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View Full Version : Globalisierung Elf Millionen Jobs in Deutschland gefährdet



Snitlev
05.04.09, 10:33
Die Arbeitsplätze von elf Millionen Menschen in Deutschland könnten einer Studie zufolge ins Ausland verlagert werden. Besonders Jobs von Hochqualifizierten in der Industrie gelten demnach als gefährdet. Einfache Tätigkeiten erscheinen dagegen stärker an Deutschland gebunden.

Quelle: Globalisierung: Elf Millionen Jobs in Deutschland gefährdet - Nachrichten Wirtschaft - WELT ONLINE (http://www.welt.de/wirtschaft/article3502127/Elf-Millionen-Jobs-in-Deutschland-gefaehrdet.html)

ist doch eigentlich normal zur Zeiten der Globalisierung...

mfg

LongbowArcher
05.04.09, 11:54
Halte ich für sehr übertrieben die Zahl.
Schreib nachher mal mehr dazu

Mutter
05.04.09, 16:37
Die Welt (Axel-Springer-Verlag) hat wohl gerade nix zu schreiben. Und allgemeine Panik kommt da gerade recht...Ich geb da nix drauf, schließlich gibts auch neue Jobs durch die Globalisierung. Aber Gegengerechnet wurde da ja nicht gerade....über die wegfallenden Jobs werden "definitive" Zahlen genannt, aber die neuen Möglichkeiten werden geflissentlich übersehen...

Illyria
05.04.09, 17:01
ich halte diese zahl für garicht mal so übertrieben , klar gibt es in der gegenrechnung auch wieder neue jobs aber die talsohle des abbaus ist noch nicht erreicht. ich schätze, das es schrittweise 3-5 mio mehr arbeitslose geben wird, die aber nach einem jahr auch nicht mehr in die statistik fallen werden, da sie ja dann harz4 bekommen

LongbowArcher
05.04.09, 17:05
Bezweifel ich sehr sehr stark. Hier liegt doch eindeutig Populismus vor! 3-5- Millionen zusätzliche Arbeitslose, die dann nicht in einer Statistik auffallen, weil sie Hartz IV bekommen? Oh je....

mabuse
06.04.09, 10:08
ist doch eigentlich normal zur Zeiten der Globalisierung...
Das die Zeitungen mit Panikmache versuchen, die Auflagen zu steigern?

Sicher.


Jobs von Hochqualifizierten in der Industrie gelten demnach als gefährdet.
Potenziell will ich dem noch nicht mal widersprechen.
Aber die Industrie hat das ja teilweise schon gemacht und lernt jetzt gerade, das ein Export von Arbeitsplätzen auch ein Export von Know-How ist. Fragt mal bei BMW nach, wie es sein kann, das die Chinesen einen fast perfekten Nachbau für weniger als die Hälfte anbieten? Ein paar Fotos auf Messen etc. dürften dafür nicht ausreichen, da haben wir wohl kritische Arbeiten billigst outgesourst . . .

Und früher oder später werden sich auch die Programmierer in Indien fragen, warum sie die Software nicht einfach auf eigene Kappe vertreiben sollen. Selbst, wenn die die M$-Preise um die Hälfte unterbieten, dürften sie immer noch doppelt soviel verdienen . . .

Nein, wer zuviel Arbeit ins Ausland verlagert, der vernichtet keine Arbeitsplätze, sondern sich selbst.
Und so langsam spricht sich das auch rum . . .

zero125
06.04.09, 13:45
Wieso aus Deutschland als Firma wegzihen?
Ich finde das total schwachsinnig!

Se7Ven
06.04.09, 18:55
Was passiert aber.. wenn wichtiges Know-How dauerhaft ins Ausland auswandert? Wäre es da nicht sinnvoller den Standort zu nutzen und dadurch die kosten der Firmen zu senken ..damit diese dann international wettbewerbsfähiger werden??

