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View Full Version : BGH prüft Lehrerklage gegen «spickmich»-Bewertung



Snitlev
23.06.09, 08:37
Karlsruhe (dpa) - Der Bundesgerichtshof entscheidet erstmals grundsätzlich über die Zulässigkeit der von Schülern abgegebenen Lehrerzensuren im Internetportal spickmich.de. In einer Verhandlung prüft das Gericht in Karlsruhe heute die Klage einer Lehrerin aus dem nordrhein-westfälischen Moers. Die Pädagogin, die im Unterrichtsfach Deutsch die Note 4,3 erhalten hat, sieht ihr Persönlichkeitsrecht verletzt. Das Oberlandesgericht Köln hatte die Klage abgewiesen.

Quelle: BGH prüft Lehrerklage gegen «spickmich»-Bewertung - sueddeutsche.de (http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/661549)

also man kann sich ja in bestimmten Foren dazu äussern, aber eine Bewertung von Schülern an Lehren halte ich nicht für fair, es sei denn der Lehrer darf dazu auch Stellung nehmen, denn wie schnell ist eine negative Bewertung aufgrund eines Ärgernisses abgegeben und hat hat erst mal einen schlechten Ruf, wird man ihn so schnell auch nicht mehr los...

denn es fehlt an reiner Objektivität, das diese Bewertung nur einseitig stattfinden!

mfg

v6ph1
23.06.09, 14:40
Die Bewertungen finden doch schon in anderer Richtung statt:
Mit den Zensuren, die die Schüler bekommen (insbesondere Kopfnoten)

Weiterhin sollte eine Lehrerin sich bei einer Durchschnittsnote von 4,3 ernsthaft Gedanken machen, ob sie denn für den Job geeignet ist.
Ein guter Lehrer wird in einem solchen Portal nie eine schlechte Note erhalten.

mfg
v6ph1

mabo
23.06.09, 18:52
Die Rückmeldung von Schülern ist eigentlich ok, wenn es "betriebsintern" bleibt.
Das öffentliche zur Schau stellen dieser Bewertungen finde ich äußerst fragwürdig! Mann stelle sich vor in jeder Firma ist es den Angestellten erlaubt, die Vorgesetzten öffentlich im Internet zu bewerten! Da wird das auch ggf. nur intern gemacht und zur Firmen-Optimierung intern ausgewertet! Lehrer verlieren sowieso schon ständig an Autorität, bzw. Mitteln Autorität auszuüben. Vor Angst vor ständigen Klagen der Eltern traut sich doch kaum noch ein Lehrer etwas gegen die kleinen Schätzchen zu unternehmen. Die Erlaubnis, Lehrer jetzt legal öffentlich anzuprangern zu dürfen ist nur der nächste Schritt in diese Richtung ihnen jeglichen Respekt langsam zu entziehen.

shoulder
23.06.09, 19:46
denn es fehlt an reiner Objektivität, das diese Bewertung nur einseitig stattfinden!
Das ist ja anders herum nicht der Fall. :rolleyes:
In eine Bewertung durch nur eine Person wird immer eine subjektive Meinung einfliessen, bewusst oder nicht.

Und v6 hat schon recht, eine Durchschnittsnote stammt ja nicht von einer einzigen Bewertung.
Es wird also wohl etwas an der Kompetenz auszusetzen zu sein.

Snitlev
12.08.09, 03:28
10. August 2009

Die Lehrerbenotungsplattform spickmich.de war Thema der Background Sendung bei NRW.TV. Bis zum BGH haben alle Instanzen spickmich Recht gegeben und hielten eine Lehrerbenotung für zulässig. Nun will die Lehrerin vor das Bundesverfassungsgericht ziehen. Rechtsanwalt Christian Solmecke gab gemeinsam mit spickmich Geschäftsführer Tino Keller Auskunft zu den Chancen und Risiken des anstehenden Verfahrens:

Quelle mit Video ca. 40 min. : W&B Anwälte RA Solmecke zu Gast bei NRW.TV zum Thema “spickmich” (http://www.wb-law.de/news/it-telekommunikationsrecht/1022/ra-solmecke-zu-gast-bei-nrwtv-zum-thema-spickmich/)

ich finde es sehr interessant aus anwaltlicher Sicht dieses Urteil mal zu betrachten...

mfg

Se7Ven
12.08.09, 22:34
Das die Lehrer und Schüler sich untereinander bewerten halte ich für normal und nichts besonderes.

Allerdings halte ich es für wichtiger die Frage zu stellen ob eine Kritik in der Öffentlichkeit angemessen ist und so stattfinden sollte.


Die Kompetenz eines Lehrers spiegelt sich auch in der Kritik oder der Akzeptanz seiner Schüler wieder.

Es gehörte bei uns zur "Tagesordnung" intern über die Qualität unserer Arbeit und das eigene Reflexionsvermögen zu sprechen.

mufty
13.08.09, 00:21
Bewertungen der Lehrer halte ich für sehr wichtig, gerade heutzutage. Aber öffentlich online zu bewerten finde ich wiederum bedenklich! Wenn sich jemand an einem Lehrer nur rächen will (Strafarbeit, Verweise, ect.) haben wir sonst ein großes Problem: Was google einmal geschluckt hat, wird niemals gelöscht. Interne Bewertungen können den Ruf nicht so leicht schädigen. Es stellt sich dann jedoch die Frage: Wozu haben wir eigentlich einen Schulhof? Da redet man doch sowieso dauernd, darüber was die Lehrer gut oder schlecht gemacht haben. Und herausragende Ereignisse gehen doch um wie ein Lauffeuer. Und weiterhin gibt es sogenannte Sprechstunden, da kann man die Lehrer auch mal persönlich ansprechen.
Übrigens: Viele Lehrer verteilen doch Zettel, auf denen ihnen die Schüler Feedback geben sollen.

Man Rat: Lasst alles so wie es ist. Wenn es irgendwo ein Problem mit einem Lehrer gibt, dann muss man es sowieso persönlich angehen. Wenn es sein soll, spricht es sich rum, eine öffentliche Bewertung bringt keinen einzigen Pluspunkt finde ich.

Se7Ven
14.08.09, 01:46
Und weiterhin gibt es sogenannte Sprechstunden, da kann man die Lehrer auch mal persönlich ansprechen.
dtio

Das wesentliche an der Kritik ist der gegenseitige Lernprozess und nicht das unethische Denunzieren.

Snitlev
14.08.09, 10:40
aber das wichtigste um auch das miteinander zu gewährleisten ist der gegenseitige Respekt und die Akzeptanz...

mfg

Se7Ven
15.08.09, 02:55
aber das wichtigste um auch das miteinander zu gewährleisten ist der gegenseitige Respekt und die Akzeptanz..

Korrekt allerdings sind diese Werte eine frage der Haltung und der Ethik damit scheinen einige Schüler heute leider masloss überfordert zu sein.