür brauch ich weder großartig Erfahrung noch Selbstständigkeit

Also ehrlich gesagt bin ich mir sicher das es bei uns weder an Erfahrung noch an der Selbständigkeit mangelt...weil wir haben uns auch informiert.

Allerdings gebe ich zu bedenken das einige Bürger schon bei deinem Vorgeschlagenen 5 punkte Plan maßlos überfordert wären und das aus Desinteresse oder sogenannten "Zeitgründen".


Das es Lebensmittel ganz ohne Schadstoffe gibt ist heutzutage fast eine Illusion

Entscheidend ist sich Gedanken zu machen wie man so gut wie möglich die Risiken und die Schadstoffbelastung reduzieren kann.

mabuse
02.09.09, 11:18
Hei Se/ven,

Allerdings gebe ich zu bedenken das einige Bürger schon bei deinem Vorgeschlagenen 5 punkte Plan maßlos überfordert wären
Naja, wer mit "Mehr Obst und Gemüse, weniger Fleisch, maßvoll und abwechlungsreich und etwas Bewegung" schon überfordert ist . . . wie soll so jemand am Strassenverkehr teilnehmen können (um nur mal ein Beispiel zu nennen)? Dem kann man doch eigentlich nur noch den Gnadenschuss geben . . .


und das aus Desinteresse oder sogenannten "Zeitgründen".
Denen werden bunte Punkte aber auch nicht helfen. Interesse kann man nun mal nicht staatlich verordnen.




Das es Lebensmittel ganz ohne Schadstoffe gibt ist heutzutage fast eine Illusion
Nein, das ist eine naturwissenschaftliche Unmöglichkeit.
Die "Null" ist nur eine mathematische Abstraktion, in der Natur kommt sie nicht vor. Im Prinzip ist alles überall drin, fragt sich halt nur in welchen Mengen. Und auch "Schadstoffe" ist durchaus kein eindeutiger Begriff - bei vielen Stoffen, die unser Körper zum funktionieren braucht gibt es auch eine schädliche Menge - Stichwort Hypervitaminosen.


Entscheidend ist sich Gedanken zu machen wie man so gut wie möglich die Risiken und die Schadstoffbelastung reduzieren kann.
Ährm - können wir die Schadstoffe (damit meine ich jetzt Umweltkontaminanten wie Pestizide, Schwermetalle etc.) mal einen Moment beiseite lassen?

Dann: Nein, eigentlich nicht.
Bedenke: trotz aller Bearbeitung und Standardisierung reden wir hier immer noch von Naturprodukten, an deren Verwertung sich unser Körper über Jahrtausende hinweg angepasst hat. Schau dir nur an, welche Unterschiede es in der Ernährung verschiedener Kulturen auf unserem Planeten gibt, obwohl wir prinzipiell alle die gleiche Biochemie haben (Extrembeispiel Eskimos, fast nur Fett).
Es gibt eigentlich keinen Anlass, irgendetwas in unserer Nahrung prinzipiell reduzieren zu müssen.

Das Kernproblem liegt darin, das aufgrund unserer veränderten Lebenart (Technologische Umgebung = wenig Bewegung; Verfügbarkeit von Nahrung = immer und überall, daher zuviel; und Wertvorstellungen = Fleisch ist besser/hochwertiger als Kartoffeln, daher falsche Zusammensetzung der Nahrung) die Mischung unserer Nahrung und wie wir mit der aufgenommenen Energie umgehen nicht mehr passt.

Wir brauchen einfach nur einen verantwortungsvolleren Umgang mit unserer Nahrung und unserem Körper. Aber dafür muss man in die Köpfe der Leute. Und ich sehe angeschits der Gleichgültigkeit der breiten Masse einfach nicht, das bunte Punkte da eine nennenswert höhere Eindringtiefe haben sollen als die jetztige Tabelle . . . dafür sehe ich aber die Gefahr, das es von den einfacheren Gemütern schlicht und ergreifend falsch interpretiert werden wird. Mit verherenden Folgen.

Se7Ven
02.09.09, 14:34
@mabuse

Wir brauchen einfach nur einen verantwortungsvolleren Umgang mit unserer Nahrung und unserem Körper. Aber dafür muss man in die Köpfe der Leute. Und ich sehe angeschits der Gleichgültigkeit der breiten Masse einfach nicht,


Da sind wir absolut einer Meinung und deshalb ist ein bewusstes Ernähren auch so wichtig...denn weniger ist oftmals mehr.

@mabuse

Im Prinzip ist alles überall drin, fragt sich halt nur in welchen Mengen.

Korrekt hier geht es ja auch um die Reduzierung von z.b. Fleisch anzustreben und möglichst z.b keine Innereien zu essen weil hier die Konzentration von Schadstoffen höher ist.

Deshalb auch auf Zuchtpilze z.b zurückgreifen als auf Wald und Wiesenpilze..wegen der Schwermetalle

Das einheimische Obst und Gemüse bevorzugen wegen der Pflanzenschutzmittel ist meistens besser als Importware

Freilandgemüse bevorzugen da es im Verhältnis zur Treibhausware
wesentlich weniger Nitrat aufweist.

Die Schwarze und verbrannten Stellen an Fleisch und Backwaren wegschneiden Die PAKs sind polyzyklische Kohlenwasserstoffe diese sind stark krebserzeugend.

Solche PAKs entstehen auch wenn Fett beim Grillen in die heiße Glut fällt also Vorsicht


Das waren bei weitem nicht alle Tipps im bewussten Umgang mit Lebensmitteln aber einige grundsätzlich Praktische und einfache Regeln die der Gesundheit dienlich sein können.


Das ist nur ein kleiner Fahrplan und der Versuch mit dem Körper sowie der eigenen Gesundheit selbst verantwortlicher umzugehen.

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