Mutter
06.04.09, 19:45
Sony hat sein KnowHow wieder aus China abgezogen und macht (trotz der subventionierten PSIII) insgesamt gute Geschäfte.
Man ist nicht zwangsläufig auf China angewiesen, auch wenn DAS wieder gerne die Presse und unwissende Politiker gerne behaupten...

Snitlev
06.04.09, 20:53
@Mutter nicht nur Sony, selbst unser Produktion hat Teile der Fertigung wieder aus Malaysia nach Deutschland zurück geholt, und das ebenfalls der Qualität wegen und das gescvhäft läuft blendend.

mfg

LongbowArcher
06.04.09, 22:24
Naja, also Kernkompetenzen wurden ja so oder so nicht ausgelagert. Das wäre extrem dumm! Das Zurückholen von bestimmten Bereichen, das sogenannte Insourcing, hat auch Kostengründe und nicht nur Gründe, die in der Qualität zu suchen sind.
So sind nämlich neben der oft mangehalften Qualität (da kann die Kopie des BMW noch so gut sein, die QUalität ist und bleibt Schrott) hohe Preise für Insourcing verantwortlich. Dadurch das China oder aber auch Indien ein riesiges Wachstum verbuchen konnte, sind auch die Bruttolöhne gestiegen. Das zunehmnde Outsourcing führte auch dazu, dass immer mehr Teile im Ausland gefertigt werden konnten, was aber auch qualifiziertere Arbeitskräfte verlangte, deren Löhne und Gehälter nun aber steigen. Zwar sind sie immer noch neidrig, rechnet man aber Transport- und Logistikkosten hinzu, so rentiert sich ein Outsourcing oft nicht mehr, da zusätzlich noch die geliferte Ware aus dem Ausland weiterverabtiet werden muss auf Grund der geringeren Qualität, die wieder eingeholt werden musste.

Mutter
07.04.09, 06:47
Sony hatte das Problem, dass die Chinesen die wichtigen Teil der Technik anfingen zu kopieren. Deren Rückzug war noch vor der "Lohnexplosion" in China...

mabuse
07.04.09, 12:19
Naja, also Kernkompetenzen wurden ja so oder so nicht ausgelagert. Das wäre extrem dumm!
Und wurde dennoch reichlich gemacht.


(da kann die Kopie des BMW noch so gut sein, die QUalität ist und bleibt Schrott)
Von wegen!
Arbeitskollege eines Freundes hat sich son Ding geholt. Ich hab auch erst die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen - aber dann mal probegefahren und sorgfältig gekuckt. Die Qualität ist Tipp-Topp. Aus'm Bauch raus: keine 10% schlechter als bei BMW - kostet aber noch nicht mal die Hälfte. Wenn sich das rumspricht kann BMW ein echtes Problem bekommen . . .


rechnet man aber Transport- und Logistikkosten hinzu, so rentiert sich ein Outsourcing oft nicht mehr,
Oh bitte.
Solange es sich rechnet, T-Shirts, die im Sommer-Schlußverkauf für 3 Euro verrramscht werden, aus China zu importieren, solange kann von Transport- und Logistikkosten für hochwertige Produkte doch wirklich nicht die Rede sein. Schließlich ist heutzutage ein Großteil unserer Unterhaltungselektronik ja auch Made in China, Tawian, Japan - da sollte sich auch der Transport von beispielsweise Maschinen/Autoteilen rechnen.

LongbowArcher
07.04.09, 13:29
Glaube nicht, dass BMW ein großes Problem bekommen wird, denn das Image von BMW können die Chinesen nicht kopieren aber genau deswegen werden BMW, Audi und Mercedes gekauft: Image!


Zuden Transport- und Logistikkosten solltest du dich aber besser nochmal informieren. In der Materialwirtschaft rechnet es sich einfahc nicht mehr, weshalb Insourcing im Kommen ist!

Snitlev
07.04.09, 15:15
@mabuse
Von wegen!
Arbeitskollege eines Freundes hat sich son Ding geholt. Ich hab auch erst die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen - aber dann mal probegefahren und sorgfältig gekuckt. Die Qualität ist Tipp-Topp. Aus'm Bauch raus: keine 10% schlechter als bei BMW - kostet aber noch nicht mal die Hälfte. Wenn sich das rumspricht kann BMW ein echtes Problem bekommen . . .

gebe LongbowArcher recht,

denn uns deutsche verbindet nun mal viel damit das wir ein eigenes Image pflegen und das ist nunmal die Marke...

Ich denke kaum das sich ein BMW/AUDI/MERCEDES/PORSCHE Fahrer/Fan sich ein anderes Auto und sei es zu 100% identisch und nur die Hälfte kosten, zulegen wird weil ja auch das ist unsere deutsche Eigenschaft die sich solche Firmen zu gute halten, unser Image nicht akzeptiert, wie sieht es aus "Jahrelang BMW gefahren und auf einmal eine BMW Kopie aus China, was sagen die Nachbarn usw...

das ist leider so zumindest bei der älteren Generation...

mfg

mabuse
08.04.09, 10:00
denn uns deutsche verbindet nun mal viel damit das wir ein eigenes Image pflegen und das ist nunmal die Marke...
Da habt ihr beide recht.
Die Frage ist nur, wie lange man sich diese Einstellung noch erlauben kann bzw. wie lange die sich grundsätzlich noch hält.

Denn irgendwie ist es doch shizophren: Bei Lebensmitteln wird um jeden Cent gekämpft und die billgste Shice aus'm Discounter gekauft. Und dann über Lebensmittelskandale gejammert.
Bei Computern und anderer Elektronik isses nicht anders.

Beim Autokauf dagegen sind 10.000 Euro dann auf einmal kein Argument mehr?


Ich denke kaum das sich ein BMW/AUDI/MERCEDES/PORSCHE Fahrer/Fan
Fan kommt von fanatisch.
Das ist nicht der normale Bürger. Und wenn beim Fan erst mal das Geld knapp wird . . .


das ist leider so zumindest bei der älteren Generation...
Jep.
Und da wächst gerade eine neue Käuferschicht heran.
Die nicht auf den Namen, sondern auf das Preis/Leistungsverhältnis schaut und vergleicht.

Mal ganz davon abgesehen - ich kann es leider nicht belegen, weil ich die Statistik nicht mehr finde - sind ein Großteil der Neuverkäufe der genannten Marken Dienstwagen. Ich hab irgendwie noch im Hinterkopf, bei Audi und BMW über 50%, bei Porsche sogar über 70% (wobei letzteres einfach daran liegen dürfte, das der Chef seinen privaten Porsche aus steuerlichen Gründen als Firmenwagen laufen lässt).
Wenn die Firmen hier aus Sparzwängen den Rotstift ansetzten - na, dann aber gute Nacht. Hier bei uns in der Firma gibt es jetzt schon keine Mercedes, BMWs oder Audis mehr, hier gibt's jetzt Opel und VW.

Und das kombiniert ihr jetzt mal mit dem völligen Zusammenbruch des Neuwagengeschäftes in den nächsten beiden Jahren - wenn alle, die sich das leisten können, jetzt wegen der Abwrackprämie einen Neuen gekauft haben.
Glaubt mir, die nächsten beiden Jahre werden für die Automobilindustrie richtig hart.

Snitlev
08.04.09, 14:02
ja mabuse gut gesagt, und auch richtig
Und da wächst gerade eine neue Käuferschicht heran.
Die nicht auf den Namen, sondern auf das Preis/Leistungsverhältnis schaut und vergleicht.


Denn das ist wirklich wichtig das Preis/Leistungsverhältnis immer mehr zum tragen kommt, wir sind auch am überlegen, meine Frau hat einen Audi80 B4 Bj.93 aber noch voll in Schuss und top-Zustand,
überlegen jetzt auch ihn dank Abrwackprämie gegen einen Cotröen C1 oder einen Renault Twingo einzutauschen...

Wir haben nur nach Billig-PKW's geschaut max. bis 10.000 wobei dann noch die 2500 € Abwrackprämie kommt, also Barpreis max. 7500 € und leider gab es keine deutschen Marken die mit in der Preiskategorie mitspielen...

mfg

Mutter
08.04.09, 19:24
Warum sollte man Geld (ein funktionierendes Auto) wegwerfen, nur weil man 2500Euro bekommt? Viele verschrottete Fahrzeuge hatten einen wesentlich höheren Wert, aber weil der "Staat ja Geld gibt" wurden die ohne zu überlegen verschrottet.
Manchmal sind die Leute wie Lemminge...(wobei ich jetzt nicht Snitlev angreifen will, weil ich sein Auto nicht kenne...)

Dagon
08.04.09, 19:58
außerdem, wer weiß denn was Qualität ist? Mal probefahren ist sehr subjektiv. Objektiver wären Unfallstatistiken und wie es bei nem Zusammenstoß aussieht. Wenn beispielsweise die Fahrgastzelle sofort zusammenbricht, ist man so schnell tot. Da gabs einige Berichte wonach so ein Auto sehr gefährlich sein soll.

und wie siehts im Vergleich mit dem Spritverbrauch aus?

und wie bekommt Ersatzteile und wie teuer?

das sind alles so sachen wo ich sehr kritisch wäre.

Mfg Dagon

Snitlev
08.04.09, 21:43
@Mutter
Warum sollte man Geld (ein funktionierendes Auto) wegwerfen, nur weil man 2500Euro bekommt? Viele verschrottete Fahrzeuge hatten einen wesentlich höheren Wert, aber weil der "Staat ja Geld gibt" wurden die ohne zu überlegen verschrottet.
Manchmal sind die Leute wie Lemminge...(wobei ich jetzt nicht Snitlev angreifen will, weil ich sein Auto nicht kenne...)

Wert des Autos ca. 1000 € daher unsere Überlegung, ganz zu schweigen das wir auch an die Benzinkosten und Steuern/zukünftige CO2 Steuer gedacht haben, denn jetzt verbraucht er 10 ltr/100 km und fast 1ltr Oil auf 1000 km und das wir so oder so vor haben uns einen neuen 2 Wagen zu zulegen, aber wir eigentlich gedacht haben solange der Tüv mitspielt OK, aber jetzt ist es auch für uns ein Anreiz den wir lediglich nur in unsere Überlegung mit auf genommen haben...

mfg

Mutter
09.04.09, 10:18
Das ist ja eine andere Situation. Wobei auch zu beachten ist, dass man das neue Auto auch bezahlen kann. Undzwar sicher bezahlen kann.

Ich habe den stillen Verdacht, dass in den nächsten 2 Jahren in Deutschland auch eine Kreditblase platzen wird. Nämlich die mit den finanzierten Autos. Durch die Abwrackprämie kaufen sich jetzt auch bestimmt viele Leute ein etwas größeres Auto als notwendig oder bezahlbar, die Autobanken finanzieren den Quatsch dann und in 2 Jahren ist das ganze nicht mehr bezahlbar durch den Käufer und dann werden Autos gepfändet und die Bank bleibt auch viel zu vielen Autos liegen, die dann keiner mehr haben will....aber dann ist ja nicht gerade Bundestagswahl, dann gehen ein paar Banken pleite, viele Leute verlieren ihre Jobs, weil sie nicht mehr zur Arbeit fahren können und vielleicht geht Opel dann endgültig den Bach runter.
Aber dann ist das nurnoch eine Randnotiz in den Nachrichten...ist ja nicht gerade Wahl, also interessiert es dann keinen Politiker mehr....